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Sechs neue Siemens-Beschuldigte

13.08.2025 • 15:17 Uhr
Sechs neue Siemens-Beschuldigte

Sechs weitere Vorarlberger (Ex-)Mitarbeiter des Konzerns werden im Ermittlungsverfahren um mutmaßliche Millionen-Betrügereien mit Scheinrechnungen als Beschuldigte geführt.

Die Anzahl der Beschuldigten im Ermittlungsverfahren der Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) um mutmaßliche Millionen-Betrügereien mit Scheinrechnungen für Scheinprojekte und Kickbackzahlungen bei der Vorarlberger Niederlassung des deutschen Mischkonzerns Siemens und anderen Vorarlberger Firmen sowie der Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft (KHBG) ist inzwischen dem Vernehmen nach auf 23 angewachsen.

Denn mittlerweile werden von der WKStA sechs weitere Vorarlberger (Ex-)Siemens-Mitarbeiter als Beschuldigte geführt. Das bestätigten auf Anfrage am Mittwoch Verteidiger der sechs neuen Beschuldigten. Demnach sind die meisten der neuen Beschuldigten nicht mehr bei Siemens tätig.
Damit wird derzeit in dem Strafverfahren gegen sieben Vorarlberger (Ex-)Mitarbeiter von Siemens ermittelt. Als Haupttäter in dem Verfahren gilt ein 52-jähriger Ex-Siemens-Mitarbeiter. Der Verteidiger des Erstbeschuldigten behauptete stets, sein Mandant sei nicht als einziger Siemens-Mitarbeiter in die Malversationen verwickelt gewesen. In einer schriftlichen Stellungnahme an die WKStA belastete der Erstbeschuldigte die nunmehrigen sechs neuen beschuldigten Siemens-Mitarbeiter als Beitragstäter.

Mit mutmaßlichen Betrügereien nichts zu tun

Zu den neuen beschuldigten Ex-Siemens-Mitarbeitern zählt auch ein inzwischen pensionierter Gebietsleiter. Sein Verteidiger Bertram Grass sagte am Mittwoch auf Anfrage, sein Mandant habe mit den mutmaßlichen Betrügereien nichts zu tun. Der Beschuldigte habe zwar über Bonuszahlungen von gesteigerten Umsätzen profitiert, aber vom möglicherweise kriminellen Hintergrund der Umsatzsteigerungen nichts gewusst.

Die WKStA habe immer noch nicht konkret mitgeteilt, welche Beitragshandlungen zu den Betrügereien sein Mandant gesetzt haben soll, berichtete Grass. Deshalb habe sein Mandant an der für 30. Juli angesetzten polizeilichen Einvernahme nicht teilgenommen. Der 52-jährige mutmaßliche Haupttäter gab zu Protokoll, Vorarlberger Siemens-Führungskräfte hätten für geheime Besprechungen, bei denen es auch um Betrügereien gegangen sei, Wertkartenhandys verwendet

Als Führungskraft nicht geeignet

Der Erstbeschuldigte zitierte einen Siemens-Manager. Das soll der Manager bei Meetings zu jungen, angehenden Führungskräften gesagt haben: ,,Wer seine Kompetenzen nicht mehrmals am Tag überschreitet, ist als zukünftige Führungskraft bei Siemens nicht geeignet.”