Security-Personal als Ersthelfer: So schildert der Sicherheits-Chef die Nacht in Röthis

Christoph Melzer, Geschäftsführer von MSS Security, äußert sich zur Messerstecherei im Nachtclub in Röthis und nimmt seine Mitarbeiter in Schutz.
Nach dem Messerangriff in der “Vabrik” in Röthis äußert sich nun auch Christoph Melzer gegenüber der NEUE. Er ist Geschäftsführer von MSS Security – Mitarbeiter seiner Firma waren in der Samstagnacht am Ort des Geschehens. Er erklärt: „Der Bedarf war bisher nicht da, intensiv zu kontrollieren. Körperkontrollen macht meines Wissens nach kein Lokal in Vorarlberg.“
Verschärfte Kontrollen
Melzer bestätigt, dass man in Zusammenarbeit mit Shake-Betreiber Thomas Krobath ein neues Sicherheitskonzept ausarbeite. „In Zukunft wird es schärfere Kontrollen geben. Wir werden sowohl weibliche als auch männliche Securities vor Ort haben, die beim Einlass sogenannte ‚Bodychecks‘ durchführen.“ Das könne man etwa mit den Kontrollen bei einem Fußballspiel vergleichen.
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Bei dem Messerangriff in Röthis handle es sich um einen „unangenehmen Einzelfall“. Melzer hofft, dass der Rechtsstaat nun seinen Dienst tut. Daneben betont er aber auch: „Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht, wir können nur die Chancen verringern, dass es zu solchen Vorfällen kommt.“ Melzer zieht einen Vergleich zum Gefängnis – dort werde deutlich strenger kontrolliert und dennoch gelinge es manchen Häftlingen, Handys oder andere verbotene Gegenstände durch die Kontrollen zu schmuggeln.
Melzer nimmt Mitarbeiter in Schutz
Der Vorfall zeigt aber auch, dass Securities deutlich mehr Aufgaben haben, als Einlasskontrollen durchzuführen. Christoph Melzer schildert: „Meine Mitarbeiter kamen bei der Auseinandersetzung dazu, als es schon passiert war. Sie haben dem Opfer sofort Erste Hilfe geleistet und die Rettung verständigt. Meine Jungs haben sich vorbildlich verhalten“, lobt der Geschäftsführer. Im Anschluss an den Abend verfassten die Mitarbeiter ein schriftliches Protokoll über ihre Sicht auf den Messerangriff, das sei so üblich bei derartigen Vorfällen.
Die Sicherheitsfirma MSS hilft auch bei sogenannten „Citykontrollen“ in den Städten mit. „Dort fällt auf, dass immer mehr – auch unscheinbare Jungs – gefährliche Gegenstände wie Messer dabeihaben“, schildert Melzer die „subjektive Sicht“ auf das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung. Dass es aber tatsächlich zu Messerangriffen kommt, sei insbesondere in der Nachtgastronomie sehr selten. Der letzte Fall, an den er sich in Vorarlberg erinnern könne, datiert von 2016.