Bewährungshilfe in Vorarlberg auf Rekordhoch

Die Zahl der Menschen in der Bewährungshilfe ist so hoch wie nie zuvor. Auch in Vorarlberg verzeichnet der Verein Neustart einen neuen Rekord.
Der Verein Neustart betreute Ende Dezember 2024 mehr als 12.300 Personen in der Bewährungshilfe – ein neuer Höchststand. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine Steigerung um 3,5 Prozent, in den letzten zehn Jahren wuchs die Zahl der Klientinnen und Klienten um 13 Prozent.
Auch in Vorarlberg zeigt sich dieser Trend. „Aktuell betreuen wir rund 500 Klientinnen und Klienten in der Bewährungshilfe – so viele wie noch nie zuvor“, erklärt Johannes Pircher-Sanou, Leiter von Neustart Vorarlberg.
Gerichte setzen verstärkt auf Bewährungshilfe
Der Anstieg ist jedoch nicht auf mehr Straftaten zurückzuführen, sondern auf eine veränderte Rechtsprechung. „Die Zahl der rechtskräftigen Verurteilungen geht zurück. Das zeigt, dass Gerichte Bewährungshilfe als wirksame Maßnahme zur Vermeidung weiterer Straftaten ansehen und sie daher vermehrt anordnen“, erklärt Neustart-Geschäftsführer Alfred Kohlberger. Eine repräsentative Umfrage bestätigt diese Sichtweise: 72 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind der Meinung, dass die Arbeit von Neustart zur Sicherheit in der Gesellschaft beiträgt.
Hohe Zufriedenheit
Laut einer aktuellen Befragung von Neustart gaben 99 Prozent der Klientinnen und Klienten an, mit der Betreuung zufrieden zu sein. 93 Prozent berichteten, dass sich ihr Leben durch die Unterstützung positiv verändert habe. „Durch diese Hilfe fallen Risikofaktoren weg, die zur Straffälligkeit führen“, so Kohlberger. Neben der langfristigen Begleitung stehen die intensive Auseinandersetzung mit dem Delikt sowie die Kontrolle gerichtlicher Weisungen im Fokus.
Wertvolle ehrenamtliche Arbeit
Ein wichtiger Bestandteil der Bewährungshilfe ist das Ehrenamt. Von den 12.300 betreuten Personen im Dezember 2024 wurden 3075 von ehrenamtlichen Bewährungshelfern betreut. In Vorarlberg engagieren sich 50 Ehrenamtliche für 130 Klientinnen und Klienten. „Die zivilgesellschaftliche Verankerung dieser Arbeit ist einzigartig in Europa und enorm wichtig“, betont Kohlberger.