Vorarlberg

Maria Ebene im Zentrum der Kritik

19.02.2025 • 08:00 Uhr
Maria Ebene im Zentrum der Kritik
Der Primar der Einrichtung kontert den Vorwürfen. Canva/Stiplovsek/Hartinger

Die Vorwürfe von Bernhard Amann, Obmann des Vereins „Ex & Hopp“, gegen die Stiftung Maria Ebene, häufen sich weiter. Primar Philipp Kloimstein kontert in einem internen Brief.

Wie die NEUE berichtete, lautet die Kritik von Amann auf einen eklatanten Fachärztemangel im Krankenhaus und die Schließung der Therapiestation. Nun stellt Bernhard Amann weitere Anschuldigungen in den Raum.
„Wenn nun nur noch eine Terminambulanz existiert, ist das fachlich falsch“, heißt es in einer Aussendung. „Die Ambulanz sollte täglich und auch in Radzeiten geöffnet sein. Die Praxis hat gezeigt, dass suchtkranke Menschen in Notsituationen sofortige Hilfe benötigen, nicht ein Termin in den nächsten Wochen“, so Amann weiter. Auch sei die Station bei alltäglichen Problemen eine wichtige Ansprechstation gewesen, die unter den jetzigen Umständen wegfalle. „So konnte vielen Menschen kurzfristig geholfen und Rückfälle verhindert werden. Dies nun damit abzutun, dass es nicht „State-of-the-Art“ sei, wie der Kuratoriumsvorsitzende Brunner behauptet, ist auf seine völlige Unkenntnis zurückzuführen“, sagt Amann.

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Unterstützung fehlt

Die Personalprobleme, mit denen das Haus Maria Ebene in der Vergangenheit zu kämpfen hatte, seien indes „hausgemacht“. Der Primar Dr. Philipp Kloimstein würde viel Zeit außer Haus verbringen und sich nicht mit seinen Mitarbeitenden beschäftigen. Darunter würde die Kommunikation stark leiden.
Das bestätigt auch Bettina Breuss, eine Pflegefachassistentin. „Ich hatte Gespräche mit Patienten, in denen mir berichtet wurde, sie würden sich nicht wahrgenommen fühlen. Sie bräuchten laut eigenen Aussagen klare Strukturen und Kontrollen, ihnen fehle eine klare Unterstützung, die seitens Maria Ebene nicht gegeben ist“, erzählt sie.

Maria Ebene im Zentrum der Kritik
Primar Philipp Kloimstein. Stiplovsek


Die Rückfallgeschehen hätten sich wieder gehäuft und die Patienten wurden zunehmend unglücklicher. Breuss war von Juli 2024 bis Dezember 2024 bei der Stiftung Maria Ebene beschäftigt.
Sie erhebt weitere Vorwürfe. „Ich wurde absolut unprofessionell eingeschult, wenn ich nicht eigenständig und selbstverantwortlich nachgefragt hätte, wie was zu handhaben ist, wäre ich im Dunkeln getappt.“

Interner Brief

Aufgrund der jüngsten Vorkommnisse wurde personal-intern im Haus Maria Ebene ein Brief verschickt, in dem Primar Philipp Kloimstein die Vorwürfe zurückweist. „Wir bedauern sehr, dass die Stiftung durch Aussagen von Bernhard Amann und damit untrennbar eure wertvolle Arbeit, völlig unqualifiziert und vulgär der Kritik ausgesetzt ist“, heißt es in dem Brief.
In diesem zeigt man sich geeint, man würde diese stürmischen Zeiten gemeinsam überstehen.