Vorarlberg

Angriff mit Messer auf Zufallsopfer: Psychiatrie

13.03.2025 • 12:04 Uhr
Shutterstock, Gewalt, Messer, Überfall, Raub, Kriminalität
Der Angeklagte soll eine Verhaltensstörung haben. Symbolbild/Shutterstock

Zurechnungsfähiger 15-Jähriger mit psychischen Störungen versuchte bei Bregenzer Bahnhof, 20-Jährigen mit Messer zu verletzen: Strafe und Einweisung in Psychiatrie.

Wegen versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung wurde der unbescholtene Angeklagte am Donnerstag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu einer teilbedingten Haftstrafe von 24 Monaten verurteilt. Davon beträgt der unbedingte, zu verbüßende Teil acht Monate. 16 Monate wurden für eine Bewährungszeit von drei Jahren bedingt nachgesehen.

Psychiatrische Einweisung

Zudem wurde der als zurechnungsfähig eingestufte 15-Jährige wegen seiner psychischen Störungen und seiner Gefährlichkeit in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen.

Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richter Martin Mitteregger, mit dem der von Alexander Wirth verteidigte Angeklagte einverstanden war, ist nicht rechtskräftig. Denn Staatsanwalt Richard Gschwenter nahm drei Tage Bedenkzeit in Anspruch. Der Strafrahmen für den Jugendlichen belief sich auf null bis fünf Jahre Gefängnis. Nach dem Verbüßen der Haftstrafe wird der im Unterland lebende Bulgare auf unbestimmte Zeit stationär psychiatrisch behandelt werden, sollte das Urteil rechtskräftig werden.

Versuchte Messerstiche

Nach den gerichtlichen Feststellungen versuchte der 15-Jährige am 11. Dezember 2024 gegen 17.37 Uhr in der Überführung des Bregenzer Bahnhofes, einem ihm nicht bekannten 20-Jährigen mit einem Messer mit einer Klingenlänge von sechseinhalb Zentimetern zwei Mal gegen den Oberkörper zu stechen. Der angegriffene Syrer konnte ausweichen und blieb unverletzt.

13 Minuten später, um 17.50 Uhr, versuchte der 15-Jährige auf dem Busplatz vor dem Bregenzer Bahnhof erneut, zwei Mal auf den Oberkörper des geflüchteten 20-Jährigen einzustechen. Der Syrer konnte neuerlich ausweichen und blieb unverletzt. Um 17.53 Uhr wurde der Beschuldigte von der Polizei festgenommen. Er befindet sich seither in der Justizanstalt Feldkirch in Untersuchungshaft.

Der Angeklagte sei ein in Bulgarien geborener Analphabet mit einer Intelligenzminderung, sagte der psychologische Gerichtsgutachter Salvatore Giacomuzzi. Der 15-Jährige habe eine schwere Verhaltensstörung und sei gefährlich wie ein Pulverfass. Der gläubige Moslem habe auf ein beliebiges Zufallsopfer einzustechen versucht.

Der Beschuldigte sagte vor der Polizei, ihm sei langweilig gewesen. Deshalb habe er auf den Unbekannten zuzustechen versucht. Er habe ins Gefängnis kommen wollen, wie ein Bekannter, der zu vier Jahren Haft verurteilt worden sei.