Grüne für Anschluss an Schweizer Güter-U-Bahn

St. Gallen möchte am unterirdischen Gütertransport teilnehmen.
Nach dem Autobahntunnel bei Diepoldsau, der Unterflurtrasse in Bregenz und der Überdachung der A 14 bei Wolfurt, liegt nun das nächste ambitionierte Infrastrukturprojekt für Vorarlberg auf dem Tisch.
Die Grünen regen eine Verbindung zur geplanten Schweizer Güter-U-Bahn „Cargo sous Terrain“ (CST) an, die ab 2031 die städtischen Zentren im Nachbarland verbinden soll. Röhren mit einem Durchmesser von rund sechs Metern sollen Schienen und Straßen entlasten, die Klima- und Umweltbelastung reduzieren und die Verlässlichkeit der Warenzustellung verbessern. Die erste Teilstrecke soll in zehn Jahren Härkingen mit Zürich verbinden.
Von St. Gallen ins Ländle
Der Kanton St. Gallen sei stark an einem möglichst raschen Anschluss an das System interessiert und untersuche darum die Möglichkeit einer Netzerweiterung Richtung Ostschweiz, so die Vorarlberger Grünen. Die Plangrundlagen dafür sollen bereits bis zum Frühjahr 2022 abgeschlossen sein.
Mit der Unterstützung von Fachleuten werden darin eine mögliche Streckenführung, potenzielle Hub-Standorte, Synergiepotenziale mit Entwicklungsprojekten sowie die Machbarkeit geprüft. Der Korridor Zürich–St. Gallen–Rheintal bildet den Untersuchungsraum. „Die Verkehrsproblematik in Vorarlberg und insbesondere im nördlichen Rheintal ist bekannt. Auch hier ist eine starke Zunahme des Lkw-Verkehrs zu verzeichnen, besonders die Anzahl an Fahrten in die Schweiz ist stetig angestiegen“, heißt es in der Aussendung der Partei. Neben den grenzüberschreitenden Fahrten könnte eine Güter-U-Bahn auch unterschiedliche Produktionsstandorte miteinander staufrei verbinden. Laut den Landessprechern Eva Hammerer und Daniel Zadra könne eine Güter-U-Bahn mit Anschluss an das Schweizer System „eine umweltfreundliche und schnellere Alternative zum Lkw-Verkehr sein, die die Menschen und die Straßen entlastet, den Warentransport für Unternehmen erleichtert und uns einen Schritt näher zur Erreichung der Klimaziele bringt.“ Vorarlberg dürfe diese Jahrhundertchance nicht verschlafen.
Gespräche angekündigt
Um eine Beteiligung zu ermöglichen, wollen sich die Grünen in der Regierung dafür einsetzen, dass das Land mit dem Kanton St. Gallen Kontakt aufnimmt und eine Ausdehnung der Planungsgrundlagen und Machbarkeitsstudie auf das Vorarlberger Rheintal ermöglicht wird.
Parallel dazu will man Gespräche mit Interessensvertretern aus den Bereichen Wirtschaft und Raumplanung sowie aus der Energiebranche führen, um mögliche Partner für dieses Zukunftsprojekt zu gewinnen.