Auch zu Weihnachten im Railjet unterwegs

Alexander Kühpacher ist am Heiligen Abend als Zugbegleiter bei den ÖBB im Einsatz.
In zahlreichen heimischen Haushalten wird am morgigen 24. Dezember Weihnachten gefeiert.
Doch auch am Heiligen Abend gibt es Menschen, die beruflich im Dienst und für andere da sind. Einer von ihnen ist Zugbegleiter Alexander Kühpacher aus Frastanz. Der 38-Jährige sowie zahlreiche Kolleginnen und Kollegen bei den ÖBB sorgen dafür, dass die Fahrgäste auch am 24. Dezember sicher von A nach B kommen.
Den Vortritt gelassen
Der Dienst des ÖBB-Mitarbeiters, der seit August 2017 als Zugbegleiter beim ÖBB-Personenverkehr Vorarlberg beschäftigt ist, startet am 24. Dezember am Nachmittag und geht bis zum Abend – genaugenommen bis zur Ankunft des Railjet (RJX) 864 am Bahnhof Bregenz um 21.17 Uhr. Kühpacher hat den morgigen Dienst übernommen, um den Kolleginnen und Kollegen mit Familie den Vortritt zu lassen. „Das mache ich sehr gerne, denn ich betrachte ja selbst die ÖBB als große Familie, wo man zusammenhält“, sagt der 38-Jährige. Er selbst wird das heurige Weihnachtsfest dann am 28. Dezember mit seiner Lebensgefährtin und deren Eltern nachholen.

Der Job des Zugbegleiters hat den Frastner schon immer fasziniert, wie er erzählt: „Denn ich wollte schon immer etwas machen, wo ich mit Menschen zusammenarbeiten kann. Zudem gestaltet sich jeder Tag anders, und ich bin leidenschaftlich gerne im Zug unterwegs.“ Die Tatsache, dass seine Arbeit auch bedingt, manchmal im Dienst zu sein, wenn andere ihre Freizeit genießen, sieht Alexander Kühpacher gelassen. „Ich mache das gerne. Außerdem muss man den Beruf über das ganze Jahr über betrachten. Als Ausgleich habe ich dann meine freie Zeit, wenn andere zur Arbeit müssen“, resümiert er.
Inserat in der Zeitung
Zu den ÖBB ist der 38-Jährige, der nach der HAK-Matura im Büro eines Industriebetriebs gearbeitet hat, eher zufällig gekommen. Er ist auf ein Inserat in einer Tageszeitung aufmerksam geworden, dass bei den ÖBB neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht werden. „Daraufhin habe ich mich beworben und die Ausbildung bei den ÖBB absolviert. Seither bin ich als Zugbegleiter unterwegs.“
“Als Ausgleich habe ich dann meine freie Zeit, wenn andere zur Arbeit müssen“
Alexander Kühpacher, ÖBB-Zugbegleiter
In seiner Zeit als ÖBB-Mitarbeiter hat er schon viel erlebt. Eine seiner schönsten Erinnerungen stammt aus der Anfangszeit beim Eisenbahnunternehmen, als er mit einer Kollegin durch den Zug gegangen ist: „Dort ist mir ein junger Mann, so um die 17 Jahre, aufgefallen, der geweint hat. Am Anfang dachte ich, er hat keine Fahrkarte, doch etwas ganz anderes war die Ursache.“ Der Jugendliche stand damals kurz vor der HTL-Matura und ist durchgefallen.
Die beiden Zugbegleiter ließen sich die Telefonnummer der Eltern des jungen Mannes geben und versicherten ihm, dass alles nicht so schlimm ist. Bei der Ankunft des Zuges warteten die Eltern bereits am Bahnsteig auf ihren Sohn. „Vor Freude über diesen glücklichen Ausgang haben wir uns dann alle umarmt. Ein Jahr später hat der junge Mann dann die Matura geschafft“, erzählt der Zugbegleiter. Vielleicht hat er ja auch bei der Arbeit am morgigen Heiligen Abend wieder eine solch spezielle Begegnung. Schlussendlich ist für den Frastner jedoch das Wichtigste, dass die Fahrgäste ein schönes Weihnachtsfest feiern können und sicher an ihr Ziel kommen.