Bewaffneter Überfall: Haft für junge Räuber

Zwei drogensüchtige Arbeitslose raubten mit vorgehaltenem Messer in Dornbirn im Freien 17-Jährigen aus.
Wegen schweren Raubes, Entfremdung unbarer Zahlungsmittel und Urkundenunterdrückung wurden die beiden unbescholtenen Angeklagten im Alter von 20 und 18 Jahren am Donnerstag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch jeweils zu einer teilbedingten Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt. Davon beträgt der unbedingte, zu verbüßende Teil sechs Monate.
Die beiden drogensüchtigen Arbeitslosen aus Bregenz haben Bewährungshilfe in Anspruch zu nehmen und sich einer ambulanten Drogenberatung zu unterziehen.
Urteil rechtskräftig
Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richter Martin Mitteregger, mit dem die von Natalie König-Bechter und Sascha Lumper verteidigten Untersuchungshäftlinge und Staatsanwalt Heinz Rusch einverstanden waren, ist rechtskräftig. Der Strafrahmen für die beiden jungen Erwachsenen betrug null bis 15 Jahre Gefängnis.
Die Angeklagten gaben zu, am 15. Juni gegen 1 Uhr auf einem Gehweg unweit der Bahnhaltestelle Dornbirn-Schoren mit vorgehaltenem Messer einem 17-Jährigen den Rucksack mit 15 Euro, Ausweisen, Karten und Wertgegenständen geraubt zu haben.
Bereits gut eine halbe Stunde danach wurden die Tatverdächtigen von der Polizei festgenommen. Denn über die geraubten Apple-Kopfhörer konnte ihr Standort in Dornbirn geortet werden.
Reumütiges Geständnis als mildernder Umstand
Mildernd gewertet wurden das reumütige Geständnis, die Unbescholtenheit, das Alter unter 21 Jahren, die weitgehende Sicherstellung des Diebesgutes und die während der Gerichtsverhandlung erfolgte vollständige Wiedergutmachung mit Zahlungen von 1500 Euro an das Opfer und 700 Euro an den Opferanwalt.
Der angeklagte 20-Jährige sagte, er könne sich die Tat nie verzeihen. Sich selbst zu verzeihen, sei wichtig, merkte dazu Richter Mitteregger an.
Der Österreicher und der Bosnier dürfen damit rechnen, bereits nach drei verbüßten Monaten auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen zu werden.