Skilifte Schetteregg: Potenzieller Investor zieht zurück

Jürgen Sutterlüty hat von seinen Vorhaben abgelassen, weil er die Anteilsmehrheit nicht erhalten hat. Wie es nun mit der Liftgesellschaft Egg weitergeht.
Die Zukunft der finanzklammen Egger Liftgesellschaft, die das kleine Skigebiet Schetteregg betreibt, ist wieder völlig offen. Denn der potenzielle Investor und Handelsunternehmer sowie Liftgesellschaft-Miteigentümer Jürgen Sutterlüty aus Egg hat sich von seinem Investitions-Vorhaben in Schetteregg zurückgezogen. Das geht aus wpa-Informationen hervor, die von mehreren Seiten bestätigt werden. Für die Gesellschaft, die nach zwei negativen Wintersaisonen frisches Geld in Millionenhöhe für notwendige Investitionen benötigt, heißt es jetzt wieder zurück an den Start.
Gewünschte Anteilsmehrheit nicht erreicht
Jürgen Sutterlüty hat wie berichtet größere Investitionen im Skigebiet Schetteregg angekündigt. Die Voraussetzung dafür war allerdings, dass er für diesen Zweck 75 Prozent der Anteile plus eine Stimme bekommt. Die Marktgemeinde Egg hat sich dabei als Vermittlerin angeboten, der die anderen Mitgesellschafter ihre Anteile zu definierten Konditionen anbieten konnten. Diese Anteile hätte man in weiterer Folge dann an Jürgen Sutterlüty verkauft. Die Fristen für die Angebote sind jedoch verstrichen und die geforderte Mehrheit kommt nicht zustande.
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Der Egger Bürgermeister Paul Sutterlüty bestätigte im Gespräch: “Es ist korrekt, dass Jürgen Sutterlüty seine Pläne definitiv zurückgezogen hat. Die von ihm gewünschte Mehrheit der Gesellschaftsanteile hat sich nicht ergeben.” Man komme bei den angebotenen inklusive der eigenen Anteile auf etwas mehr als 69 Prozent. “Das genügt nicht. Damit ist Plan A vom Tisch.”

Die Marktgemeinde werde jetzt von sich aus nichts mehr unternehmen, sondern die Gesellschafterversammlung der Liftgesellschaft abwarten, die Anfang Dezember 2024 über die Bühne gehen soll. “Dort wird man dann sehen, was sich für ein Stimmungsbild hinsichtlich der anderen möglichen Investoren ergibt”, so Paul Sutterlüty. Die von vielen Gesellschaftern der Gemeinde angebotenen Anteile jetzt einfach so einem anderen potenziellen Investor zu geben, sei rechtlich zwar möglich. Da jedoch viele Anteilseigner ihre Anteile der Gemeinde in dem Glauben angeboten hätten, Jürgen Sutterlüty sei der zukünftige Mehrheitseigentümer, werde man jetzt nicht ohne deren Zustimmung einem anderen Investor diese Anteile geben.
“Sehr schade”
Handelsunternehmer Jürgen Sutterlüty erklärte auf Anfrage: “Ich möchte absolut klare Mehrheiten in der Gesellschaft, um unternehmerisch handeln zu können.” Seit Jahren werde in der Egger Liftgesellschaft diskutiert und wenn dann jemand komme, der etwas bewegen wolle, dann gebe es Widerstand. Auch vonseiten jener Leute, die seit Jahren die Möglichkeit gehabt hätten, etwas zu tun. “Das ist sehr schade. Aber ich möchte nicht das Geld zur Verfügung stellen und mich nachher rechtfertigen müssen”, so Sutterlüty.
Es gibt noch eine Bietergemeinschaft
Bislang wollte auch eine Bietergemeinschaft rund um den Bregenzerwälder Unternehmer und Liftgesellschaft-Miteigentümer Siegfried Kohler die Gesellschaft übernehmen. Ob diese Pläne noch aktuell sind und ob sich die dafür notwendige Mehrheit bei der Gesellschafterversammlung ergibt, werden die nächsten Wochen zeigen.
wpa/red.