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Abfall: Gelber Sack mit Doppelfunktion, blaue Tonne fällt weg

09.12.2024 • 16:39 Uhr
blaue Tonne - gelber Sack
Die blauen Tonnen werden ab 1. Jänner entfernt. Die Hinweise sind bereits angebracht. rob

Ab 2025 gibt es ein neues Sammelsystem: Kunststoff- und Metallverpackungen kommen gemeinsam in den Gelben Sack, die blauen Tonnen werden entfernt. Zeitgleich kommt ein Einwegpfand für Getränkeflaschen und -dosen.

Ab dem 1. Januar 2025 wird die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen im Gelben Sack in Vorarlberg verpflichtend. Gleichzeitig führen Tirol, das Burgenland sowie Teile der Steiermark, Niederösterreichs und Oberösterreichs ebenfalls diese Neuerung ein. Damit wird das Sammelsystem für Leicht- und Metallverpackungen österreichweit vereinheitlicht.

„Die blauen Tonnen werden ab Januar 2025 schrittweise entfernt“, erklärte Landesrat Christian Gantner bei der Pressekonferenz „Umstellung Sammelsystem Gelber Sack“, die am Montag in den Räumlichkeiten des Vorarlberger Gemeindeverbands in Dornbirn stattfand. Hinweise zur Umstellung seien bereits an den blauen Tonnen angebracht, so Gantner weiter.

Ein wichtiger Schritt in der Abfallwirtschaft

„Vorarlberg setzt mit der Vereinfachung des Sammelsystems einen weiteren Meilenstein in der Abfallwirtschaft“, betonte Landesrat Gantner. Erfahrungen aus Wien, Kärnten, Salzburg sowie aus Teilen von Nieder- und Oberösterreich, die 2023 auf die gemeinsame Sammlung umgestellt haben, zeigen die Effektivität dieses Systems. Erste Ergebnisse belegen, dass die Sammelmengen im Gelben Sack durchschnittlich um 20 Prozent gestiegen sind.

Dieser Schritt sei ein bedeutender Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Erreichung der EU-Recyclingziele. Bis Ende 2030 müssen 55 Prozent aller Kunststoffverpackungen recycelt werden – eine Verdoppelung der Quote von 2022. „Österreichs Haushalte gehören schon jetzt zu den fleißigsten Sammlern Europas. Dennoch sind weitere Anstrengungen nötig, um die Recyclingquote zu erreichen“, erklärte Andreas Pertl, Geschäftsführer der Verpackungskoordinierungsstelle (VKS).

blaue Tonne - gelber Sack
Kunststoff- und Metallverpackungen werden in Zukunft gemeinsam im Gelben Sack gesammelt. rob

Parallel zur Umstellung des Sammelsystems wird österreichweit ein neues Einwegpfand für Getränkeflaschen und -dosen eingeführt. Ab 1. Januar 2025 werden diese mit einem Pfand von 25 Cent belegt und können in den Verkaufsstellen zurückgegeben werden. „Das gilt jedoch nicht für Artikel, die im Ausland gekauft wurden“, stellte Andrea Kaufmann, Bürgermeisterin von Dornbirn und Präsidentin des Vorarlberger Gemeindeverbands, klar.

Flaschen und Dosen werden künftig nicht mehr über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne entsorgt. Der Wegfall dieser Materialien wird durch die verstärkte Sammlung anderer Metallverpackungen im Gelben Sack kompensiert. Aktuell machen Leicht- und Metallverpackungen etwa zehn Prozent des gesamten Abfallaufkommens in Vorarlberg aus. Flaschen und Dosen machen etwa 15 Prozent dieser Menge aus.

Neue Technologien

Dank moderner Sortieranlagen können Kunststoff- und Metallverpackungen gemeinsam gesammelt werden. „Diese Technologien erkennen verschiedene Verpackungsmaterialien und sortieren sie präzise, um möglichst viele Stoffe recyceln zu können“, erklärte Andreas Pertl. Voraussetzung sei jedoch, dass Verpackungen nicht im Restabfall landen. Die Sortierung wird weiterhin in Vorarlberg durchgeführt.

Die gelbe Formel

Die gelbe Formelt gilt ab 1. Jänner 2025 und lautet: Leichtverpackungen + Metallverpackungen – Pfand = Gelbe Tonne und Gelber Sack

Zukünftig sollen restentleerte Kunststoff- und Metallverpackungen im Gelben Sack oder der Gelben Tonne gesammelt werden. Beispiele für Kunststoffverpackungen sind Joghurtbecher oder Waschmittelflaschen, während bei Metallverpackungen Konservendosen oder Kronkorken dazugehören. Wichtig: Nur Verpackungen gehören in den Gelben Sack – andere Kunststoffgegenstände müssen weiterhin über den Restabfall entsorgt werden.

„Mit diesen Maßnahmen gelingt es uns, mehr Materialien im Kreislauf zu halten und so die Kreislaufwirtschaft in Vorarlberg und ganz Österreich zu stärken“, resümierte Landesrat Gantner. Die Gelben Säcke bleiben weiterhin kostenlos erhältlich, und bestehende Säcke können wie gewohnt genutzt werden.