Vorarlberg

E-Förderungen: Wo man überall kassieren kann

21.04.2024 • 12:00 Uhr
E-Förderungen: Wo man überall kassieren kann
Bis zum Jahre 2030 will das Ländle energieautonom sein. Klaus Hartinger

Ein Überblick des Ener­gieberaters über die Stromförderungen, die es für Vorarlberger abzuholen gibt.

Der Vorarlberger Landtag fasste 2009 einen ambitionierten Beschluss: Bis zum Jahre 2030 will das Ländle energieautonom sein. Auch der Bund hat ähnliche Ziele formuliert. Auf diesem Weg spielt der Ausstieg aus fossilen Brenn- und Treibstoffen eine zentrale Rolle. Als Ersatz bietet sich Strom an, so er denn aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt ist.

Daher wird sowohl die Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen als auch der Umstieg von fossilen Energieträgern auf erneuerbaren Strom von Bund, Land und Energieversorgern teilweise großzügig gefördert, wie das Energieinstitut Vorarlberg informiert. Aber nicht nur der Umstieg, auch das Einsparen von Strom wird teils mit Zuschüssen unterstützt. Im Dschungel der Fördersummen und den zugehörigen Bedingungen den Überblick zu behalten, ist allerdings nicht immer ein einfaches Unterfangen.

Tipps vom Experten

Dieter Bischof von der Energieberatung weiß, welche Förderungen man in welchen Bereichen abholen kann. Untenstehend kann man sich dazu einen Überblick verschaffen.

Energieinstitut Vorarlberg, Portrait, MA, Dornbirn
Dieter Bischof ist Energieberater. Markus Gmeiner

Ein Tipp vorweg: Wenn die Förderung unverzichtbar ist, um ein Vorhaben umzusetzen, ist es empfehlenswert, sich vor dem Kauf oder der Beauftragung des Projekts über Förderdetails und –bedingungen schlau zu machen.

Wenn es um Förderungen geht, kann man sich auch direkt bei der Energieberatung des Energieinstituts informieren und zu den richtigen Stellen weiterleiten lassen Eine Übersicht über die Förderungen gibt es auch auf der zugehörigen Website: www.energieinstitut.at/foerderungen

E-Autos und E-Motorräder

E-Fahrzeuge

E-Förderungen: Wo man überall kassieren kann
Klaus Hartinger

Für die Anschaffung von batterieelektrischen Pkw beträgt die Förderung 5000 Euro, 2000 Euro davon als Importeursanteil. E-Leichtfahrzeuge werden mit 1300 Euro gefördert. Für E-Motorräder und Mopeds gibt es je nach Fahrzeug­klasse bis zu 2300 Euro, 500 Euro sind Importeursanteil.

Diese Gelder müssen online auf www.umweltfoerderung.at beantragt werden. Nach der Registrierung werden Fördermittel reserviert, die innerhalb von 36 Wochen abgerufen werden müssen. Dafür muss das Fahrzeug zugelassen und neben anderen Unterlagen der Bezug von 100 Prozent Ökostrom nachgewiesen sein.

Ladestationen

Zuschuss für die Ladeinfrastruktur

Feature Corona, Corona Virus, leere Ladestationen Tesla Supercharger Bregenz
Frederick Sams

Neben den Fahrzeugförderungen gibt es auch Zuschüsse für die Installation von Ladeinfrastruktur, wie etwa eine Wallbox oder ein intelligentes drei-phasiges Ladekabel. Für Ein- oder Zweifamilienhäuser spendiert der Bund 600 Euro.

Bei Wohnanlagen gibt es 900 Euro für eine Einzelanlage und 1800 Euro bei Wallboxen, die Teil einer Gemeinschaftsanlage sind, dazu bis zu 300 Euro für den Hausanschluss und das Lastmanagement pro erschlossenem Stellplatz.

R-Fahrräder

Elektrisch auf zwei Rädern

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APA/ROLAND SCHLAGER

E-Lastenfahrräder werden mit 900 Euro ohne Importeurs­anteil bezuschusst, dazu fördern einige Gemeinden die Anschaffung von Lastenfahrrädern. Für E-Falträder gibt es 500 Euro, abhängig vom Besitz einer Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr.

Die Anschaffung von „klassischen“ E-Bikes durch Privatpersonen wird nicht mehr gefördert. Man kann jedoch indirekt im Rahmen der Jobrad-Aktion von betrieblichen E-Bike-Förderungen profitieren.

Der Förderantrag wird auf der gleichen Website wie bei E-Autos gestellt (siehe links), aber die Registrierung am Anfang entfällt.

Fotovoltaik

PV-Anlagen unter 35 kWp sind steuerfrei

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Klaus Hartinger

Wer auf dem eigenen Hausdach Strom produzieren möchte, kann das mit einer Fotovoltaik-Anlage tun. Will man sparen, muss man auf die Kilowatt Peak (kWp) der Anlage schauen, sprich: die Spitzenleistung, die die Fotovoltaik-Module erbringen können.

Seit diesem Jahr sind nämlich Planung, Anschaffung und Errichtung von PV-Anlagen bis zu 35 kWp Leistung auf Wohngebäuden steuerfrei, dafür muss kein Antrag gestellt werden. Allerdings darf für die neue Anlage keine Förderzusage aus 2023 vorliegen oder eine Oemag-Förderung für 2024 beantragt worden sein. Der Nullsteuersatz gilt auch für Stromspeicher, die zugleich mit der PV-Anlage angeschafft werden.

PV-Anlagen über 35 kWp oder auf Nichtwohngebäuden werden im Zuge von Investitionsförderungen von der Oemag bezuschusst. Die Antragstellung erfolgt im Rahmen der vier jährlichen Fördercalls, diese findet man online im Kalender der Oemag unter www.eag-abwicklungsstelle.at.

Der Strom aus der PV-Anlage, der nicht direkt selbst verbraucht wird, wird als Überschuss ins Netz eingespeist. Dafür gibt es eine Vergütung, zum Beispiel von der Oemag oder von Illwerke vkw.

Wärmepumpenförderungen

Heizen mit Strom und Umweltwärme

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TOBIAS STEINMAURER

Massive Förderungen von Bund und Land gibt es, wenn man von Öl-, Gas-, Festbrennstoff- oder Stromdirektheizungen auf eine effizientere Nutzung von Strom und Umweltwärme umsteigt. Voraussetzung ist der Ausbau des fossilen Heizsystems.

Für die Bundesförderung muss das Gebäude mindestens zehn Jahre alt sein und die Vorlauftemperatur darf nicht über 55 Grad liegen. Landesförderung gibt es nur für Hauptwohnsitze. Luftwärmepumpen müssen für die Landesförderung bestimmte Schallschutzanforderungen erfüllen.

Unter diesen Bedingungen erhält man für eine Luftwärmepumpe 16.000 Euro vom Bund und 2000 Euro vom Land. Bei einer Erdsonden- oder Grundwasserwärmepumpe erhält man 23.000 Euro plus 5000 Euro Bohrbonus vom Bund und 4000 Euro vom Land. Dazu gibt es für beide Wärmepumpenarten 500 Euro von den Vorarlberger Energieversorgern.

Beim Bund muss man erst eine Online-Reservierung machen, der eigentliche Förderantrag erfolgt nach Abschluss aller Arbeiten. Die Landesförderung wird ebenfalls beantragt, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.