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Angebliche Erzieherin fälschte Zeugnisse

13.06.2023 • 16:51 Uhr
Der Prozess fand am Landesgericht Feldkirch statt. <span class="copyright">Hartinger </span>
Der Prozess fand am Landesgericht Feldkirch statt. Hartinger

Geldstrafe für 39-Jährige, die bei Jobbewerbung abgeschlossene Ausbildung als Erzieherin vortäuschte.

Wegen versuchten schweren Betrugs wurde die unbescholtene Teilzeitangestellte am Dienstag am Landesgericht Feldkirch zu einer teilbedingten Geldstrafe von 1440 Euro (360 Tagessätze zu je 4 Euro) verurteilt. Davon beträgt der unbedingte, dem Gericht zu bezahlende Teil 720 Euro. Die anderen 720 Euro wurden für eine Bewährungszeit von drei Jahren bedingt nachgesehen. Das von der Angeklagten und Staatsanwältin Melanie Wörle akzeptierte Urteil ist nur deshalb nicht rechtskräftig, weil die Angeklagte ohne Verteidiger erschien und daher automatisch drei Tage Bedenkzeit erhielt. Die mögliche Höchststrafe wäre drei Jahre Gefängnis gewesen. Die verhängte Geldstrafe entspricht umgerechnet sechs Monaten Haft.

Die Angeklagte versuchte nach Ansicht von Richterin Sabrina Tagwercher bei ihrer Jobbewerbung, mit gefälschten Zeugnissen von der Marktgemeinde Rankweil als Kinderbetreuerin angestellt und statt in die Gehaltsstufe 6 gleich in die Stufe 8 vorzurücken.
Die 39-jährige Deutsche gab letztlich doch zu, Zeugnisse einer deutschen Fachschule für Sozialpädagogik verfälscht zu haben. Sie ersetzte in einer Kopie das Wort Abgangszeugnis durch Abschlusszeugnis und täuschte so vor, die Schule erfolgreich absolviert zu haben. Tatsächlich war sie etwa im Schulfach Englisch durchgefallen. Zudem schrieb die Frau in die Zeugniskopie, sie sei nun eine staatlich anerkannte Erzieherin.

Der zuständigen Sachbearbeiterin der Gemeinde Rankweil fielen Unstimmigkeiten auf. Die Zeugnisse wurden dem Amt der Landesregierung übermittelt, die dann die Staatsanwaltschaft Feldkirch informierte. Nach einem einwöchigen Schnuppern sah die Marktgemeinde Rankweil von einer Anstellung der Beschuldigten ab.
Die angeklagte Deutsche sagte, sie habe in Österreich leben und Arbeit finden wollen. Mittlerweile habe sie einen Job in der Privatwirtschaft.