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Crowdfunding für neue Produktlinie

10.04.2021 • 09:00 Uhr
Christoph Ganahl hat im Vorjahr sein Start-up gegründet. <span class="copyright">AVO</span>
Christoph Ganahl hat im Vorjahr sein Start-up gegründet. AVO

Christoph Ganahl verkauft mit seinem Start-up AVO Barfußschuhe.

Nachdem Christoph Ganahl im vergangenen Jahr sein Start-up AVO gegründet hat, geht er nun den nächsten Schritt. Auf der Plattform „Start Next“ hat er eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, mit welcher der Markteintritt seiner zweiten Produktlinie finanziert werden soll. 25.000 Euro sollen bis zum 2. Mai zusammenkommen, um die erste Charge zu finanzieren. Ganahl hat sich mit seinem Unternehmen ganz dem Barfußschuh-Konzept verschrieben und selbst Sandalen entwickelt. Im Vorjahr hat er seine ersten drei Modelle auf den Markt gebracht, die auch weiterhin im Online-Shop (www.avo-schuhe.com) zu bestellen sind.

Mit Drehverschluss

Nun sind im Zuge der Crowdfunding-Kampagne zwei weitere Sandalen erhältlich. Bei diesen handelt es sich um Weiterentwicklungen. Der größte Unterschied zum bestehenden Sortiment ist, dass statt den bisher verwendeten Haken Drehverschlüsse zum Einsatz kommen. „Diese sind einfacher zu handhaben. Manche Kunden fanden die Riemen und Haken zu umständlich“, erläutert der Jungunternehmer. Nun muss nur mehr in die Sandalen reingeschlüpft und der Drehverschluss betätigt werden – schon sind die Schuhe am Fuß fixiert.

Die Sandalen können auf der Straße aber auch im Gelände genutzt werden. <span class="copyright">AVO</span>
Die Sandalen können auf der Straße aber auch im Gelände genutzt werden. AVO

„Ulitm8“ und „X-Trail“ nennen sich die neuen Modelle. Ers­tere Sandalen sind vor allem für harte Untergründe geeignet, allerdings können diese auch in leichtem Gelände verwendet werden. Die „X-Trail“-Sandalen sollen mit ihren speziellen Sohlen speziell auf Trails und im Gelände perfekten Grip bieten. Sie sind nach Angaben des Unternehmers für Wanderungen und lange Spaziergänge geeignet.
Die Sandalen gibt es zu Beginn der Crowdfunding-Kampagne in beschränkter Auflage zum „Early Bird“-Preis. Im Juli sollen die Schuhe dann geliefert werden.Für den Start-up-Gründer ist dies ein idealer Weg, um einerseits die erste Charge der neuen Modelle zu finanzieren und andererseits auszutesten, wie groß die Nachfrage nach seinen neuen Schuhen ist.

Eigene Erfahrungen

Ganahl steht mit voller Überzeugung hinter seinen Produkten und dem Barfußschuh-Konzept. Auf dieses ist er vor einigen Jahren gestoßen, als er nach einer Lösung für seine Rückenprobleme gesucht hatte. Die Idee hinter Barfuß- beziehungsweise Minimalschuhen ist, dass diese den Fuß nicht so einengen wie herkömmliches Schuhwerk und mit ihrer flachen Sohle ein Gehen wie barfuß ermöglichen. „Aufgabe des Fußes ist es, den Körper zu stabilisieren. Das kann er in zu festem Schuhwerk einfach nicht“, erläutert der AVO-Gründer. Durch die flache Sohle stehe der Nutzer von Kopf bis Fuß in seiner natürlichen Mittelachse. Es gebe dadurch keine abnormale Krümmung der Wirbelsäule oder Verspannungen im Nackenbereich. „Der Gang wird insgesamt lockerer, weil muskuläre Spannungen abgebaut werden“, bringt es Ganahl auf den Punkt. Er selbst hat diesen Effekt am eigenen Körper gespürt und seine Rückenprobleme wurden gelindert. Seitdem ist er ein Verfechter des Konzepts.

Nachhaltige Produktion

Die Idee zur Start-up-Gründung entstand, weil der Jungunternehmer auch Wert darauf legte, nachhaltig produziertes Schuhwerk zu tragen. Diesbezüglich fehlte jedoch das entsprechende Angebot. Also entschloss er sich, diese Lücke mit AVO selbst zu schließen. Die Sandalen sind daher modular aufgebaut. Die einzelnen Bauteile können ausgetauscht werden, wenn diese aufgrund des intensiven Gebrauchs verschlissen sind. Zudem arbeitet der Unternehmer auch ständig an der Optiminierung seiner Schuhe, sodass durch den modularen Aufbau auch Upgrades möglich sind. Entwickelt werden die Produkte von Ganahl in Vorarlberg in Zusammenarbeit mit heimischen Betrieben. Die Serienproduktion geht bei einem Familienunternehmen in Portugal über die Bühne.

Die Füße sind in den Sandalen nicht so eingeengt, wie in manch anderem herkömmlichen Schuhwerk. <span class="copyright">AVO</span>
Die Füße sind in den Sandalen nicht so eingeengt, wie in manch anderem herkömmlichen Schuhwerk. AVO

Mit dem ersten Jahr seines Start-ups ist der AVO-Gründer zufrieden. „Es ist gelungen, mich mit meinen Sandalen auf dem Markt zu etablieren“, sagt Ganahl. Herausfordernd war jedoch, dass sich der Launch des Online-Shops im vergangenen Jahr durch die Corona-Pandemie leicht verzögert hat. Erst gegen Ende des Sommers startete der Verkauf der Schuhe. Angesichts der bevorstehenden kühleren Jahreszeit kein idealer Zeitpunkt. Der Start der Crowd­funding-Kampagne erfolgt nun zu einem deutlich besseren Zeitpunkt. Schließlich wird es wieder wärmer, die Menschen verbringen mehr Zeit draußen und Sandalen sind deutlich gefragter als in der kühleren Jahreszeit.