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VGT deckt weitere Horror-Haltung im Ländle auf

31.05.2023 • 09:51 Uhr
Die Schweine stehen in ihrem eigenen Dreck. <span class="copyright">VGT</span>
Die Schweine stehen in ihrem eigenen Dreck. VGT

Erneut veröffentlicht der Verein Gegen Tierfabriken (VGT) erschreckende Bilder aus einer Schweinezucht in Vorarlberg.

Es geschieht mittlerweile in trauriger Regelmäßigkeit, dass die Aktivisten des Vereins Gegen Tierfabriken (VGT) Fälle von Tierquälerei in ganz Österreich aufdecken. Am Mittwoch wurde Bilder aus einem weiteren Betrieb veröffentlicht, diesmal im Vorarlberger Ort Bildstein. Die Bewohner dieses Stalls sind sprichwörtlich arme Schweine.
Mehr als 30 Duroc-Schweine fristen ein trostloses Dasein in ihrem eigenen Dreck. Die Kotberge sind fast meterhoch, es gibt kaum Licht im Stall, vor allem nicht hinten, wo die Ferkel leben.

Sozial, intelligent und reinlich

Schweine sind besonders intelligente und reinliche Tiere, gelten als sehr sozial. Sie haben viel Bewegungsdrang und freuen sich über tierische und menschliche Gesellschaft. Für ihre Haltung gibt es eigentlich klare Regeln und Gesetze, wie etwa eine trockene Liegefläche. In dem Bildsteiner Betrieb eine absolute Fehlanzeige. Die Tiere leben in einem Sumpf aus Kot und Urin. Es gibt nichts, womit sie sich beschäftigen oder spielen können – auch dies schreibt das Gesetz eigentlich vor. Stattdessen hat man ihnen einen Blechtunnel hingestellt, in den sie sich zurückziehen können – allerdings herrschen darin bei Sonnenschein enorme Temperaturen.

“Grausliche Haltung!”

David Richter, VGT-Obmann-Stellvertreter und Schweine-Experte, zeigte sich in einer Aussendung erschüttert: “Diese Tiere haben eine so grausliche Haltung nicht verdient! Das sind Zustände, wie man sie in Vorarlberg nicht mehr erwarten würde! Eingepfercht in der Dunkelheit, ohne artgemäße Bewegungsmöglichkeiten, in den eigenen Exkrementen stehend. Wem es nicht möglich ist, seine Tiere vernünftig zu halten, sollte das auch nicht machen dürfen!”

Fleisch im Hofladen

Verkauft wird das Schweinefleisch auch über einen kleinen Hofladen. Auf der betreffenden Facebook-Seite sieht die Tierhaltung lieblich aus und wird auch so beschrieben. Und auch wenn die Landschaft malerisch ist und der kleine alte Stall romantisch aussieht: Die Lebensumstände sind für diese Schweine beinahe unerträglich!

David Richter: “Wer die Schweine im Dreck sieht, dem vergeht wohl der Gusto auf das Schnitzerl oder den Speck. Wem das Tierleid egal ist, sollte zumindest nicht wollen, dass die Schweine unter solch unhygienischen Bedingungen gehalten wurden!” 

Sandy P. Peng aus Vorarlberg ergänzt: “Möglicherweise werden dort schon seit vielen Jahren die Schweine unter solch unwürdigen und schrecklichen Bedingungen gehalten. Das Tierleid findet nicht vor den Augen der Konsument:innen statt. Es ist die Aufgabe des Landes, für die Einhaltung der tierschutzrechtlichen Bestimmungen zu sorgen.”

Der VGT hat Anzeige nach dem Tierschutzgesetz erstattet sowie wegen der vermuteten Umweltverschmutzung durch einen ausufernden Misthaufen, von dem die nitrathaltigen Exkremente wohl schon seit Jahren in den Untergrund versickern.