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Sternschnuppen beobachten im Oktober: Die besten Nächte und Tipps

04.10.2025 • 10:30 Uhr
Sternschnuppen beobachten im Oktober: Die besten Nächte und Tipps

Der Oktober wartet mit weniger bekannten Sternschnuppen-Strömen auf. Es lohnt sich, nach ihnen Ausschau zu halten, weil es in früheren Jahren teils unerwartet viele Sternschnuppen gab.

Von Robert Seeberger
neue-redaktion@neue.at

Die Perseiden, auch Tränen des Laurentius genannt, sind die bei Weitem bekanntesten Sternschnuppen. Ihren guten Ruf haben sie der konstant hohen Rate und den meist angenehmen Temperaturen Mitte August zu verdanken. Eine noch höhere Sternschnuppenrate verzeichnen die Leoniden jährlich Mitte Dezember.

Erfahrene Beobachter kennen die Rahmenbedingungen, die über den  Erfolg entscheiden. Wichtig ist ein Beobachtungsplatz, der nicht durch irdische Störlichter wie Straßenlaternen oder Autoscheinwerfer beeinträchtigt wird. Ein Ausflug ins Gebirge oder zumindest in höhere Lagen ist zu empfehlen. Auch den Mond, insbesondere den Vollmond kann man als „Lichtverschmutzer“ bei der Meteorbeobachtung bezeichnen. Im Mondlicht verschwinden zumindest die leuchtschwächeren Sternschnuppen. Als grobe Faustregel gilt, dass der zunehmende Mond am Abendhimmel und der abnehmende am Morgenhimmel leuchtet und daher stört. Der Vollmond ist meist die ganze Nacht über sichtbar. Auch ein völlig wolkenloser Himmel ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Sicht.

Kommenden Mittwoch

Staubkörner liegen auf der gesamten Erdumlaufbahn verstreut und daher kann man in jeder Nacht des Jahres sporadische Sternschnuppen sehen, wenn diese Körner in der oberen Lufthülle verglühen. Interessanter sind Meteorschauer, die ihre Ursprünge in Wolken aus Kometenstaub haben. Die Delta-Draconiden gehen auf den Kometen 21P/Giacobini-Zinner zurück. Er hat eine Umlaufzeit von 6,5 Jahren, seine Trümmerwolke ist langgezogen und ungleichmäßig dicht.  Daher variiert die Sternschnuppen-Rate von Jahr zu Jahr. Typisch sind einige wenige Sternschnuppen pro Stunde. Dagegen wurden in den Jahren 2011 und 2018 hundert und mehr Meteore stündlich gezählt. Der Strom erhielt seine Bezeichnung, weil der Ausstrahlungspunkt beim Stern Delta im Sternbild Drache liegt. Das Maximum wird am 8. Oktober erwartet. Dem störenden Mond kann man am besten bei einer Beobachtung am frühen Abend nach Ende der Dämmerung ausweichen.

Orioniden

Die Orioniden können ohne störenden Mond beobachtet werden, denn ihr Maximum ist nahe der Neumondnacht am 22. Oktober. Die beste Beobachtungszeit ist um fünf Uhr morgens. Der Ausstrahlungspunkt (Radiant) ist in der Nähe von Beteigeuze, dem linken Schulterstern des Orion direkt im Süden. Auch die Rate der Orioniden ist von Jahr zu Jahr verschieden, mit stündlich 20 Sternschnuppen kann man rechnen. Die Orioniden gehören mit 65 Kilometer pro Sekunde zu den sehr schnellen Sternschnuppen. Einige helle Feuerkugeln sind immer dabei. Die Staubkörner stammen vom bekannten Halley´schen Kometen, der schon viele Jahrhunderte lang beobachtet wurde und zuletzt 1986 erschienen ist. Sollten die Wetterbedingungen am 22. Oktober nicht perfekt sein, kann man auch die Nächte davor und danach beobachten. Auch da stört kein Mondlicht. Der gesamte Orioniden-Strom dauert von Anfang Oktober bis Anfang November.

Schwache Ströme

Im Oktober sind noch weitere schwache Ströme bekannt. Auf zwei davon wird näher eingegangen. Der Name Epsilon Geminiden verrät schon den Radianten. Die Zwillinge gehen knapp vor Mitternacht im Osten auf. Einige wenige Sternschnuppen stündlich sind im Maximum am 18. Oktober zu erwarten. Da zur selben Zeit auch Orioniden auftreten, kann man aufgrund des Radianten versuchen, die beiden Arten von Sternschnuppen zu unterscheiden.

Auch das Sternbild „Kleiner Löwe“ geht nach Mitternacht im Nordosten auf. Die Leo-Minoriden sind ein schwacher Strom mit nur zwei Sternschnuppen pro Stunde. Am 24. Oktober ist die beste Beobachtungsnacht. Vielleicht gelingt wegen der mondlosen zweiten Nachthälfte ein Nachweis.