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Faschingsnarren wollen wieder durchstarten

14.10.2022 • 20:41 Uhr
2020 gab es zuletzt eine reguläre Faschingssaison. <span class="copyright">Steurer</span>
2020 gab es zuletzt eine reguläre Faschingssaison. Steurer

VVF-Präsidentin Barbara Lässer über den bevorstehenden Fasching und wo sie am 11.11. sein wird.

Vorarlbergs Närrinnen und Narren stehen in den Startlöchern für die fünfte Jahreszeit.

In knapp einem Monat – am 11.11. um 11.11 Uhr – wird diese traditionsgemäß eingeläutet. Im ganzen Land laufen dazu bereits die Vorbereitungen, berichtet Barbara Lässer, Präsidentin des Verbands der Vorarlberger Fasnatzünfte und -gilden (VVF). Die Hoffnung ist, dass nach zwei Fasnat-Saisonen weitgehend ohne große Veranstaltungen und Zusammenkünfte wieder ein möglichst „normaler“ Fasching ohne große Einschränkungen aufgrund von Coronamaßnahmen über die Bühne gehen kann.

VVF-Präsidentin Barbara Lässer geht positiv gestimmt in die närrische Zeit. <span class="copyright">VVF</span>
VVF-Präsidentin Barbara Lässer geht positiv gestimmt in die närrische Zeit. VVF

Nach derzeitigem Stand sind die Aussichten dafür nicht so schlecht. Immerhin gelten außerhalb von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen praktisch keine Beschränkungen mehr. Jüngst erklärte zudem Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), dass es diesen Winter keine Lockdowns oder Einschränkungen bei Veranstaltungen und in der Gastronomie geben soll. Wie der Fasching dann tatsächlich ablaufen wird, hängt dennoch von den weiteren Entwicklungen ab. Die Närrinnen und Narren seien auf jeden Fall positiv gestimmt, meinte Lässer.

Viele Einladungen

Wo sie selbst den Faschingsauftakt verbringen wird, weiß sie noch nicht. „Ich habe schon viele Einladungen bekommen, aber noch nichts geplant“, sagt die Präsident und lacht. Sie wird aber auf jeden Fall im ganzen Land unterwegs sein und dabei mehr als eine Handvoll Veranstaltungen besuchen. Auch die VVF-Präsidentin freut sich darauf, ihr „Faschingshäs“ anzuziehen und sich wieder in größerem Rahmen mit anderen zu treffen.

Planungen für den 11.11. laufen auf Hochtouren

Wie von VVF-Präsidentin Barbara Lässer berichtet, laufen allerorts in Vorarlberg die Vorbereitungen für den Auftakt in die närrische Zeit. Zahlreiche Veranstaltungen sind bereits angekündigt. So läuten beispielsweise die Ramschwager Burg­narren Nenzing die fünfte Jahreszeit mit einer großen Jubiläumsparty ein. Um 11.11 Uhr fällt der Startschuss auf dem Ramschwagplatz ehe die Feier dann am Abend im Ramschwagsaal weitergeht.

Die Dornbirner Fasnat-Zunft startet auf dem Marktplatz der Messestadt in die fünfte Jahreszeit. Am Nachmittag gibt es dann „Remmy Demmy“ im Foyer des Dornbirner Kulturhauses. Ein weiteres Jubiläum steht in Hohenems auf dem Programm. Dort wird im Löwensaal erst der Fasching eingeläutet, ehe dann das 30-Jahr-Jubiläum der Guggamusik Emser Palasttätscher gefeiert wird.

Die Fasnat ist aber auch die Zeit der Prinzenpaare. In der Landeshauptstadt wird vom Verein Ore Ore Bregenzer Kinderfasching normalerweise alljährlich ein neuer Prinz gekürt. Dieses Jahr fällt diese Wahl jedoch aus denn Prinz Günther I., Ore LXV., und Prinzessin Michaela I. werden noch ein weiteres Jahr im Amt bleiben, nachdem im vergangenen Fasching so gut wie alle größeren Veranstaltungen ausgefallen sind.

Heuer wird das Prinzenpaar am 11.11. auf dem Kornmarktplatz seinen Faschingswagen sowie die Kostüme und das Gefolge für die Fasnat präsentieren, berichtet Ore-Ore-Obmann Martin Steiner. Danach geht es dann weiter ins Gösser, wo ein neuer Programmpunkt zum Faschingsauftakt ansteht. Kabarattist Christian Mair begrüßt dort als Kaiser zahlreiche Prominente zu einer Audienz. Danach wird weiter der Faschingsauftakt gefeiert.

Die Planungen beim Ore-Ore-Verein laufen auch schon für Veranstaltungen wie etwa den Altprinzen- und den Kinderball. Derzeit werde für den Normalfall geplant, erläutert der Obmann. Je nach Lage könne man die Pläne dann entsprechend anpassen.

In kleinem Rahmen wurde im vergangenen Jahr der Fasching in Bregenz eingeläutet. <span class="copyright">VOL.AT</span>
In kleinem Rahmen wurde im vergangenen Jahr der Fasching in Bregenz eingeläutet. VOL.AT

Die vergangenen beiden Jahre hätten die Zünfte, Gilden und Vereine auch trotz vieler ausgefallener Veranstaltungen durchaus gut überstanden. Finanziell habe sich bei vielen bezahlt gemacht, dass in den Jahren vor der Pandemie in typischer Vorarlberger Manier sparsam gewirtschaftet worden sei. Wegen abgesagter Events habe es zwar keine Einnahmen gegeben, aber dadurch habe man auch keine Ausgaben dafür gehabt. Der Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen sei ebenfalls von manchen Vereinen in Anspruch genommen worden.

Wermutstropfen

Neben der Aufbruchsstimmung und den positiven Erwartungen an die neue Saison gibt es aber auch einen Wermutstropfen. So muss der Landesnarrentag zum dritten Mal in Folge ausfallen. Zünfte und Gilden aus dem ganzen Land kommen normalerweise am ersten Sonntag nach Dreikönig zum närrischen Startschuss ins Jahr zusammen. Aufgrund der Unwägbarkeiten wegen der Pandemie habe sich kein Verein gefunden, der ein solch großes Event organisieren wollte, erklärt Lässer. Auch sie selbst habe angesichts der fehlenden Planungssicherheit darauf verzichtet, diesbezüglich aktiv unter den Vereinen nach Freiwilligen zu suchen. In den Zünften und Gilden wird jedoch fleißig an den eigenen Veranstaltungen von Bällen bis hin zu Umzügen geplant. Einen Mangel an Fasnats-Events dürfte es also nicht geben (siehe unten), wenn nicht wieder strengere Coronamaßnahmen ergriffen werden müssen.