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Finale Bauetappe ist gestartet

12.10.2022 • 21:57 Uhr

Kostenpunkt: 9,2 Millionen Euro. Fuß- und Radverkehr werden umgeleitet.

Gestern wurde der offizielle Spatenstich für die dritte und finale Bauetappe zur Neugestaltung der Pipeline in Bregenz gesetzt. Hinsichtlich der Bauetappenbezeichnungen gab es allerdings Verwirrung. Während bisher die im Mai 2022 abgeschlossene Bauetappe als dritte bezeichnet wurde, wird nun die aktuelle von der Stadt Bregenz als solche definiert. Seitens der Stadt heißt es, dass es bautechnisch gesehen tatsächlich die vierte Bauetappe sei, da die erste damals in zwei Phasen unterteilt wurde. Man habe sich nun aber darauf geeinigt, die finale und jetzige Bauetappe als dritte zu benennen.

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Dietmar Stiplovsek (5)

Materialien werden recycelt

Die Bauarbeiten des 900 Meter langen Teilabschnitts erstrecken sich vom Klausgraben bis zum Strandbad Lochau. Insgesamt werden dafür 9,2 Millionen Euro investiert. Bereits seit 10. September ist der Abschnitt für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Bis am vergangenen Montag seien die Arbeiter aber hauptsächlich mit den Vorbereitungen für die Baumaßnahmen beschäftigt gewesen. Unter anderem wurde etwa Kies, welches im Zuge des Neubaus des Bregenzer Hallenbades ausgegraben wurde, zur Pipeline transportiert. „Insgesamt bekommen wir vom Hallenbad etwa 35.000 Kubikmeter Schüttmaterial. Der größte Teil davon ist bereits hier“, informiert Bernhard Fink, Leitung Infrastruktur und Bauservice der Stadt Bregenz. Gesamt werden etwa 100.000 Kubikmeter Schüttmaterial für die Entstehung eines ökologischen Flachufers, aber auch für eine spätere Grünfläche in den Seegrund eingebracht, heißt es. Die Baustelle bedeute auch für die bestehende Materialien wie etwa Beton kein Ende. Vieles davon werde wieder aufbereitet und für die Neugestaltung wiederverwendet. So auch die Flussbausteine der bisherigen Uferbefestigung. „Wir versuchen viel zu recyceln. Wenn nicht recycelt würde, wäre die Baustelle ungefähr doppelt so teuer“, betont Bernhard Fink.

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Dietmar stiplovsek

Neue Infrastruktur

Ziel der Neugestaltung des Areals ist bereits wie in den vergangenen beiden Abschnitten die konsequente Trennung von Fuß- und Radweg. Getrennt werden die beiden Wege etwa durch Bepflanzungen. Einige der bestehenden Bäume mussten aus baulichen Gründen gefällt werden. Dies sei unvermeidlich gewesen. „19 von 39 Bäumen konnten wir allerdings erhalten“, informiert der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch. Kompensieren werde man die gefällten Bäume nun mit 140 Baumneupflanzungen, 800 Heckenpflanzen und etwa 2200 Wildsträuchern. Neben der neuen Grünraumgestaltung sollen auch WC-Anlagen, Duschen, Sitzbänke und eine 280 Meter lange Ufermauer Teil der neuen Infrastruktur der Pipeline werden.

<span class="copyright">dietmar stiplovsek</span>Die Verantwortlichen der Politik und der ausführenden Baufirmen haben sich gestern zum offiziellen Spatenstich getroffen.
dietmar stiplovsekDie Verantwortlichen der Politik und der ausführenden Baufirmen haben sich gestern zum offiziellen Spatenstich getroffen.

Kosten, Umleitung und Baueende

Die Gesamtkosten für die letzte Ausbaustufe der neuen Pipeline belaufe sich auf 9,2 Millionen Euro. Diese werden von Bund, Land Vorarlberg, Stadt Bregenz und den Leiblachtalgemeinden gestemmt. Während Bund und Land rund sechs Millionen Euro tragen, steuert die Landeshauptstadt etwa 2,4 Millionen Euro bei. Die Gemeinden Lochau und Hörbranz sind mit 600.000 beziehungsweise 100.000 beteiligt. Möggers, Eichenberg und Hohenweiler zahlen zusammen 50.000 Euro. „Alle ziehen in diesem Projekt an einem Strang, denn die Pipeline in Bregenz ist für die gesamte Region von großer Bedeutung“, betont Landesrat Daniel Zadra und meint weiters: „Die Pipeline stellt zudem die Pulsader im Radroutennetz des Landes dar“. Daher freue er sich sehr, dass nun mit der Fertigstellung des letzten Abschnitts begonnen werden könne.

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Dietmar stiplovsek

Umleitungen während Bauzeit

Im Mai 2023 sollen die Bauarbeiten dafür dann aller Voraussicht nach abgeschlossen sein. Bis dahin erfolgt eine Umleitung für Fuß- und Radverkehr über die Landesstraße L 190, wobei der Bahnübergang bei der ehemaligen Eisdiele Melanie für die Querung offen bleibt.
Während der Bauphase kann zudem die Bahnstrecke Bregenz-Hafen bis Lochau-Hörbranz in beiden Richtungen inklusive Fahrradmitnahme ohne Ticket kostenlos benützt werden. Voraussetzung dafür ist aber, dass an einem der beiden genannten Haltestellen eingestiegen wird und nur auf dem besagten Streckenabschnitt gefahren wird.

Pipeline Bregenz

Die drei Bauetappen

Die erste Bauetappe zur Neugestaltung der Pipeline in Bregenz wurde in zwei Phasen aufgeteilt. In den Jahren 2011 und 2014 wurde der rund 500 Meter lange Abschnitt von der Marina bis zum Schanzgraben neu gestaltet. Von Oktober 2021 bis Mai 2022 wurde in der zweiten Bauettappe das 515 Meter lange Teilstück beginnend beim ehemaligen Militärbad „Mili“ in Richtung Lochau saniert und erneuert. Der finale Bauabschitt hat heuer im September gestartet und soll im Mai nächsten Jahren abgeschlossen sein. Er betrifft die rund 900 Meter lange Strecke vom Klausgraben bis zum Lochauer Strandbad.