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„Altmodische“ Oper spannend gemacht

16.03.2022 • 18:22 Uhr
Der Superar-Chor der VS Augasse in Bregenz.  <span class="copyright">Philipp Steurer</span>
Der Superar-Chor der VS Augasse in Bregenz. Philipp Steurer

Die Bregenzer Festspiele haben das Programm der „Jungen Festspiele“ präsentiert.

Ein wenig haben die Kleinen den Großen die Show gestohlen – aber das war durchaus stimmig, ging es bei der gestrigen Pressekonferenz der Bregenzer Festspiele doch um deren Kinder- und Jugendprogramm, die „Jungen Festspiele“. Der Superar-Chor der Volksschule Augasse in Bregenz umrahmte mit zwei Liedern die Veranstaltung. Die kleinen Sängerinnen und Sänger sind auch Teil einer Familienoper, die bereits im Mai im Festspielhaus zu sehen sein wird.

“Herzensprojekt”

Für Intendantin Elisabeth Sobotka ist das Programm für junge Menschen ein „Herzensprojekt“, wie sie betonte. Sie sprach von einem Auftrag, ja einer „Bedingung“, junge Menschen zu erreichen. Daher stelle man sich die Frage, „wie kann man heute so etwas Altmodisches wie Opern spannend machen“. Ein diesbezüglicher Versuch ist die eingangs erwähnte Familien­oper „Die Zeitreisemaschine“ von Detlef Heusinger, ein Ko­operationsprojekt mit dem Landestheater Detmold.

Bei der Programm-Präsentation im Festspielhaus.  <span class="copyright">Steurer</span>
Bei der Programm-Präsentation im Festspielhaus. Steurer

„Die Musik der Oper ist witzig und gscheit“, so die Intendantin. Inhaltlich geht es um zwei Geschwister, ein Bub und ein Mädchen, die mit einer Zeitreisemaschine zu Gioachino Rossini nach Paris reisen. Sobotka verspricht einen „vergnüglichen Ausflug in die Opernwelt“. Mit dabei sind auch rund 30 Schülerinnen und Schüler des ­Musikförderprogramms Superar aus Altach und Bregenz, ­informierte Magdalena Fingerlos, Leiterin von Superar Vorarl­berg.

Materialen für Lehrpersonen

Neben einer Aufführung für Familien wird es zwei Termine der Oper für Schulklassen geben, erläuterte die Verantwortliche der „jungen Festspiele“, Nina Steinschaden-Wolf. Für Lehrer und Lehrerinnen wurden Materialien vorbereitet und auch ein Workshop wird angeboten. Die Wichtigkeit der Zusammenarbeit von Schulen und Kulturschaffenden hob auch der Schulqualitätsmanager der Bildungsregion Nord, Andreas Eder, hervor. „Nachdem zwei Jahre lang wenig möglich war, ist jetzt die Freude groß, dass wieder etwas gemacht werden kann.“

„Wir haben den Auftrag, ja es ist eine Bedingung, junge Menschen zu erreichen“

Elisabeth Sobotka, Intendantin Bregenzer Festspiele

Ein weiteres Projekt hat den Titel „Vergissmeinnicht“ und ist eine Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Ensemble Die Schurken. Die Grundidee dahinter sei, wie man ganz Junge und ganz Alte zusammenbringen kann, erklärte Sobotka. Geschafft wird diese Verbindung – natürlich – mit Musik. Auch hier gibt es im Juni neben der Familienaufführung zwei für Schulklassen.

“Arthur – The Sportical”

Ein Fixpunkt ist natürlich die Cross Culture Night am 16. Juli, die heuer wieder mit Rahmenprogramm stattfindet. Workshops, Führungen und eine spektakuläre sportliche-theatralische Show sind einige der Punkte. Letztere trägt den Titel „Arthur – The Sportical“ und ist eine Mischung aus Musik, Theater und Parkour. Es spielen die Bands der crossculture week, des einwöchigen Bandworkshops. „Da wird es rocken“, verspricht Steinschaden-Wolf.

Ein aktueller Blick auf die Seebühne.   <span class="copyright">Steurer</span>
Ein aktueller Blick auf die Seebühne. Steurer

Der „Opernschlüssel“ verhilft auch heuer wieder dazu, in die Rollen der Figuren aus „Madame Butterfly“ zu schlüpfen und tiefe Einblicke in das Werk zu bekommen. In der Orchesterakademie haben junge Musikerinnen und Musiker die Gelegenheit, unter Anleitung der Wiener Symphoniker und ihres Chefs Andrés Orozco-Estrada ein „sehr anspruchsvolles Konzert“ zu proben.
Auch der „Klassiker“ der Bregenzer Festspiele fehlt nicht. Das Fest des Kindes (Fedeki) findet wieder in der ersten Ferienwoche statt – heuer unter dem Thema „Schmetterling flieg“.

Reise durch die Zeiten

Abschließend galt es dann für die Referentinnen und Referenten am Podium noch eine letzte Frage von Pressesprecher Axel Renner zu beantworten: Wo und zu wem sie mit einer Zeitmaschine reisen würden? Während der ehemalige Deutsch-Lehrer Eder in der Zeit der deutschen Klassik mit Goethe und Schiller durch Weimar spazieren würde, wollten Fingerlos und Steinschaden-Wolf „ganz hier sein“. Sobotka schwankte indes zwischen einem Treffen mit Verdi, einer Reise in die Zukunft und der Gegenwart.
Alle Veranstaltungen und Termine unter www.bregenzerfestspiele.com