Fäßler mit symbolischem Akt gegen Ausgrenzung

Holzkeile auf den Bänken am Dornbirner Busbahnhof wurden vom Bürgermeister persönlich entfernt. Weitere Maßnahmen sollen folgen.
Der Bahnhof als Ort des Miteinanders: Für Bürgermeister Markus Fäßler (SPÖ) ist das nicht nur ein Wunsch, sondern ein konkretes Ziel und ein wichtiger Punkt in seinem Programm. „Sicherheit, Sauberkeit, Einhaltung der Regeln und gegenseitiges Verständnis sind die Grundlagen für ein gutes Zusammenleben“, sagt Fäßler. Er will dabei nicht nur für Ordnung sorgen, sondern auch den Dialog stärken – und das mit konkreten Maßnahmen.
Ein Schnellschuss
Ein erster symbolischer Schritt, der klarmachen soll, dass Inklusion langfristig mehr Nutzen schafft als Ausgrenzung und damit das Zusammenleben fördert, erfolgte gestern: Die Holzkeile auf den Sitzbänken beim Busbahnhof wurden entfernt, wobei der neue Bürgermeister gleich selbst Hand anlegte. „Die Lösung mit den Holzkeilen war ein Schnellschuss und leider ungeschickt umgesetzt. Sie sollten das Liegen verhindern, wurden aber als Zeichen der Ausgrenzung wahrgenommen. Das war nicht im Sinne eines offenen, einladenden öffentlichen Raums“, erklärt Fäßler. Statt Abgrenzung soll jetzt wieder Zusammengehörigkeit spürbar sein.

Doch das bleibt nicht die einzige Veränderung. Eine neue Arbeitsgruppe soll in den kommenden Wochen gemeinsam mit Polizei, ÖBB, Sozialarbeit und Vertretern der Nutzergruppen ein umfassendes Maßnahmenpaket schnüren. Ziel ist es, die Situation rund um den Bahnhof spürbar zu verbessern – nicht nur für Fahrgäste, sondern für alle Menschen, die sich dort aufhalten. Ein zentrales Anliegen des Bürgermeisters ist es, die unterschiedlichen Gruppen, die sich rund um den Bahnhof begegnen, aktiv in den Prozess einzubinden. „Verständigung gelingt nur, wenn alle Seiten einen Beitrag leisten. Wir wollen kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander“, betont Fäßler.

Waffenverbotszone
Auch sicherheitspolitisch wird nachjustiert: Das bestehende Alkoholverbot soll auf bisher ausgenommene Bereiche wie die Bahnsteige ausgeweitet werden. Die seit Mitte Februar bestehende Waffenverbotszone wird evaluiert – eine Verlängerung ist laut Fäßler möglich, sofern sie sich als sinnvoll erweist. Trotz der vielschichtigen Herausforderungen bleibt der Bürgermeister optimistisch: „Der Bahnhof ist ein zentraler Ort unserer Stadt. Ich möchte, dass sich alle Menschen hier wohlfühlen können.“ Dabei setzt er auch auf parteiübergreifende Unterstützung. „Wir brauchen gut gemachte Lösungen – nicht nur gut gemeinte“, fasst Fäßler zusammen.