Vorarlberg

„Mit diesem Auto verbindet jeder etwas“

08.08.2024 • 07:40 Uhr
„Mit diesem Auto verbindet jeder etwas“

Ab Donnerstag steigt das erste Große VW-Beetle-Treffen in Sulzberg. Robert (56) aus Dornbirn stellt seinen Käfer „Red“ Baujahr 1971 vor.

Red ist 53 Jahre alt und sozusagen der Best Buddy von Robert (56). Der VW Käfer Baujahr 1971 ist seit bald fünf Jahren der Wegbegleiter des Dornbirners und schon viel mit ihm herumgekommen. „Wir waren schon in Kroatien oder auch im Südtirol“, erzählt Robert. „Da geht es natürlich nicht darum, möglichst schnell anzukommen – der Weg ist das Ziel. Red hat 34 PS, die unglaublich viel Spaß machen, und mit ihm unterwegs zu sein, ist einfach unvergleichlich. Egal, wo wir auftauchen, er zaubert den Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Man kommt schnell ins Gespräch, weil mit diesem Auto so gut wie jeder irgendetwas verbindet. Sei es ein Bekannter, der einen Käfer hatte, oder einfach nur die Erinnerung an den Kultfilm ,Ein toller Käfer‘, mit Herbie in der Hauptrolle.“

Einfach genießen

Was Robert ganz besonders an seinem Gefährt schätzt, ist das Feeling, das man hinter dem Lenkrad des über 50-jährigen Autos hat: „Nach einem stressigen Tag heißt es dann einfach genießen, grinsen und entschleunigen.“ In letzter Zeit fahren Robert und Red auch immer öfter bei Hochzeiten: „Die Farben Rot und Weiß passen einfach perfekt für eine Hochzeit. Wir werden auch diesen Freitag wieder bei einer dabei sein dürfen“, erzählt der Dornbirner. Am Wochenende werden wir, wenn es die Zeit erlaubt, auch beim Beetle-Treffen in Sulzberg vorbeischauen.

„Mit diesem Auto verbindet jeder etwas“
Der Motor von Red ist komplett Original.

Alles Original

Obwohl sein toller Käfer schon über fünf Jahrzehnte auf dem Dach hat, ist Robert stolz, dass Red nach wie vor mit dem Originalmotor unterwegs ist: „Jeder Käfer schaut ein bisschen anders aus, weil die Besitzer viel Zeit und Liebe investieren und ihm dann natürlich auch oft ein individuelles Aussehen verpassen. Red ist ein ,Sparkäfer‘, ohne irgendwelche Specials. Die rote Sonnenschnute habe ich ihm nachträglich gegönnt und die Sticker auf der hinteren Scheibe erzählen alle kleine Geschichten oder beziehen sich auf unterschiedliche Aspekte meines Lebens. Ich habe ihn so gemacht, wie ich ihn möchte. Wegen der roten Innenausstattung, übrigens auch original, habe ich ihn Red getauft, wie der bekannte Film mit Bruce Willis. Die Abkürzung steht da für ,Retired Extremely Dangerous‘ (Im Ruhestand, extrem gefährlich), was eigentlich auch super zu mir passt. Unser Motto lautet: Mangelnde Leistung wird mit Wahnsinn wettgemacht“, merkt Robert lachend an.

„Mit diesem Auto verbindet jeder etwas“
Auch innen hat Robert fast nichts verändert und nicht einmal ein Radio eingebaut.

Vorgänger brannte ab

In der Garage von Robert hatte Red einst einen Vorgänger aus Mexiko. „Mit diesem klassischen ,Mexiko-Käfer‘, hatte ich dann leider einen Unfall. Etwas später hat die Standheizung dafür gesorgt, dass der Teppich Feuer fing und nachdem ich mit dem Feuerlöscher fertig war, stand da nur noch eine Brandruine“, erinnert er sich. „Mir war aber gleich klar, dass so ein Spaßmobil unbedingt wieder her muss und nach einiger Zeit habe ich sogar einen gefunden, dessen Erstzulassung 1971 in Dornbirn war.“

„Mit diesem Auto verbindet jeder etwas“

Sommerauto

Trotz seiner Liebe für sein betagtes Gefährt, ist Robert sich bewusst, dass er in Sachen CO2 nicht unbedingt die beste Bilanz vorweisen kann. „Mit Red fahre ich nur im Sommer, habe aber kein zweites Auto. Also fahre ich im Winter mit Öffis, womit ich zumindest ein Wenig kompensieren kann, dass er keinen Katalysator hat und nicht gerade das umweltfreundlichste Auto ist.“

3 Fragen an Heike Göbel,
Organisationsteam Beetle-Treffen in Sulzberg.

Heike Göbel, Käfer-Treffen
Heike Göbel von den Beetle Freunden Darmstadt.

Wie ist die Idee der Beetle Freunde Darmstadt entstanden, in Sulzberg ein Treffen zu veranstalten?
Heike Göbel: Unsere Gruppe hat 2021 eine Ausfahrt in die Berge geplant. Während Corona war Österreich das erste Land, das an Pfingsten 2021 schon Beherbergungsbetriebe geöffnet hatte. Wir sind mit 8 Beetle über das Pfingstwochenende nach Sulzberg gekommen und seither fahren wir als Gruppe jedes Jahr nach Sulzberg. Um noch mehr schöne Touren fahren zu können, haben wir das Treffen in den Sommer verlegt.

Gibt es eine spezielle Geschichte oder ein Highlight im Programm, auf das Sie besonders stolz sind?
Göbel: Unser ursprünglicher Plan war, am Samstag von Sulzberg zur Silvretta Hochalpenstraße zu fahren. Nachdem durch einen Felssturz die Silvrettastraße gesperrt wurde, mussten wir kurzfristig eine Ersatztour organisieren, was uns mit unserer Beetle Beauftragten in Sulzberg, Simone Bilgeri, zum Glück gelungen ist.

Gibt es besondere oder seltene Modelle, die auf dem Treffen zu sehen sind?
Göbel: Es kommen rund 50 verschiedene Beetle aus sieben Nationen. Darunter ist ein historischer Käfer und drei selbst umgebaute Beetle, die als Pickups ihren Dienst versehen. Diese kommen sogar aus Großbritannien angereist. Auch die weiteren „normalen Beetle“ sind in unterschiedlichsten Farben und technischen Ausbauvarianten vorhanden. Alle liebevoll gepflegt und mit einer persönlichen Note.

Programm Beetle-Treffen am Wochenende

Donnerstag: Einfahrt in Sulzberg ab ca. 15:30 Uhr
Freitag: Countdown-Event im Nordic Sport Park Gelände in Sulzberg
Samstag: Touren durch die Region
Sonntag: Abschlusstouren

8. bis 11. August, in Sulzberg