„In den Farben getrennt, in der Musik vereint“

Interview. Cenk Dogan (ÖVP) und Antonio Della Rossa (SPÖ) spielten beim „Fierobat-Jazz“ im Löwen auf.
Von Tobias Holzer und Marina Jeremic
Wenn man so will, sind Sie die große Koalition des Jazz. Wie kam es zu Ihrer Freundschaft?
Antonio Della Rossa: Befreundet sind wir über die Musik. Wie wir immer sagen: „In den Parteifarben getrennt, in der Musik vereint.“ Unsere Freundschaft hat mit unserer politischen Tätigkeit nur peripher zu tun.
Cenk Dogan: Wir haben uns in Innsbruck bei einer Jam-Session kennengelernt. Anhand des Dialekts haben wir erkannt, dass wir beide aus Bludenz sind. Auch außerhalb der Musik haben wir viele Gemeinsamkeiten und so ist vor fünf Jahren der „Firobat-Jazz“ entstanden.
In Bludenz dürfte die morgige Wahl besonders eng zwischen der ÖVP und der SPÖ werden. Kann man schon vorab eine Prognose abgeben?
Della Rossa: Man traut sich fast nicht, etwas zu prognostizieren, es wird ein sehr enges Rennen. Jetzt ist der Wähler am Zug und ich hoffe, er entscheidet richtig.
Dogan: Es wird auf jeden Fall sehr spannend. Wir freuen uns alle auf den Sonntag, weil es der Abschluss eines langen Wahlkampfs wird. Wichtig ist, dass wir nach der Wahl – egal wie sie ausgeht – gemeinsam für die Zukunft von Bludenz arbeiten, so, wie wir es bisher getan haben, um allen Herausforderungen gerecht zu werden.
Wie haben Sie den Wahlkampf wahrgenommen? Es ging doch ordentlich zur Sache.
Della Rossa: Es sind Wahlkampfzeiten und da versucht jede Partei, ihre Ideen in den Vordergrund zu stellen. Das ist, glaube ich, auch beiden gelungen. Ich fand den Wahlkampf relativ fair.
Dogan: Da kann ich mich Antonio nur anschließen. Ich fand es sehr gut, dass das Niveau des Wahlkampfs ein sehr hohes war. Das ist gut für Bludenz, denn die Themen sind wie gesagt herausfordernd. Über alle Fraktionen hinweg gab es eine qualitativ sehr hochwertige Diskussion, gerade, was die Lösungsvorschläge angeht. Da gibt es unterschiedliche Meinungen und es gilt, dass wir uns auf einen gemeinsamen Weg einigen.
