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Keine Lösung bei millionenschweren Montafoner Hotel-Insolvenzen

28.01.2025 • 16:04 Uhr
Christian Maer
Die beiden Verfahren laufen am Landesgericht Feldkirch. wpa

Sowohl bei der Hotel Vallüla GmbH als auch bei der Hotel Verwall GmbH wurden die Sanierungspläne nicht angenommen. Es gibt anerkannte Gläubigerforderungen in Höhe von insgesamt fast 13 Millionen Euro. Jetzt steht die Verwertung an.

Für die beiden millionenschwer in die Insolvenz geschlitterten Montafoner Hotels namens Hotel Verwall GmbH in Gaschurn und Hotel Vallüla GmbH in St. Gallenkirch gibt es jedenfalls in der bestehenden (Rechts-)Form keine unternehmerische Zukunft. Wie aus der Insolvenzdatei hervorgeht, wurde jüngst nämlich in beiden Fällen der vorgelegte Sanierungsplan von der Gläubigerversammlung abgelehnt.

Fast 13 Millionen Euro anerkannte Forderungen

Die anerkannten Forderungen der Gläubiger haben es dabei in sich. Nach Angaben von Regina Nesensohn, der Leiterin des KSV1870 Vorarlberg, belaufen sich die Forderungen bei der Hotel Verwall GmbH auf 5,6 Millionen Euro und bei der Hotel Vallüla GmbH auf 7,2 Millionen Euro. Macht in Summe beinahe 13 Millionen Euro an anerkannten Forderungen.

Überschneidungen bei den Eigentümern

Die beiden insolventen Hotel-Gesellschaften haben beziehungsweise hatten mit Hajo Krüger und Matthias Drodt die gleichen Geschäftsführer. Auch bei der Eigentümerschaft gibt es Überschneidungen. So ist die SET Management UG aus Reinhausen (D) jeweils 50-prozentige Miteigentümerin. Beim Hotel Vallüla hält Drodt die anderen 50 Prozent der Anteile, bei der Hotel Verwall GmbH ist es die IGF Beteiligungen UG aus Darmstadt (D). Auch zwischen den Eigentümergesellschaften und den beiden Geschäftsführern gibt es diverse Verbindungen.

Verwertung steht an

Da die Sanierungspläne nicht angenommen wurden, geht es jetzt an die Verwertung der Liegenschaften. In der Ediktsdatei ist dabei der geplante Freihandverkauf (keine Versteigerung) der Hotel Vallüla GmbH inklusive Inventar bereits veröffentlicht worden. Die Schätzwerte der Gutachten liegen bei mindestens 6,3 Millionen Euro, wobei dazu auch ein Mehrfamilienhaus, mehrere Tiefgaragenplätze sowie diverse Wohneinheiten zählen. In welcher Form die Verwertung bei der Hotel Verwall GmbH ablaufe, entscheide sich in den nächsten Wochen, so Nesensohn.

Millionenschwere Covid-Förderungen

Unabhängig von den beiden Insolvenzverfahren zeigt ein Blick in die Transparenzdatenbank für Covid-19-Wirtschaftshilfen, dass die beiden Montafoner Hotel-Gesellschaften während der Corona-Pandemie öffentliche Förderungen in Höhe von mindestens 1,1 Millionen Euro erhalten haben. wpa