Bregenz 2024: Volles Jahresprogramm für die Hauptstadt

Zahlreiche Projekte in Bregenz sind im Gange oder starten dieses Jahr. Die NEUE schafft einen Überblick.
Wer rastet, der rostet: Dieses althergebrachte Sprichwort passt 2024 auch zu Vorarlbergs Landeshauptstadt. In Bregenz wird heuer nämlich vieles passieren: Von der endgültigen Entscheidung über den zukünftigen Standort des Bahnhofs über die Fertigstellung des Hallenbads bis zur Diskussion über die Ausweitung der Parkgebühren in der Innenstadt.
Los geht es mit der Fertigstellung des Ausweichbahnhofs bei der Hypopassage, die Ende März oder Anfang April erfolgen soll. Der Ausweichbahnhof ist der Vorbote für eines der Mammutprojekte in der Stadt: Ende März fällt die Entscheidung über den künftigen Standort des neues Bahnhofs. „Es gibt fünf mögliche Varianten. Ende Februar tagt eine Fachjury, danach kommt der Beschluss in der Stadtvertretung“, so der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ). Und wie lange dauert es dann zum Baustart? „Das ist davon abhängig, welche Variante gewinnt.“ Würde sich zum Beispiel die Seestadt-Möglichkeit durchsetzen, könnte es vom Beschluss bis zur Umsetzung noch etwas dauern, müsste doch erst noch ein Verkauf des Areals an die Stadt erfolgen.
Festspielhaus und Seebühne
Vor dem Sommer fixfertig sein soll die neue Seebühne, die Gesamtheit bei Festspielhaus mit Küche, Zubau et cetera wird planmäßig bis Ende Jahr fertiggestellt. Man bleibt im Budget von 78,8 Millionen: „Da sind wir safe“, so der Bürgermeister. 40 Millionen der Summe stellt der Bund, 35 das Land Vorarlberg. Ins frisch aus- und umgebaute Haus kommt außerdem eine neue Intendantin: Anfang Oktober übernimmt die Finnin Lilli Paasikivi von Elisabeth Sobotka. Zuvor kommt, als erstes Spiel auf der neuen Seebühne, der noch von Sobotka ausgesuchte „Freischütz“.
Eines der für die Bregenzer relevantesten Projekte, gleich um die Ecke des Festspielhauses, ist das neue Hallen- und Freibad, das derzeit aufwändig umgebaut und saniert wird. Bis Ende des Jahres soll zumindest das Hallenbad fertig sein, die Außenanlagen folgen bis zum Sommer 2025. Wichtig sei auch, die Seewassernutzung bis zum Jahresende für Hallenbad und Festspielhaus möglich zu machen.

Achsiedlung wird saniert
Doch nicht nur in der Innenstadt gibt es viel zu tun. So startet etwa die Quartiersentwicklung Mariahilf, wo Verschiedenes umgebaut wird. Ein größeres Projekt wird auch die Sanierung der Achsiedlung, welche die Vogewosi laut Michael Ritsch im Herbst beginnt. „Das betrifft die Stadt in Sachen Kosten zwar nicht, aber es wichtig. Immerhin befinden sich fast zehn Prozent aller Bregenzer Wohnungen in der Achsiedlung“, sagt der Bürgermeister. Die Siedlung ist größer als 66 Gemeinden im Land. „Darum muss ich immer etwas schmunzeln, wenn ich darauf angesprochen werde, dass es dort so viele Probleme gebe. Die gibt es in jedem Dorf, und die Achsiedlung ist in Sachen Größe quasi eines.“
Oft gewünscht, bald umgesetzt: Auch zwei neue Kleinkinderbetreungseinrichtungen wird es 2024 in der Landeshauptstadt geben. Aus dem renovierungsbedürftigen Kinderkarten Weinschlössle wird im Zuge der Sanierungsarbeiten sogar ein ganzer Kindercampus.

Hotel und Hochgarage
Zu guter Letzt fällt heuer noch der Startschuss für ein weiteres Mammutprojekt: Das Baurecht für ein Kongresshotel samt Hochgarage nahe des Festspielbezirks wird ausgeschrieben. Das sei unter anderem ein Wunsch des Festspielhauses, da teilweise nicht genügend Übernachtungsmöglichkeiten in direkter Umgebung zur Verfügung stünden. Demnach wäre man glücklich über ein Hotel mit 120 Zimmern.
All diese Vorhaben klingen ersteinmal nach viel Geld – tatsächlich schaut das Budget der Stadt Bregenz in den kommenden Jahren nicht unbedingt rosig aus. Kleiner Trost: „Viele dieser Projekte betreffen uns als Kostenfaktor nicht direkt. Und ein neues Hotel samt Parkgarage hieße zusätzliche Einnahmen.“
Ausweitung der Parkgebühren
„Parken“ ist ein gutes Stichwort: Auf laut Ritsch vielfachen Wunsch der Innenstadt-Bewohner könnten die Parkgebühren im zentralen Gebiet auf sieben Tage die Woche bis jeweils 23 Uhr ausgeweitet werden. Aufgrund der zeitweise kostenfreien Parkplätze in der Stadt fänden die Anwohner nämlich oftmals keine Gelegenheit mehr, ihre Autos abzustellen.