Vorarlberg

Flottenkapitän: Die Reise von Michael Mathies

15.06.2024 • 16:00 Uhr
Begegnung Kapitän
Michael Mathies auf der MS Vorarlberg. Steurer

Michael Mathies arbeitet seit 25 Jahren bei der Schifffahrt und ist Kapitän aus Leidenschaft.

Wie sind Sie dazu gekommen, Flottenkapitän zu werden?

Michael Mathies: Ich habe in meinen 25 Jahren bei der Schifffahrt schon alles gemacht. Ich habe als gelernter Betriebs­elektriker in der Werkstatt angefangen und vom Hafenmatrosen, Schiffsmatrosen, Kassier, Steuermann sowie Schiffsführer auf kleinen und großen Schiffen bis hin zur Sonnenkönigin in allen Funktionen gearbeitet. Dazwischen gibt es gewisse Ausbildungen und Prüfungen. Man wird nicht von jetzt auf gleich Kapitän, sondern es ist eine Berufslaufbahn. Nur diejenigen, die einen langen Atem haben und das auch wirklich machen wollen, schaffen es.

Was ist für Sie das Beste an Ihren Beruf?

Mathies: Man hat viel mit Menschen zu tun und kann den Gäs­ten eine Freude machen. Aber ich mag auch den technischen Aspekt sehr. Die Schiffe sind sehr komplex und keines ist so gebaut wie das andere. Das finde ich sehr spannend.

Wie verläuft ein gewöhnlicher Arbeitstag?

Mathies: Ich komme aufs Schiff und schaue, dass die Mannschaft pünktlich den Dienst antritt und jeder seine Aufgaben erledigt. Ich bin in erster Linie für die Sicherheit zuständig und kontrolliere zuerst, ob alle Rettungsmittel da sind und ob es Beschädigungen gibt. Nach etwa einer Stunde Rüstzeit steigen unsere Gäste zu. Anschließend fahren wir unsere Routen. Dazwischen gibt es immer Zu- und Ausstiegszeiten. Abends wird wieder abgerüstet, da legen wir das Schiff sozusagen schlafen.

Erinnern Sie sich an ein besonderes Erlebnis?

Mathies: Wir haben viele Hochzeiten auf den Schiffen. Ich kann mich an ein Paar erinnern, das bei uns die standesamtliche Trauung hatte, als ich Kapitän war. Ein paar Jahre später haben sie mir ein Foto geschickt, als sie Nachwuchs bekommen haben. Das finde ich schon lässig.

Wie wichtig ist Teamarbeit?

Mathies: Das ist das Wichtigste überhaupt. Es ist echt absoluter Teamsport. Das läuft, als wäre es ein Getriebe. Jedes Zahnrädchen ist wichtig, und wenn eines klemmt, klemmt alles.

Was sind Ihre Hobbies?

Mathies: Ich bin sportlich aktiv. Ich jogge, fahre Rennrad, gehe wandern und schwimme gerne. Also alles, was mich irgendwie in Bewegung bringt.

Begegnung Kapitän
Michael Mathies im Hafen in Lindau. Steurer