Logistikpioniere auf extremen Missionen

Von Grönlands Eiswüste bis zur Mars-Mission: Zwei Abenteurer berichten, wie ein Vorarlberger Unternehmen ihre Expeditionen möglich machte.
Wie fühlt es sich an, durch die eisige Wildnis Grönlands zu wandern oder die Bedingungen einer Mars-Mission in der armenischen Wüste zu simulieren? Diese und andere spannende Fragen standen im Mittelpunkt einer Veranstaltung von Gebrüder Weiss, die sich der Mobilität der Zukunft und den Geschichten mutiger Pioniere widmete.

Im Fokus des Abends standen zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten: Niklas Marc Heinecke, Abenteurer und Polarforscher, und Anika Mehlis, Analog-Astronautin des Österreichischen Weltraumforums. Beide gewährten faszinierende Einblicke in ihre außergewöhnlichen Projekte und Erfahrungen.
100 Kilogramm Gepäck für Grönland
Niklas Marc Heinecke erzählte von seiner Expedition durch Grönland – 600 Kilometer zu Fuß, bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad. Gemeinsam mit einem kleinen Team und einem Schlitten voller Ausrüstung bewältigte er die extreme Herausforderung, Daten zur Eisdicke und den Auswirkungen des Klimawandels zu sammeln. „Wir haben alles bis aufs Gramm abgewogen“, berichtete Heinecke. Ob ein Karabiner aus Carbon oder Edelstahl sein musste, wurde akribisch entschieden. Doch trotz aller Planung mussten sie am Ende 100 Kilogramm schwere Schlitten ziehen – ein logistisches Meisterwerk, das Heinecke und sein Team forderte. „Logistik ist so viel komplexer, als ich vorher gedacht hatte. Jetzt habe ich Hochachtung vor all den Prozessen, die hinter jeder Lieferung stehen“, erklärte er.

Neben den wissenschaftlichen Erkenntnissen brachte die Expedition auch persönliche Einsichten. „Wir haben in 32 Tagen nur sieben Kilogramm Müll produziert, inklusive Toilettenpapier. Das hat mir gezeigt, wie viel ein Mensch im Alltag tatsächlich verbraucht – und wie viel wir einsparen könnten.“

Ein Schritt in Richtung Mars
Anika Mehlis führte das Publikum in die Welt der Analog-Astronautik ein. Ihre Missionen, die Bedingungen einer Mars-Expedition auf der Erde simulieren, sind entscheidend für die akribische Vorbereitung künftiger Weltraummissionen.

„Wir leben während solcher Missionen ausschließlich in Habitaten und gehen nur in Raumanzügen hinaus“, erklärte Mehlis. „Die Anzüge wiegen etwa 50 Kilogramm, und ein Arbeitstag darin fühlt sich an wie ein Marathon.“ Sie beschrieb, wie sie nach Wochen in der Isolation zum ersten Mal wieder die Sonne und den Wind auf ihrer Haut spürte. „Da wurde mir bewusst, wie sehr mir das gefehlt hatte.“

Die wissenschaftliche Arbeit während dieser Missionen ist vielfältig: Experimente zur Interaktion von Menschen und Robotern, Zeitverzögerungen in der Kommunikation und die Erforschung von Umwelt-DNA. „Wir versuchen, alles zu testen, was für künftige Mars-Missionen wichtig sein könnte – von der Ausrüstung bis zu den Arbeitsabläufen.“
Experten für Logistik
Während die Veranstaltung den Gästen und ihren Abenteuern gewidmet war, spielte Gebrüder Weiss als Gastgeber eine unterstützende Rolle. Das Unternehmen, bekannt für seine Expertise in der Logistik, war an der Planung und Durchführung mehrerer Projekte beteiligt. Frank Haas, Leiter Marketing und Kommunikation, betonte die Bedeutung solcher Kooperationen: „Wir wollen nicht nur Transporte durchführen, sondern auch aktiv zur Gestaltung der Mobilität der Zukunft beitragen.“

Haas wies auch auf die Herausforderungen hin, die mit solchen Engagements verbunden sind. „Es erfordert Mut, sich auf solche Projekte einzulassen – sowohl von uns als Unternehmen als auch von den Menschen, die daran teilnehmen.“
Inspiration für die Zukunft
Die Veranstaltung war ein Vortrag über Abenteuer. Sie zeigte aber auch, wie Wissenschaft, Teamarbeit und Logistik zusammenkommen, um neue Grenzen zu erkunden. Die Geschichten von Heinecke und Mehlis boten einen Einblick in das, was Menschen erreichen können, wenn sie den Mut haben, die Schwelle zu überschreiten – sei es durch die eisige Wildnis Grönlands oder bei der Simulation einer Mars-Mission.

Am Ende des Abends war klar, dass solche Expeditionen nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse liefern, sondern auch den Blick auf unsere Welt verändern. Die Gäste gingen mit einem Gefühl der Inspiration nach Hause – und mit einem neuen Respekt für die Logistik, die solche Abenteuer erst möglich macht.