Bachmann schafft Zeitenwende im Vorderland

Machtwechsel In Zwischenwasser – Herausforderer Jürgen Bachmann ist zum Bürgermeister gewählt worden.
Dass die Wahlliste „Z3 – Wir bewegen Zwischenwasser“ gute Chancen auf den Wahlsieg in der Vorderland-Gemeinde haben würde, war seit Wochen klar. Aber mit solch einem Erdrutschsieg war nicht zu rechnen. Die Liste, die sich erst zu Jahresbeginn formiert hat, kommt bei der Gemeindevertretungswahl auf 46,57 Prozent. Dagegen stürzt die ÖVP, bislang die stimmenstärkste Partei, von 41,58 auf 23,46 Prozent ab, verliert also fast die Hälfte ihrer Stimmen.
Noch fulminanter fällt der Sieg von Z3 bei der Bürgermeisterdirektwahl aus, bei der Z3-Spitzenkandidat Jürgen Bachmann, bis dato Gemeindesekretär, auf 68,76 Prozent kommt. Amtsinhaber Kilian Tschabrun von der Volkspartei dagegen konnte nicht mal mehr ein Drittel der Stimmen auf sich vereinen, 2015 erhielt er bei der Direktwahl noch 52,73 Prozent.

Klassisch
Warum der Machtwechsel in einer kleineren Gemeinde im Fokus steht? Weil Zwischenwasser eben gar nicht so klein ist, mehr einen statistischen Mittelwert zu repräsentieren als Zwischenwasser, geht nicht. Durchschnittlich zählt eine Gemeinde des Bezirks Feldkirch 3214 Einwohner, die Stadt Feldkirch nicht mitgerechnet. Zwischenwasser kommt auf 3256 Einwohner und repräsentiert mit seinen Ortsteilen ebenfalls den Charakter des Bezirks: Mit dem kleinstrukturierten Muntlix in der Talsohle als klassischer Wohnsitz von Pendlern sowie den ländlichen Batschuns und vor allem Dafins, wo viele eine Landwirtschaft führen.
Stimmungsbild
Darum also taugt das Ergebnis von Zwischenwasser für ein Stimmungsbild im Bezirk – und die Zeichen stehen zumindest auf Veränderung oder eben gar auf Wechsel. „Die Menschen in den Gemeinden kommen, was die Politik im Ort betrifft, immer mehr weg vom Parteigedanken“, analysiert Wahlsieger Bachmann und betont: „Wir haben beim Wahlkampf auf den persönlichen Kontakt gesetzt und haben alle besucht. Ganz egal, ob wir auf eine Unterstützung hoffen konnten oder nicht. Für mich zeigt das Ergebnis, dass die Menschen diesen Einsatz honoriert haben und ja, dass sie bereit für Neues sind.“ Bachmann will in seiner Amtszeit als Bürgermeister das Verbindende über das Trennende stellen: „Wir haben zwar drei Gemeinderatsmandate und die anderen Parteien jeweils nur einen. Aber wir schließen niemanden aus, wenn es um die Zukunftsgestaltung von Zwischenwasser geht und suchen mit allen Parteien das Gespräch.“
Hohe Wahlbeteiligung
Die Grünen kamen in Zwischenwasser auf 15,72 (+3,16) Prozent, die neue Freie Wählerliste Zwischenwasser auf 14,25 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 68,97 Prozent, von den 1783 abgegebenen Stimmen waren 1705 gültig.