An der 30-Grad-Marke gekratzt

In Bruck an der Mur wurde der frühester Hitzetag in Österreich gemessen. Dornbirn sorgte am Samstag für einen Rekordeintrag, Feldkirch zog am Montag vorbei.
Die nächsten Rekorde in diesem Jahr. An der Wetterstation Bruck an der Mur in der Steiermark wurde am Sonntag der erste Hitzetag (mindestens 30 Grad) des Jahres gemessen. Dies war der früheste Hitzetag in Österreichs Messgeschichte und zehn Tage früher als beim bisherigen Rekord. Den bisher frühesten 30er gab es am 17. April 1934 in Salzburg. Der zweitfrüheste Termin für einen Hitzetag in Österreich war am 20. April 2018, ebenfalls in der Stadt Salzburg.
Dornbirn mit Rekordwert
Von einem Hitzetag blieb Vorarlberg in den letzten Tagen verschont. Mit ein Grund: Eine Saharastaubwolke sorgte für eine deutliche Trübung des Himmels und „bremste“ das Thermometer vor der 30-Grad-Marke ein. „Die höchste Temperatur wurde mit 28 Grad am Samstag in Dornbirn gemessen“, berichtet Günter Scheibenreif von der ZAMG in Bregenz und fügt hinzu: „Das ist für Vorarlberg ein neuer Rekord. Diese Marke wurde noch nie so früh registriert.“

Auch gestern haben extrem milde Südströmung und Föhn in Österreich für ungewöhnlich hohe Temperaturen für die Jahreszeit gesorgt. Die Werte erreichten weiterhin zehn bis 15 Grad über jenen für einen typischen Aprilanfang. Bereits um 12.30 Uhr lagen einige Wetterstationen nahe der 30-Grad-Marke, teilte Geosphere Austria mit. In Feldkirch kletterte das Thermometer auf 28 Grad. In Waidhofen an der Ybbs in Niederösterreich wurden sogar 29,3 Grad gemessen. Außerdem lag auch der Saharastaub noch in der Luft und es hatte bereits an rund 50 der insgesamt fast 280 Wetterstationen der Geosphere mehr als 25 Grad. Zum Vergleich: In einem durchschnittlichen Jahr wird die 25-Grad-Marke in Österreich erstmals Mitte April erreicht. Am gestrigen Nachmittag ging die heiße Rekordjagd in Vorarlberg weiter. In Feldkirch kletterte das Thermometer auf 29 Grad. Für die nächsten Tage ist nun in Vorarlberg Abkühlung angesagt. „Es kommt auch zu Regenschauern“, so Scheibenreif. Mit den tieferen Temperaturen sollte auch die Saharastaubwolke abziehen.
Übrigens: Die höchste je im April gemessene Temperatur stammt aus dem Jahr 2012. Am 28. April zeigte das Thermometer in Waidhofen/Ybbs 32 Grad an. Am gleichen Datum war auch in der Vorarlberger Landeshauptstadt Sommerkleidung angesagt, in Bregenz herrschten 31,2 Grad.
Ein Rekordjahr
Durch die Klimaerwärmung treten sehr warme Wetterlagen immer öfter schon früh im Jahr auf. Das ist aus den Messdaten klar ersichtlich und heuer jagt ein Rekord den nächsten. Nach dem viel zu warmen Jänner, mit einigen je in diesem Monat gemessenen Höchstwerten, kamen die nächsten heißen Monate. Dem wärmsten Februar der österreichischen Messgeschichte folgte ein zumindest im Tiefland bisher wärmster März.
Günter Scheibenreif: „Vor allem der Februar war schon extrem warm.“ Nach September und Oktober 2023 erreichten somit wieder zwei Monate in Folge neue Rekordwerte. Das ist insofern von Bedeutung, da es seit Beginn der Messreihe im Jahr 1767 bisher noch nie zwei wärmste Monate in Folge gab. Nun kam das mit September-Oktober und Februar-März gleich zwei Mal innerhalb kurzer Zeit vor.