Einfamilienhäuser: Verkäufe steigen, Preise bleiben hoch

Die Zahl der Verkäufe ist 2024 um fast ein Drittel gestiegen, die Preise bleiben trotz leichter Rückgänge auf hohem Niveau. Besonders gefragt sind Objekte in den Bezirken Bregenz und Dornbirn.
Der Markt für Einfamilienhäuser in Vorarlberg zeigt nach Jahren des Rückgangs wieder eine klare Aufwärtsbewegung. Laut dem aktuellen RE/MAX-ImmoSpiegel wechselten 2024 insgesamt 311 Einfamilienhäuser im Land den Eigentümer – um knapp 32 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwar bleibt Vorarlberg damit weiterhin das Bundesland mit der geringsten absoluten Verkaufszahl, doch der Zuwachs ist im österreichweiten Vergleich das zweitstärkste Plus. Auffällig ist, dass sich die Marktdynamik über alle vier Bezirke hinweg bemerkbar macht. Besonders kräftig fiel der Anstieg in Bregenz aus, wo die Zahl der Verbücherungen um mehr als 44 Prozent stieg. Auch Dornbirn und Bludenz verzeichneten deutliche Zuwächse, während Feldkirch seine Rolle als mengenstärkster Bezirk mit über 90 Verkäufen festigte.
Bregenz am teuersten
Trotz der wiederbelebten Nachfrage bleiben die durchschnittlichen Preise im Ländle hoch, zeigen sich aber im Vergleich zu den Vorjahren weitgehend stabil. Für ein Einfamilienhaus wurden 2024 im Schnitt rund 684.000 Euro bezahlt – ein Rückgang von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die teuersten Objekte wurden erneut im Bezirk Bregenz gehandelt, wo im Durchschnitt mehr als 740.000 Euro fällig wurden. In Dornbirn blieb das Preisniveau nahezu unverändert und sank lediglich leicht unter die 700.000-Euro-Marke. Eine leichte Preissteigerung verzeichnete der Bezirk Feldkirch, wo der Durchschnittspreis nun bei über 703.000 Euro liegt. Deutlicher fiel der Rückgang in Bludenz aus: Hier sanken die Preise um knapp sieben Prozent auf rund 555.000 Euro.
Hohe Einstiegspreise
Die Zahlen belegen: Auch wer in Vorarlberg von einem günstigen Einfamilienhaus spricht, meint in Wahrheit ein hohes Preisniveau. Während in anderen Bundesländern ein Viertel aller Häuser um weniger als 180.000 Euro verkauft wird, liegt diese Schwelle im Westen bei knapp unter einer halben Million Euro. In Dornbirn beginnen die Preise für das unterste Marktviertel bei über 560.000 Euro, selbst in Bludenz ist mit weniger als 400.000 Euro kaum ein Objekt zu bekommen. Wer in Vorarlberg ein Haus der gehobenen Kategorie sucht, muss mit Einstiegspreisen von durchschnittlich 850.000 Euro rechnen. In Bregenz lag dieser Wert zuletzt bei knapp 940.000 Euro.
Die Analysten von RE/MAX führen den positiven Trend auf eine Kombination aus rückläufigen Zinsen, stabiler Nachfrage und einem sich entspannenden Finanzierungsumfeld zurück. Dennoch bleibt Wohneigentum im Ländle für viele weiterhin schwer leistbar. Zwar hat sich der Markt belebt, doch die Schere zwischen Angebot und tatsächlicher Leistbarkeit öffnet sich weiter. Ob die Preiskorrekturen der vergangenen zwei Jahre ausreichen, um eine nachhaltige Entlastung zu bringen, bleibt offen – nicht zuletzt angesichts steigender Baukosten und begrenzter Flächenreserven.