Diese Vorarlberger sind die heimlichen Helden an Heiligabend

An Weihnachten sorgen die Mitarbeitenden der Vorarlberger Blaulichtorganisationen für Sicherheit und Unterstützung während der Festlichkeiten. Drei von ihnen stellt die NEUE vor.
Weihnachten ist für viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger ein besinnliches Fest mit der Familie, bei dem man zur Ruhe kommt und vom beruflichen Stress abschalten kann. Damit das funktioniert, braucht es zahlreiche Menschen, die an den Weihnachtsfeiertagen arbeiten – zum Beispiel in den Blaulichtorganisationen.
Erneut im Einsatz
Dominik Waibel ist zum zweiten Mal in seiner Polizeilaufbahn an Heiligabend im Einsatz. „2022 habe ich schon einmal an Heiligabend Nachtsektor – so nennt man den Nachtdienst bei der Polizei – gehabt. Damals war ich noch auf der Polizeiinspektion in Höchst“, berichtet der 25-jährige Polizeibeamte, der dieses Jahr auf der Inspektion in Bregenz seinen Dienst verrichtet. Waibel hat sich freiwillig zum Dienst gemeldet: „Bei uns wird die Kameradschaft großgeschrieben. Für die Kolleginnen und Kollegen, die verheiratet sind und die Kinder haben, ist es schöner, wenn sie heimgehen und bei ihrer Familie sein können.“ Waibel selbst hat noch keine Kinder und springt daher gerne ein.

Die diensthabenden Beamten versuchen, den Heiligabend neben den alltäglichen Aufgaben so besinnlich wie möglich zu verbringen. In der Polizeiinspektion Bregenz steht jedenfalls schon ein geschmückter Weihnachtsbaum. „In Höchst haben wir damals Raclette gegessen und uns mit kleinen Geschenken beschenkt.“, erzählt Dominik Waibel. Das ging, weil der Heiligabend 2022 ohne größere Vorfälle verlaufen sei. „Wenn ein Einsatz kommt, hat der natürlich oberste Priorität“, betont der Polizeibeamte.

Waibel hofft, dass dieses Weihnachten ähnlich ruhig vonstattengeht. „Ob an Heiligabend mehr Einsätze als an anderen Tagen sind, kann man gar nicht wirklich sagen. Es hängt von anderen Faktoren ab: Wenn etwa schlechtes Wetter ist, werden wir häufiger zu Verkehrsunfällen alarmiert“, erklärt der 25-Jährige. Abschließend sagt Dominik Waibel: „Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern eine gesunde, schöne und sichere Weihnachtszeit mit der ganzen Familie.“
Friedenslicht und Frühstück
Knapp 500 Mitarbeitende des Rettungsdienstes vom Roten Kreuz Vorarlberg sind über die drei Weihnachtsfeiertage vorarlbergweit im Einsatz. Sanitäter Pascal Kleber meldet sich schon seit mehreren Jahren für den Tagdienst an Heiligabend in der Abteilung Bregenzerwald. Für ihn ist das etwas Besonderes, erzählt der 31-Jährige: „Unser Team für Heiligabend mit drei Hauptberuflichen und 12 Zivildienern startet mit der Abholung des Friedenslichts in der Kirche und einem gemeinsamen Frühstück in den Tag. Das Friedenslicht holt die Bevölkerung dann im Laufe des Tages bei uns ab.“

Kleber schildert, es brauche bei Einsätzen gerade an diesem Tag ein gewisses Maß an Einfühlungsvermögen, um die beste Lösung für Patienten zu finden. Schließlich sei es gerade im Bregenzerwald sehr wichtig, Heiligabend im Kreise der Familie verbringen zu können. „Alles in allem versuchen wir den Tag so weihnachtlich und so angenehm und wertschätzend wie möglich zu gestalten – für unser Team, aber auch die Bevölkerung, die uns gerade an diesem Tag ihre große Dankbarkeit entgegenbringt“, lautet das Fazit des Rettungssanitäters.
Ehrenamtlich im Dienst
Merve Kandemir ist ehrenamtlich für das Rote Kreuz in der Abteilung Dornbirn im Einsatz. „Da ich als Muslima das Weihnachtsfest selbst nicht feiere, ist es wichtig und auch selbstverständlich, an den Feiertagen die Verantwortung zu übernehmen und die Gemeinschaft zu unterstützen, wo immer ich kann.“

Die 28-Jährige begründet: „Das Ehrenamt beziehungsweise der Rettungsdienst erfordern nicht nur fachliches Können, sondern auch das gegenseitige Vertrauen und die Unterstützung unter den Kollegen. Die Solidarität, die wir füreinander zeigen, ist das Fundament unserer Arbeit und hilft uns, auch an festlichen Tagen die bestmögliche Unterstützung für die Menschen zu leisten, die unsere Hilfe benötigen.“