Gault&Millau 2026: Neue Hauben für Vorarlbergs Spitzengastronomie

lech zürs tourismus/Zangerl
Der Gault&Millau-Guide 2026 bestätigt Vorarlbergs Ausnahmeposition in der österreichischen Gourmetszene: Fünf Restaurants zählen heuer zur kulinarischen Spitze des Landes.
Vorarlbergs Gastronomie bleibt ein Aushängeschild für höchste Kochkunst und regionale Vielfalt. Der neue Gault&Millau-Guide 2026 zeichnet fünf Betriebe aus, die sich durch handwerkliche Präzision, kreative Ideen und kompromisslose Produktqualität auszeichnen. Drei von ihnen erreichten die Höchstbewertung von vier Hauben und 18,5 Punkten, zwei weitere erhielten vier Hauben mit 17 Punkten. Damit bestätigt sich einmal mehr die Dichte an Spitzenrestaurants im Ländle, die im österreichweiten Vergleich ihresgleichen sucht.
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Ausgezeichnete Küche
An der Spitze stehen die Griggeler Stuba im Burg Vital Resort, die Kilian Stuba im Ifen Hotel und der Rote Wand Chef’s Table in Zug bei Lech. Sie stehen exemplarisch für eine Küche, die alpine Produkte mit internationalem Anspruch verbindet. Sebastian Jakob, Sascha Kemmerer und Julian Stieger setzen auf Aromenvielfalt, präzise Zubereitung und das feine Gespür für Balance. In ihren Menüs werden heimische Fische, Geflügel und Gemüse mit Raffinesse und technischer Perfektion in Szene gesetzt. Der Saibling in fermentierter Gemüsesauce, die Entenleber mit Ananasvinaigrette oder der bretonische Babyseeteufel mit Cassoulet zeigen, dass jedes Detail aufeinander abgestimmt ist.

Kulinarische Vielfalt
Auch das Aurelio‘s in Lech und der Chef’s Table by Joshua Leise in Stuben zählen zu den kulinarischen Höhepunkten des Jahres. Karl Eggetsberger überzeugt im Aurelio mit klarer Handschrift und feinen Kontrasten. Seine Küche lebt von intensiven Aromen und präziser Umsetzung – die Goldforelle mit Hecht-Bottarga oder die Wagyu-Zunge mit Flusskrebsen sind dafür beispielhaft. In Stuben sorgt Joshua Leise für frischen Wind. Mit seinem Chef’s Table beweist er, dass große Küche auch in kleinem Rahmen funktioniert. Seine Gerichte zeichnen sich durch Struktur, Spannung und Charakter aus, immer getragen von regionalen Zutaten und moderner Interpretation.

Spitzenleistungen mit Profil
Was alle fünf Restaurants verbindet, ist die Haltung. Sie stehen für eine neue Generation von Köchen, die regionale Produkte nicht als Einschränkung, sondern als Inspiration begreifen. Sie arbeiten eng mit Landwirten, Fischern und Produzenten aus der Umgebung zusammen und zeigen, wie vielfältig und eigenständig die Küche Vorarlbergs geworden ist. Dabei gelingt ihnen der Spagat zwischen Bodenständigkeit und internationaler Klasse.

Future Award für Oswalda Hus
Die Future Awards von Gault&Millau und dem Verbund würdigen Betriebe, die zeigen, dass nachhaltiges Handeln und wirtschaftlicher Erfolg kein Widerspruch sind. Ausgezeichnet werden Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe, die mit neuen Ideen Ressourcen schonen, Energie effizient nutzen und Verantwortung gegenüber Umwelt und Region übernehmen. In Vorarlberg ging die Auszeichnung heuer an das Oswalda Hus in Riezlern. Der Rückzugsort im Kleinwalsertal steht für eine klare, authentische Haltung. Die Architektur folgt ökologischen Prinzipien und setzt auf natürliche Materialien wie Holz, Stein und Lehm, die ein gesundes Raumklima schaffen und den Charakter der Umgebung bewahren. Auch im täglichen Betrieb wird Nachhaltigkeit konsequent gelebt. Erneuerbare Energien, kurze Transportwege und die Zusammenarbeit mit regionalen Produzenten prägen das Konzept ebenso wie eine Küche, die den Geschmack der alpinen Landschaft betont. Biologische Zutaten, saisonale Vielfalt und vegetarische Gerichte gehören selbstverständlich dazu. Das Oswalda Hus zeigt, dass Achtsamkeit, Qualität und Genuss Hand in Hand gehen können – ein Ort, an dem Nachhaltigkeit nicht erklärt werden muss, sondern einfach spürbar ist.