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Mega-Investition in Wolfurt als klares Bekenntnis zum Standort

21.11.2025 • 17:30 Uhr
Mega-Investition in Wolfurt als klares Bekenntnis zum Standort
Gebrüder Weiss rüstet zunehmend auf vollelektrische Lkw um. Gebrüder Weiss (4)

Für rund 100 Millionen Euro errichtet Gebrüder Weiss in Wolfurt das größte Bauprojekt seiner Unternehmensgeschichte. Ein Blick auf die Hintergründe, Zahlen und strategischen Linien.

Zwischen Autobahn und Schiene entsteht in Wolfurt derzeit ein Projekt, das die Unternehmensentwicklung sichtbar prägt. Für rund 100 Millionen Euro baut Gebrüder Weiss ein neues Logistik- und IT-Zentrum. Laut Unternehmensangaben handelt es sich um das größte Bauprojekt in der Firmengeschichte – ein deutliches Bekenntnis zum Standort Vorarlberg, an dem das Unternehmen seit Jahrzehnten stark verankert ist. Der Neubau umfasst ein 4500 Quadratmeter großes Logistiklager, darüber ein dreigeschossiges Bürogebäude, sowie ein 34 Meter hohes Hochregallager mit rund 68.000 Palettenplätzen. Damit schafft Gebrüder Weiss zusätzliche Kapazitäten für Lagerung, Umschlag und Informationslogistik.

Mega-Investition in Wolfurt als klares Bekenntnis zum Standort
Der moderne Neubau in Wolfurt soll schon Anfang 2026 den vollen Betrieb
aufnehmen und den westösterreichischen Standort stärken.

Nachhaltige Bauweise gehört bei neuen GW-Standorten inzwischen zum Standard. Auch in Wolfurt werden eine Photovoltaikanlage, Dachbegrünung, energieeffiziente Gebäudetechnik sowie Ladestationen für Elektro-Lkw und -Pkw realisiert. Der Neubau soll langfristig eine optimierte Flächennutzung und effiziente Abläufe ermöglichen und das nicht nur in der Logistik, sondern auch im Zusammenspiel mit den IT-Abteilungen, die mit einziehen.

Solide Bilanz

Dass Gebrüder Weiss ein Projekt dieser Größe umsetzt, lässt sich aus der wirtschaftlichen Entwicklung ablesen. Laut Bilanz erzielte das Unternehmen 2024 einen Umsatz von 2,707 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Eigenkapitalquote von 61,6 Prozent gilt in der Branche als außergewöhnlich stark und verschafft dem Unternehmen große finanzielle Unabhängigkeit.

Mega-Investition in Wolfurt als klares Bekenntnis zum Standort

„In einem hochkompetitiven Umfeld zeigen wir, dass langfristige Investitionen und verantwortungsvolles Wirtschaften zu solidem Wachstum führen.“

Wolfram Senger-Weiss, CEO Gebrüder Weiss

Insgesamt investierte der Konzern 2024 126 Millionen Euro in neue Gebäude, modernisierte Logistikinfrastruktur, die Fahrzeugflotte sowie digitale Systeme. Dies ist Ausdruck einer langfristigen Strategie, die CEO Wolfram Senger-Weiss klar formuliert: „In einem hochkompetitiven und volatilen Marktumfeld zeigen wir, dass langfristige Investitionen und verantwortungsvolles Wirtschaften zu solidem Wachstum führen.“ Der Neubau in Wolfurt passt nahtlos in diese Linie: Gebrüder Weiss plant nicht auf Sicht, sondern setzt bewusst auf stabile Strukturen, technologische Erneuerung und nachhaltige Unternehmensführung.

Messbare Maßnahmen

Parallel verfolgt der Konzern seine Klimastrategie „GWcares“, die sich an der Science Based Targets initiative (SBTi) orientiert. Die Zwischenziele sind ambitioniert: Minus 60 Prozent CO₂ bis 2034, langfristig Netto-Null bis 2050.
Bereits 2024 erzeugten die konzernweit 34 Photovoltaikanlagen insgesamt 12.699 Megawattstunden Strom, was der Hälfte des Bedarfs aller weltweiten Standorte entspricht. Die Anlagen befinden sich vor allem an großen Standorten in Österreich und Osteuropa und sollen weiter ausgebaut werden.

Im Landverkehr setzt Gebrüder Weiss zunehmend auf alternative Antriebe. Bereits ein Drittel der österreichischen Lkw-Flotte fährt mit dem Treibstoff HVO100, der den CO₂-Ausstoß im Vergleich zu Diesel deutlich reduziert. Bis Ende 2025 sollen 14 Elektro-Lkw sowie drei elektrische Rangierfahrzeuge in Betrieb gehen, was insbesondere in Städten und im Nahverkehr seine Wirkung zeigen soll.

Auch die Bahn bleibt ein integraler Bestandteil der Transportkette, wo Kapazitäten vorhanden und Strecken geeignet sind. Der Orange Combi Cargo (OCC), ein verkehrender Ganzzug zwischen Wien und Bludenz, hat seit 2008 schon 225.000 Lkw-Fahrten ersetzt und gilt als Paradebeispiel für klimafreundliche Transportalternativen im kombinierten Verkehr.

Digitalisierung: myGW wächst

Ein zweiter Transformationsstrang betrifft die Digitalisierung der Logistikprozesse. Das Kundenportal myGW, das seit fünf Jahren im operativen Einsatz ist, hat sich zu einem zentralen Servicebaustein entwickelt. Mit 25.000 registrierten Nutzern und über 1,6 Millionen abgewickelten Sendungen allein 2024 gehört es zu den größten digitalen Logistikplattformen in Österreich.
myGW bietet Sendungsverfolgung in Echtzeit, Dokumentenmanagement, Statusmeldungen und direkte Kommunikationskanäle. Die Plattform wird kontinuierlich erweitert: 2025 kommen der Carbon Tracker (CO₂-Reporting auf Sendungsebene) und ein „Easy Booking“-Modul für Kleinsendungen hinzu. Für exportorientierte KMU – gerade in Vorarlberg – bieten diese digitalen Services wichtige Vorteile in Transparenz und Prozesssicherheit.

Mega-Investition in Wolfurt als klares Bekenntnis zum Standort
Über das Kundenportal „myGW“ wurden allein im Jahr 2024 rund 1,6 Millionen
Sendungen abgewickelt.

Menschen und Ausbildung

Gebrüder Weiss bleibt auch im Personalbereich ganz klar auf Wachstumskurs. Weltweit beschäftigt das Vorarlberger Familienunternehmen rund 8600 Mitarbeitende. In der DACH-Region bildet der Konzern derzeit mehr als 300 Lehrlinge aus. Über die Hälfte davon entfällt auf Standorte in Österreich.

Im Herbst 2025 starteten laut Unternehmensangaben 100 neue Auszubildende in der DACH-Region, rund 40 Prozent davon sind weiblich. Gebrüder Weiss arbeitet in Vorarlberg eng mit regionalen Bildungseinrichtungen wie der HTL Bregenz, der HTL Rankweil und der FH Vorarlberg zusammen. Zusätzlich bestehen Ausbildungskooperationen mit der DAV Bremen sowie mit Hochschulpartnern in China.

Die interne Mitarbeiterbefragung untermauert die Attraktivität des Unternehmens: 78 Prozent der Beschäftigten geben an, stolz darauf zu sein, bei Gebrüder Weiss zu arbeiten. 86 Prozent engagieren sich nach eigener Aussage über ihre Kernaufgaben hinaus, was ein Indikator für starke Identifikation und Unternehmenskultur ist.

Was bedeutet das für Vorarlberg?

Der Neubau in Wolfurt ist aus Sicht von Gebrüder Weiss nicht nur ein Infrastrukturprojekt, sondern ein strategischer Baustein. Er stärkt den westösterreichischen Logistikstandort, verzahnt Logistik und IT enger miteinander, modernisiert die Infrastruktur und schafft langfristige Kapazität für die Weiterentwicklung des Unternehmens in der Region.

Gleichzeitig zeigen die Zahlen, dass das Unternehmen kontinuierlich in Energieeffizienz, Digitalisierung, Infrastruktur und Fachkräfte investiert. Außerdem nutzt Gebrüder Weiss die solide Bilanzbasis, um große Projekte eigenständig und langfristig zu realisieren.

Für Vorarlberg bedeutet das einen gestärkten Logistikstandort, zusätzliche IT-Kompetenz, verbesserte Dienstleistungen, positive Effekte für KMU und einen attraktiven Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber in einer wachsenden Branche.

Gebrüder Weiss positioniert Wolfurt damit nicht als isolierten „Tech-Hub“, sondern als modernisierten, zukunftsorientierten Logistikstandort, der im Gesamtkontext einer stabilen Unternehmensentwicklung steht, in Vorarlberg und weit darüber hinaus.