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Vom Bäcker zum Altenpfleger

06.12.2020 • 18:00 Uhr
Richard Burtscher aus Fontanella. <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Richard Burtscher aus Fontanella. Klaus Hartinger

Pflegeberufe sind im Kommen, es gibt eine wachsende Nachfrage.

Richard Burtscher kommt aus Fontanella und ist derzeit in Ausbildung zum Pflegefachassistent. Im Moment ist Homeschooling angesagt. Wenn alles gut geht, dann wird er im März seinen Abschluss machen. Vor dieser Ausbildung war er 17 Jahre lang Bäcker. Aber seit dem Zivildienst beim Roten Kreuz war der Wunsch geboren, einmal im Gesundheitswesen tätig zu sein. „Unsere Ausbildung geht zwei Jahre. Ich habe das über die Connexia-Stiftung begonnen. Das ging schnell und unkompliziert.“

Etwas Neues

Mit 34 Jahren wollte Burtscher noch einmal was Neues wagen. „Ich mochte den Bäckerberuf gerne, aber bis zur Pension konnte ich mir das einfach nicht vorstellen.“ Und somit hat er sich für diese Ausbildung entschieden. Er konnte schon in diversen Einrichtungen Praxis-Erfahrung sammeln. „Zuerst war ich auf der Kardio­logie am LKH Feldkirch, dann im Haus Tosters, dann auf der Urologie wieder in Feldkirch, dann auf der Covid-Station im Krankenhaus Bludenz und zuletzt im Pflegeheim St. Antonius in Feldkirch.“

Guter Draht

Die Arbeit macht Burtscher viel Freude. Und das hat vor allem einen nicht unwesentlichen Grund. „Ich habe einen guten Draht zu alten Menschen. Dieser Umgang fällt mir leicht. Aber der Pflegeberuf ist schon auch körperlich und seelisch anstrengend. Aber das macht mir gar nichts.“ Dadurch, dass Burtscher schon lange Zeit beim Rotes Kreuz tätig ist, kennt er die Auseinandersetzung mit Leid und Tod. „Man wird öfters damit konfrontiert, dass das Leben endlich ist. Für mich gehört das Sterben zum Leben dazu.“ Aber jeder Tag ist anders. „Es gibt schicksalsreiche Tage und dann auch wieder sehr schöne Erlebnisse.“ Wichtig ist, dass man Beruf und Privatleben strikt trennt.

Nachtdienst

Anja Berkmann aus Hittisau ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin. Sie arbeitet am Hohenemser Krankenhaus auf der Palliativstation und hat gerade einen Nachtdienst hinter sich. Begonnen hat Berkmann ihre berufliche Laufbahn als Friseurin. Zwischenzeitlich war sie dann auch Verkäuferin in einer Bäckerei. Und mit 45 wollte sie noch einmal umsatteln. Auch sie hat diesen Umstieg mithilfe der Connexia Stiftung gemeistert. Vor einem Jahr hat sie in Hohenems begonnen. Davor hat sie aber bereits im Pflegeheim in Hittisau gearbeitet. „Ich wollte ja ursprünglich in die Behinderten-Arbeit wechseln. Meine Mama hatte drei geistig und körperlich behinderte Schwestern. Dadurch war ich schon als Kind viel in der Lebenshilfe.“

Anja Berkmann ist Diplom-Kranken­schwes­ter. <span class="copyright">Klaus Hartinger</span>
Anja Berkmann ist Diplom-Kranken­schwes­ter. Klaus Hartinger

Aber beim ers­ten Praktikum hat sich Berkmann dann umentschieden, weil sie gemerkt hat, dass ihr der Pflegeberuf sehr viel Freude bereitet. „Zuerst habe ich die SOB (Pflegehelfer, Anm.) gemacht. Und dann wollte ich doch noch das Diplom dazumachen. Da hat mich die Frau Fessler von der Connexia dazu motiviert und unterstützt. Und das war eine gute Entscheidung.“

Glück

Nachtarbeit macht Berkmann nichts aus. Im Gegenteil: sie mag das. Zudem arbeitet sie auch gerne in einem guten Team. Das weiß sie sehr zu schätzen. Und da hatte sie bis jetzt immer Glück. „Es ist einfach eine schöne Arbeit. Auch wenn es emotional manchmal schwer ist. Aber das Gefühl, helfen zu können und etwas Sinnvolles zu tun, ist unbezahlbar und tut mir gut.“