Hiobsbotschaft für Silvretta-Fans

Mächtiger Erdrutsch bedeckt die Silvretta Hochalpenstraße über eine Länge von 135 Metern. Lange Sicherheits- und Aufräumarbeiten beeinträchtigen auch Tourismus.
Los ging es am Freitagvormittag auf der Bielerhöhe im Bereich der Kehre 14 im Ortsgebiet Gaschurn/Partenen. Ein Felssturz hat diesen Teil der Silvretta-Hochalpenstraße teilweise verschüttet und stark in Mitleidenschaft gezogen.
„Das Gebiet wurde von uns sofort geologisch untersucht und vorerst über das Wochenende gesperrt“, sagt Christof Burtscher, stellvertretender Leiter Kommunikation bei der Illwerke vkw, bei der Besichtigung des Erdrutsches vor Ort gegenüber der NEUE. „Danach hat es gleich einen weiteren kleineren Rutsch gegeben und es wurden weitere geologische Abklärungen gemacht. Daraus wurde ersichtlich, dass noch mehr Material oben ist, welches abrutschen kann. Auch wegen der starken Regenfälle.“

Gewaltige Erdmassen

Und so kam es, und zwar im großen Ausmaß. Am Samstag in der Früh lösten sich in gut 1900 Metern Seehöhe Erdmassen mit Felsen und Geröll, die sich bis auf 1390 Meter Seehöhe unterhalb der Fahrbahn schoben. „Die Silvretta-Hochalpenstraße hat es auf einer Länge von etwa 135 Metern und einer Höhe von durchschnittlich drei bis vier Metern überdeckt“, sagt Burtscher. Nach ersten Abschätzungen seien 40.000 bis 60.000 Kubikmeter an Erdmassen Richtung der Mautstrecke der Illwerke vkw abgegangen. „In den nächsten Tagen können wir Genaueres sagen, die geologischen Abklärungen laufen weiter.“ Laut Burtscher war dies ein Ausnahmeereignis. „In dieser Größenordnung ist mir aus den letzten Jahren nichts bekannt.“ Da die Straße bereits gesperrt war, wurde auch beim großen Erdrutsch niemand verletzt.


Sicherheit geht vor
Klar ist aber, dass dieses Naturereignis die Silvretta-Hochalpenstraße für längere Zeit unbefahrbar macht. „Zuerst müssen alle Sicherungsmaßnahmen gesetzt werden, das ist das Wichtigste. Danach laufen die Aufräumarbeiten an“, weiß Christof Burtscher. „Nach derzeitigem Stand gehen wir davon aus, dass die Hochalpenstraße durch die Sicherungs- und Aufräumarbeiten bis in den Herbst hinein für den Verkehr auf der Vorarlberger Seite gesperrt bleibt.“ Für die Illwerke vkw selbst sei die Sperre indes kein großes Problem, die Kraftwerke sind trotzdem erreichbar.

Auswirkungen auf ganze Region
Eine Hiobsbotschaft ist die Sperre natürlich auch für alle Silvretta-Fans sowie die Gaststätten, die Beherbergungsbetriebe und den Tourismus allgemein. „Die lange Sperre der Silvretta-Hochalpenstraße hat große Auswirkungen. Das Gebiet ist ein beliebtes Ausflugsziel unserer Gäste und der Zugang zu einem großen Wandergebiet“, so Daniel Sandrell, Bürgermeister von Gaschurn-Partenen. „Das betrifft aber nicht nur unsere Gemeinde, sondern das ganze Tal und die Region.“