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Damit der Ruhestand nicht unruhig wird

07.03.2025 • 16:16 Uhr
Damit der Ruhestand nicht unruhig wird
Tanja Eiselen und Peter Weiskopf präsentierten das neue zehnteilige Angebot. Hartinger

Pensionsschock vermeiden: Verein „Ziemlich beste Jahre“ bietet Unterstützung. Neues zehnteiliges Programm vorgestellt.

Der Ende 2024 gegründete gemeinnützige Verein „Ziemlich beste Jahre Vorarlberg – Pensionsvorbereitung“ begleitet Menschen, die sich ein bis fünf Jahre vor dem Ruhestand befinden, auf ihrem Weg in diesen neuen Lebensabschnitt. Auch Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden in diesem Prozess unterstützen möchten, werden angesprochen. „Der Übergang von der Erwerbstätigkeit in die Pension ist eine tiefgreifende Veränderung – vergleichbar mit anderen großen Lebensphasen wie dem Erwachsenwerden, dem Berufsstart oder der Familiengründung. Während es für viele dieser Phasen zahlreiche Unterstützungsangebote gibt, fehlen solche für die Vorbereitung auf den Ruhestand weitgehend“, erklärt Obmann Peter Weiskopf. Als Vorbild nennt er die Schweiz. „In Vorarlberg sind wir die ersten, die ein so umfassendes und überbetriebliches Angebot entwickelt haben.“

Damit der Ruhestand nicht unruhig wird

Plötzlicher Bruch

Viele erleben den Eintritt in die Pension als einen plötzlichen Bruch, der Unsicherheiten mit sich bringt. Was passiert mit dem Tagesrhythmus, wenn der Beruf nicht mehr den Alltag bestimmt? Wie kann die neu gewonnene Zeit sinnvoll genutzt werden? Welche finanziellen und rechtlichen Aspekte sind zu beachten? Der Verein möchte auf diese Fragen Antworten geben und den Übergang nicht nur erleichtern, sondern auch als Chance zur Neugestaltung aufzeigen. Die demografische Entwicklung spricht eine klare Sprache: Immer mehr Menschen erreichen in den kommenden Jahren das Pensionsalter. Der Begriff „Babyboomer“ verweist auf die geburtenstarken Jahrgänge zwischen 1950 und 1964.

Damit der Ruhestand nicht unruhig wird
Obmann Peter Weiskopf. Klaus Hartinger

Vorträge und Module

Das präsentierte, zehnteilige Programm umfasst drei Vorträge mit Tanja Eisele, die zugleich Obmann-Stellvertreterin des Vereins ist, sowie mit Franz Beck und Reinhard Haller. Ergänzt wird das Angebot durch sieben intensive Module, die ausschließlich den angemeldeten Teilnehmern vorbehalten sind. Dabei wird eine ganzheitliche Perspektive eingenommen: Neben praktischen Informationen zur finanziellen und rechtlichen Absicherung stehen auch gesundheitliche, soziale und psychologische Aspekte im Fokus. Besonders wertvoll ist, dass das Programm nicht nur für Einzelpersonen, sondern auch für deren Partner:innen offensteht. Große Veränderungen im Leben wirken sich meist auf das gesamte soziale Umfeld aus. „Wer in einer Partnerschaft lebt, stellt oft fest, dass der Ruhestand nicht nur die eigene Routine verändert, sondern auch das gemeinsame Leben. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich als Paar mit diesem neuen Lebensabschnitt auseinanderzusetzen“, erklärt Tanja Eisele.

Damit der Ruhestand nicht unruhig wird
Stellvertreterin Tanja Eiselen. Klaus Hartinger

Die sieben Module bieten eine Kombination aus Information, Reflexion und Austausch. Ziel ist es, den Übergang aktiv zu gestalten. „Neben fachlichen Inputs spielt der Austausch mit anderen eine wesentliche Rolle. Oft sind es Gespräche mit Menschen in einer ähnlichen Lebenssituation, die besonders wertvolle Impulse liefern“, so Weiskopf. Aus diesem Grund sind die Module, die jeweils 3,5 Stunden dauern, nur als Gesamtpaket buchbar – „um den langfristigen Austausch zu fördern und eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen“.

“Ziemlich beste jahre”

Das Projekt „Ziemlich beste Jahre“ wurde 2023 ursprünglich vom Lebensraum Bregenz konzipiert. Für die volle Konzentration auf die Thematik und einen weiteren Ausbau, zukünftig eventuell auch auf das Oberland, wurde die Auslagerung erforderlich. Dies erfolgte mit der Gründung des neuen, gemeinnützigen Vereins „Ziemlich beste Jahre Vorarlberg – Pensionsvorbereitung“. Das Kernteam besteht aus Florian Eberle, Iris Tappeiner, Tanja Eiselen und Peter Weiskopf. Für eine gute Übergabe begleitet der Lebensraum Bregenz den dritten Durchgang zur Pensionsvorbereitung als Kooperationspartner.

Auftakt am 11. März

Das Programm erstreckt sich über acht Monate. Die Kosten für die gesamte Reihe (drei Vorträge, sieben Module) betragen 990 Euro. Eine Paarkarte für Lebenspartner:innen ist für 750 Euro erhältlich. „Einige Betriebe übernehmen die Kosten“, ergänzt Weiskopf. Die drei Vorträge können für jeweils zehn Euro einzeln gebucht werden. Der öffentliche Auftaktvortrag von Tanja Eisele findet am 11. März um 18 Uhr im Theater Kosmos statt. Dabei wird das Projekt vorgestellt – auch als Entscheidungshilfe für eine mögliche Teilnahme. Das erste Modul startet am 7. April. Interessierte können sich bis zum 31. März über ihren Betrieb oder ab sofort unter info@ziemlichbestejahre.at anmelden. Weitere Informationen gibt es auf www.ziemlichbestejahre.at.
Abschließend betont Peter Weiskopf: „Das Programm ‚Ziemlich beste Jahre‘ soll den Teilnehmern vermitteln, dass der Ruhestand nicht das Ende, sondern der Beginn einer neuen, selbstbestimmten Lebensphase ist. Wer sich bewusst mit diesem Übergang auseinandersetzt, kann ihn aktiv gestalten und viele neue Möglichkeiten entdecken.“