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Schöner Weg der Naturjuwele

13.06.2020 • 10:00 Uhr
Kirchenwaldweg zehn Minuten vom Dorf entfernt. <span class="copyright">Glück</span>
Kirchenwaldweg zehn Minuten vom Dorf entfernt. Glück

Geschichtenerzählerin Hertha Glück wandert zum Gschwender Moos.

Die Gemeinde Langen mit knappen 1500 Einwohnern befindet sich im Rheintal am Südhang des Pfänderstockes, ungefähr zehn Kilometer von Bregenz entfernt. Da Langen allerdings sehr nahe am Bregenzerwald liegt, wird die Gemeinde in mancher Hinsicht noch zur Region Bregenzerwald dazugezählt. Das Gemeindegebiet grenzt an neun Gemeinden, welche mit Ausnahme von Scheid­egg (Bayern) alle im Bezirk Bregenz liegen. Somit auch die Bezeichnung Langen bei Bregenz.

Naherholungsgebiet Rotach. <span class="copyright">Glück</span>
Naherholungsgebiet Rotach. Glück

Mit dieser Ortskunde und der geografischen Karte beim Wegweiser lässt sich bei Langen-Dorf nahe der Pfarrkirche hl. Sebastian die Route gut starten. Vorab führt der Kirchenwaldweg der Straße entlang zum Leckenbach-Wasserfall, um anschließend das Feuchtgebiet Gschwender Moos in einer Dreiviertelstunde zu erreichen. Am Ende der Straße und zugleich Waldesrand nimmt man die rechte Abzweigung und taucht über einen flachen Forstweg in Bälde tiefer in den schattigen Kirchenwald ein. Riesige Adlerfarne bedecken den Waldboden, Gesteine der Nagelfluhkette säumen den Weg.

<span class="copyright">Glück</span>Hügelkamm mit Weideland in Richtung Gschwender Moos.
GlückHügelkamm mit Weideland in Richtung Gschwender Moos.

Europaschutzgebiet Witmoos

Inmitten sattem Grün blitzen Kuckucks-Lichtnelken und Rapunzel hervor, manch aufmerksamem Auge zeigen sich sogar Orchideen. Bei der Abzweigung zum Wasserfall angekommen, befindet man sich gleichzeitig am Rande des Europaschutzgebietes Witmoos, das besonders schützenswert ist. Zwölf Biotope bereichern die Naturvielfalt rund um Langen, wie das Europaschutzgebiet Witmoos, auch Natura 2000. Uralt und geheimnisvoll breitet es sich auf der Langener Terassenverebnung oberhalb der Rotach aus. Der lichte Moorwald setzt sich aus Latschen und Spirken zusammen. Durch die Nährstoffarmut des Moores wachsen sie nur sehr langsam und es dauert Jahrtausende, bis sich ein so mächtiger Moorboden wie im Witmoos bildet.

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Glück

Hilfe des Fußballklubs

Ein weiteres Naturjuwel erwartet einen links ab auf dem schmalen Waldweg aus weicher Erde. Bachrauschen lockt den Wanderer weiter zum „Fußballer Steg“, der im Jahre 1988 dank vielen freiwilligen Helfern des Fußballklubs RW Langen errichtet wurde und einen trockenen Fußes über den Leckenbach-Wasserfall bringt. Hier bewahrheitet es sich „Steter Tropfen höhlt den Stein“. Der Wasserfall hat sichtbare Spuren in Jahrtausenden geformt und Gumpen, Kuhlen und Gesteinsformen entstehen lassen. Ein imposantes Naturwunder.

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Glück

Dieser schmale Waldweg führt über den Hangrücken und geht vor dem Jägerstand rechts über Holztreppen zu einer Waldwiese. Links ab wird der bereits begangene Hügel umrundet, um das Feuchtgebiet Gschwender Moos zu betreten, das dem Besucher einen Einblick in seltene Pflanzenfamilien bietet. Besonderheiten, die es zu entdecken gilt, sind typische Moorarten, die essbare Moosbeere, die gefährdete Rosmarinheide oder verschiedene Orchideenarten wie das Gefleckte Knabenkraut.

Das Feuchtgebiet Gschwender Moos. <span class="copyright">Glück</span>
Das Feuchtgebiet Gschwender Moos. Glück

Bachufer

Da Langen direkt am Südhang des Pfändermassivs liegt, fällt der Blick auf das Naturschutzgebiet Hirschberg (1095 m) und zugleich auf dem Hausberg von Langen. Der Forstweg führt am Waldesrand weiter in Richtung Gschwend. Wieder links ab geht es in den schönen, urigen Wald zum verwilderten Bachufer, um dann wieder den direkten Weg zu den ersten Häusern von Langen zu nehmen. In Gschwend kann man den Bus nehmen oder links ab durch Häuserzeilen zum Ausgangspunkt schlendern.

Geschichtenerzählerin Hertha Glück. <span class="copyright">Glück</span>
Geschichtenerzählerin Hertha Glück. Glück