„Love Hurts“ und andere Klassiker: Nazareth rockten Lindau

Die schottische Band Nazareth machte am Montagabend im Club Vaudeville klar, warum ihr Hard Rock seit Jahrzehnten überdauert.
Schon mit den ersten Tönen wurde klar, dass die schottische Band in all den vergangenen Jahren nichts verlernt hatte. Als Nazareth die Bühne betraten, war der typische, dichte Bandsound sofort da und füllte den Raum ohne jede Verzögerung. Carl Sentance setzte seine Vocals direkt und kraftvoll über den Mix, während Jimmy Murrison und Lee Agnew ihre Gitarren sprechen ließen, mit präzisen Riffs, klaren Linien und Soloparts, bei denen beide abwechselnd nach vorne gingen. Pete Agnew hielt am Bass eine Ruhe und Beständigkeit, die den Songs Gewicht und Wärme gab. Eröffnet wurde der Abend von Grey Attack aus Düsseldorf, die mit einem modernen, straffen Hard Rock Set den ersten Schwung brachten und das Publikum auf Temperatur brachten, bevor Nazareth das Tempo deutlich erhöhten.

Die Schotten verzichteten auf große Show, keine langen Ansprachen, kein schmückendes Beiwerk. Einfach Rock, direkt, laut und ohne Umwege. Zwischendurch erzählte Sentance grinsend: „Wir waren gestern auf dem Weihanchtsmarkt in Lindau und haben Glühwein probiert. Ich sage euch Leute, das hat mich echt fertig gemacht.“ Ein kurzer Lacher ging durch den Saal, dann war die Band schon wieder mittendrin.

Jugenderinnerungen für viele Besucher
Viele Fans waren aus dem Ländle und dem Dreiländereck angereist und es war schnell zu sehen, dass ein großer Teil von ihnen mit den frühen Platten der Band aufgewachsen ist. Für viele fühlte sich der Abend an wie ein Wiedersehen mit einer alten Konstante ihres Musiklebens. Ariane brachte es später so auf den Punkt: „Ich fand es so cool, eine langjährige schottische Band wie Nazareth live zu sehen. Die haben null von ihrer Faszination, ihrer Power oder ihrer Ausdauer verloren.“ Mit Klassikern wie Razamanaz, Dream On oder This Flight Tonight stieg die Lautstärke im Saal weiter an. Renate sagte nach dem Konzert: „Zwei Stunden lang haben sie uns voll mitgenommen – was für ein Abend.“
