Bio-Gemüse erntefrisch direkt vom Feld

Ein breites Angebot an heimischem Gemüse und Setzlingen gibt es auf dem Fri-Ma Hof in Ludesch. Familie Marte bewirtschaftet den Biohof im Einklang mit der Natur und erfreut ihre Kunden rund ums Jahr mit heimischen Produkten.
Von Christine Moosmann-Hämmerle
neue-redaktion@neue.at
Auf dem Fri-Ma Hof in Ludesch baut Tobias Marte gemeinsam mit seiner Familie und seinem Team biologisches Obst und Gemüse an. Zur Produktpalette gehören zahlreiche regionale Gemüsesorten, Kartoffeln, Kräuter, Setzlinge, Stauden und Balkonblumen. Die Produkte werden über den hofeigenen Laden verkauft. Der 49-Jährige betreibt den Gemüseanbau bereits in dritter Generation. Schon seine Großeltern Resi und Hannasöf bauten Gemüse an und verkauften es auf lokalen Märkten. 2007 übernahm er den Hof von seinen Eltern, welche das Grundstück im Jahr 1979 erworben und die Gebäude errichtet hatten. Der Hof war damals für die Produktion für den Handel ausgelegt. Ludesch war immer schon ein Gemüsebauzentrum. In den 1970er und 1980er Jahren gab es im Ort zwischen zehn und elf Gemüsebetriebe, was der Gemeinde den Beinamen „Salatschüssel Vorarlbergs“ einbrachte. Auch heute noch gibt es einige Betriebe, die Getreide, Gemüse und Kartoffeln produzieren.

Tobias Marte war zwar als Kind schon mit Eltern und Geschwistern auf den Gemüsefeldern, doch zog es ihn zunächst in einen anderen Beruf. Er ist gelernter Anlagenelektriker und machte zusätzliche Ausbildungen im Heizraumbereich. Nebenbei war er immer auch auf dem Hof tätig. „Ich habe das Glück, dass mir die Landwirtschaft irgendwie liegt und dass ich den grünen Daumen habe.“, meint der Gemüsebauer. Nach der Übernahme standen zunächst einige Sanierungsarbeiten an, unter anderem wurden die Bewässerungsanlage installiert und neue Gewächshäuser errichtet. Außerdem absolvierte er die Ausbildung zum Gärtnermeister. Durch spezielle Bodenkurse kam er mit Bio-Austria in Kontakt und stellte die Bewirtschaftung 2009 auf biologische Landwirtschaft um, seit 2011 ist der Betrieb Bio-Austria zertifiziert. „Als Bio-Landwirt arbeite ich für die Obst- und Gemüsekultur und nicht gegen Schädlinge und Krankheiten. Wenn man das verstanden hat, ist Bio überhaupt kein Problem“, ist Tobias Marte überzeugt. Der Ludescher bewirtschaftet eine Fläche von sechseinhalb Hektar. Dazu zählen die zum Hof gehörenden Felder und Gewächshäuser sowie drei Pachtfelder in der Umgebung.

Diversität im Feld
Angrenzend an die Kartoffel- und Gemüsefelder befindet sich eine Brachwiese, die nur einmal jährlich gemäht wird und auf der der Landwirt vor drei Jahren einige Hochstammobstbäume gepflanzt hat. „Das ist meine Diversitätswiese“, erklärt er „wir brauchen einfach wieder mehr Insekten und solche Plätze tragen dazu bei.“ Entlang der Zäune wächst ein Saum heimischer Wildpflanzen, in deren Stängeln die Insekten überwintern können. Ein Bio-Betrieb braucht eine gewisse Größe, da ein Teil der Felder mit Gründüngung bepflanzt wird und in dieser Zeit keinen Ertrag abwirft. „Das Kapital ist der Boden, denn ohne guten Boden gibt es auch kein gutes Gemüse.“, erklärt der Landwirt. Seine Frau Monika (52) und die beiden Kinder Ronja (19) und Joshua (11) helfen auf dem Hof mit. Tobias Eltern sind schon seit einigen Jahren in Pension, seine Mutter Resi macht noch Kräutersträußchen. Zudem sind auf dem Hof sechs Mitarbeiter festangestellt.

Vom Feld direkt in den Hofladen
Der gesamte Verkauf wird über den eigenen Hofladen betrieben. „Als Direktvermarkter wird die Produktpalette breiter, dafür produzieren wir kleinere Einheiten. Unser Ziel ist es jede Woche ein gewisses Sortiment anbieten.“, erklärt Tobias Marte. Es ist wichtig, kontinuierlich eine breite Auswahl an Gemüsesorten und auch einige Besonderheiten anzubieten, wie etwa Physalis, Süßkartoffeln, besondere Salate oder Melonen. Tobias Marte bemüht sich, auch im Winter um eine vielfältige Produktpalette, was unter anderem auch durch den Zukauf von einigen Produkten möglich ist.

Blumenpracht
Ein weiteres Standbein des Hofes sind Gärtnereiprodukte wie Balkonblumen, Kräuter, Stauden und Setzlinge. Sie werden aus Samen gezogen und durch Stecklinge vermehrt. Das ist der eigentlich gärtnerische Teil von Tobias` Arbeit, der ihm im Frühling sehr gut gefällt. In der Vermehrung der Pflanzen steckt sehr viel Knowhow. Es geht darum, diejenigen Sorten auszuwählen, die unter den hiesigen Bedingungen gut wachsen und resistent gegen Krankheiten und Schädlinge sind. Dies gelingt auch durch viel Ausprobieren. „Bis du vom Samen weg ein Gemüse hast, dass auch deinen Qualitätsansprüchen genügt, steckt viel Arbeit.“, erzählt Tobias Marte, doch das Endprodukt ist schließlich die Mühe wert: „Eine gute Ernte und zufriedene Kunden sind die beste Belohnung für die harte Arbeit. Wenn die Leute sagen, wir sind froh, dass es euch gibt.“
Alle zwei Jahre veranstaltet Familie Marte auf dem Hof einen Tag der offenen Tür, den „Tag des Feldes“. Beim Verkauf ist dem Bio-Landwirt aufgefallen, dass die Leute viele Fragen zum Gemüseanbau haben. All diese Fragen lassen sich am besten direkt auf den Gemüsefeldern beantworten, beschreibt er seine Motivation für die Veranstaltung des Feldtages. Dabei führt er die Besucherinnen in Kleingruppen in die Gewächshäuser und über die Felder, wo sie sehen, wie der Gemüseanbau funktioniert und ihre Fragen beantwortet werden. Auch für die Bewirtung ist gesorgt, natürlich mit eigenen Kartoffeln und Gemüse. Am kommenden Samstag ist es wieder so weit und der Fri-Ma Hof öffnet seine Pforten für alle Interessierten.
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Kontakt
Fri-Ma Biohof
Braxnerstraße 26a, Ludesch
Tel. 05550 2902
Mail: frima-biohof@aon.at
Web: www.frima-biohof.at
Tag des Feldes:
Samstag, 28. Juni, von 10 bis 16 Uhr.
Geführte Besichtigungen durch die Gewächshäuser und Felder warten auf die Besucher. Für das leibliche Wohl sorgt das Team der „Kartoffeldämpfer“. Auch der Hofladen ist von 8 bis 12 Uhr geöffnet.