“Nicht noch einmal erleben”

Informationen zum Start ins neue Bildungsjahr.
er Start im Herbst soll so normal wie möglich sein“, betonte Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink gleich zu Beginn der gestrigen Pressekonferenz. Die rund 65.000 Schüler, 6500 Lehrer, 16.000 Kinder in der Elementarpädagogik und 3000 Pädagogen seien ein wesentlicher Teil der Gesellschaft und das, was in den vergangenen Monaten passiert sei, habe fast jeden tangiert. „Das wollen wir nicht nochmal erleben.“
Sie lud daher gestern zu einem Schul- und Elementarpädagogik-Gipfel, an dem neben Personalvertretern auch Schüler, Eltern und Gesundheitsbehörden teilnahmen, um zu signalisieren, „wir ziehen an einem Strang“, wie sie sagte. Zugleich wurde auch über die vom Bildungsministerium vorgelegte Ampelregelung informiert und offene Fragen beantwortet
Gute Kommunikation
Eine zentrale Bitte sei es gewesen, gut informiert zu werden, erklärte Schöbi-Fink. Dabei gehe es um eine gute Komnunikation mit allen Beteiligten, damit so wenig Unklarheit wie möglich bleibe. Ein weiteres Thema war die große psychische Belastung, die es in allen Gruppen gegeben habe, berichtete die Landesrätin: die Unsicherheit bei Schülern, ob sie den Bildungserfolg schaffen, die Belastung der Eltern, ob die Einrichtungen offen sind, um arbeiten gehen zu können und die Angst der Lehrer, sich mit Covid-19 anzustecken.
Für Letzteres gebe es nun die Möglichkeit der Gesundheitsbehörde, auch externe psychologische Beratung anzubieten, so Schöbi-Fink. Sie verwies auch auf die Hotlines in der Bildungsdirektion (0664/8109324) und im Fachbereich Elementarpädagogik (0664/6255375), an die man sich bei Fragen wenden könne

Die Ampelregelung soll indes Sicherheit für alle Beteiligten geben. Sie besteht bekanntlich aus vier Farben. Bei Grün gebe es grundsätzlich Normalbetrieb, der aber dazu genutzt werden soll, sich auch auf eine Änderung der Farbe vorzubereiten. Grundsätzlich bleibe der Normalbetrieb aber bis zu Rot aufrecht, sagte die Landesrätin – wobei es Abstufungen in Hinblick auf die Schutzmaßnahmen gibt, etwa mit Maskenpflicht, Sportangeboten, Gruppentrennungen usw. „Erst bei Rot werden die Schüler nach Hause geschickt“, so Schöbi-Fink. Geschlossen werde aber keine Einrichtung, ein Notbetrieb bleibe immer aufrecht.
Trotz dem Vorteil einer bundesweiten Regelung brauche es aber Flexibilität am Standort, sagte sie. Dafür wird jede Schule ein Krisenteam installieren, dass sich überlegt, wie mit dem Ampelsystem am jeweiligen Standort umgegangen wird.
Positive und Verdachtsfälle
Darüber, was passiert, wenn ein Verdachts- oder Infektionsfall auftritt, informierte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher. Zunächst seien die Symptome konkretisiert worden, sprich, leichter Husten oder ein Schnupfen ergeben keinen Verdachtsfall. Sollten aber einschlägige Symptome auftreten, wird das Kind abgesondert, die Eltern informiert, die es unverzüglich abzuholen haben und dann müsse bei 1450 angerufen werden, wo die bekannten Maßnahmen gesetzt würden.
Bei einem positiven Fall werden das Kind sowie die Personen im selben Haushalt zehn Tage abgesondert. Vom Infektionsteam werden die Einrichtung sowie die Bildungsdirektion bzw. der Fachbereich Elementarpädagogik informiert. Bei Kindern unter zehn Jahren (siehe oben) werden aber der Klassenverband bzw. die Betreuungspersonen nur als Kategorie-II-Kontaktpersonen eingestuft. Es werden alle Kinder der Gruppe/Klasse getestet, aber der Unterrricht gehe weiter, erklärte Rüscher. Bei Kindern über zehn Jahren werden hingegen enge Kontaktpersonen bzw. Lehrer abgesondert und natürlich auch alle getestet.

Sollten sich aus den Tests mindestens zwei weitere Infektionen ergeben, dann entscheide das Infektionsteam, ob die gesamte Klasse/Gruppe abgesondert wird, so die Gesundheitslandesrätin. „Aber es ist nicht der erste Weg, sofort die gesamte Gruppe abzusondern“, sagte Rüscher.
Um zusätzliche Sicherheit zu schaffen, wird von der Bildungsdirektion ab Mitte September ein wöchentliches Onlinetreffen eingerichtet, sagte Bildungsdirektion Evelyn Marte-Stefani. Jeden Dienstagabend könnten sich Schulleiter dabei zu einem informellen Austausch einklinken. Zudem sollen FAQs eingerichtet werden, also häufig gestellte Fragen bzw. die Antworten darauf, die allen Schulen übermittelt werden sollen.