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Große Verdienste in Kunst und Pädagogik

13.12.2021 • 20:00 Uhr
V.l.: Winfried Nußbaummüller, Erika Lutz, Bella Angora und Barbara Schöbi-Fink. <span class="copyright">A. Serra</span>
V.l.: Winfried Nußbaummüller, Erika Lutz, Bella Angora und Barbara Schöbi-Fink. A. Serra

Ehrenpreise für Bella Angora und Erika Lutz.

Mit der Performancekünstlerin Bella Angora und der Pädagogin Erika Lutz erhielten gestern zwei Frauen für ihr langjähriges, beachtenswertes Schaffen die diesjährigen Ehrenpreise für Kunst des Landes Vorarlberg. Mit den zwei Förderpreisen wurden die Filmemacher Hanna Mathis und Christoph Rohner bedacht. Die Verleihung der Auszeichnung fand im ORF-Landesstudio in Dornbirn, aufgrund der Pandemie ohne Publikum, statt. Die Ehrenpreise sind mit jeweils 5000 Euro, die Förderpreise mit jeweils 2500 Euro dotiert.

Künstlerin Bella Angora bei der Verleihung. <span class="copyright">A. Serra</span>
Künstlerin Bella Angora bei der Verleihung. A. Serra

„Bella Angora ist in ihrer Kunst anwesend, sie ist im Bild, auf der Bühne, spricht, musiziert und berührt“, so beschreibt Kulturabteilungsleiter Winfried Nußbaummüller das Schaffen der Performerin. Bella Angora wurde 1968 als Sandra Dorner in Bregenz geboren, nach mehreren Auslandsaufenthalten lebt sie heute in Wien. In Vorarlberg ist die Künstlerin regelmäßig mit ihren medienübergreifenden Performances präsent.

Erfahrung

In ihren Werken arbeitet Bella Angora mit Ausdrucksformen aus den Sparten Video und Fotografie, Skulptur, Zeichnung, Literatur und Musik. Mit diesem vielgestaltigen Schaffen stelle die Künstlerin Konventionen, Werte und Wahrheiten auf den Prüfstand, so Nußbaummüller. Die Erfahrung stehe dabei besonders im Zentrum. Eine existenziell-radikale Befragung der Welt, die Suche nach alternativen Lebensformen sowie die Selbstfindung als Frau und Künstlerin sind weitere Themen. Bella Angora agiert als Künstlerin und Kuratorin international, ihre Ausstellungen und Performances waren unter anderem in Zürich, Kopenhagen, Istanbul oder Detroit zu sehen. 2013 erhielt sie ein Staatsstipendium für Video- und Medienkunst, 2014 war sie für den Konstanzer Kunstpreis nominiert.

“Verdient Respekt”

Seit 2008 betreibt die Tischlerin und Pädagogin Erika Lutz die Ateliergemeinschaft ARTquer in Frastanz, in der junge Menschen mit Behinderung tätig sind – um sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren, oder einfach, um kreativ zu arbeiten. Dafür hatte Lutz ab 1997 ein ehemaliges Lagerhaus in der Felsenau zur Werkstatt umgebaut. „Was Erika Lutz in den letzten Jahren hier bewirkt hat, ist unglaublich und verdient unseren Respekt. Spürbar wird dies etwa auf der Homepage mit den feinsinnigen Porträts der Künstlerinnen und Künstler“, so Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink.

Erika Lutz. <span class="copyright">A. Serra</span>
Erika Lutz. A. Serra

Lutz wurde 1966 in Gaißau geboren. Neben ihrer pädagogischen Ausbildung absolvierte sie eine Meisterklasse für Malerei in Graz sowie sowie einen Lehrgang zur Tischlerin. Die vielgereiste Frastanzerin produzierte in ihrem 1994 gegründeten Ein-Frau-Unternehmen Möbelart zunächst Möbel und Skulpturen, Lampen und Kunsthandwerk. Ihr Handwerk vermittelte sie in gemeinsamen Projekten mit Schulen und Jugendhäusern.

“Bike Stories”

Hanna Mathis, 1996 in Dornbirn geboren und in Wien lebend, debütierte 2017 mit dem Kurzfilm „Mission erfüllt“ als Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin. In dem Film sucht ein Junge seinen Vater auf dem Mond. 2019 folgte der Psychothriller „In Limbo“. Die junge Filmemacherin ist als Content Managerin für die Produktionsfirma No Pitch tätig. Derzeit arbeitet Mathis als Regisseurin und Koproduzentin an den „Bike Stories“: Das sind Vorarlberger Fahrrad-Geschichten, die fiktive und dokumentarische Elemente vereinen. Mit dabei ist Clownfrau Lisa Suitner.

Hanna Mathis. <span class="copyright">Victor Moye</span>
Hanna Mathis. Victor Moye

Christoph Rohner wurde 1988 in Bregenz geboren, er lebt in Vorarlberg und Wien. Dort hat er an der Universität für angewandte Kunst studiert. Bei seinen Filmprojekten zeichnet Rohner für Regie, Drehbuch, Kamera und Schnitt verantwortlich, etwa beim Abenteuer-Kurzfilm „Sowitasgoht“ (2013/14), oder dem Zombie-Streifen „Ultrakill“ (2015). Derzeit arbeitet er in Tansania an dem abendfüllenden Dokumentarfilm mit dem Arbeitstitel „Garten der Solidarität“. Dabei spürt Rohner den Potenzialen einer sozialen, nachhaltigen Landwirtschaft nach.

Christoph Rohner. <span class="copyright">Christoph Rohner</span>
Christoph Rohner. Christoph Rohner