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Tierschützer fürchten „Massaker“ im Ländle

09.01.2023 • 15:42 Uhr
Die Jagd entzweit seit langem die Gemüter, diesmal wegeb TBC-bedingten Abschüssen.<br><span class="copyright">stiplovsek</span>
Die Jagd entzweit seit langem die Gemüter, diesmal wegeb TBC-bedingten Abschüssen.
stiplovsek

Die Tierschützer sehen in der Ansiedlung des Wolfes eine Alternative zu Abschüssen nach Tuberkulosefällen.

Nach Tuberkulosefällen ist der Abschuss von Rothirschen in einem Regulierungsgatter behördlich verfügt worden. Der „Verein gegen Tierfabriken“ (VGT) sieht darin ein „Rothirschmassaker“, das zu vermeiden wäre, wenn der Wolf in Vorarlberg heimisch wäre. Wolfsreviere haben in Mitteleuropa eine Größe von 100 bis 350 Quadratkilometern. Die Zunahme von Wolfaufenthalten in Vorarlberg gilt als wahrscheinlich. Der VGT sieht darin ein nötiges Regulativ, weil „der Wolf in einem intakten Ökosystem die kranken Hirsche als Gesundheitspolizei des Waldes sofort entfernen würde.“

Vorwürfe an Jäger

Der Wolf würde von den heimischen Jägern jedoch „zum Todfeind erklärt und gnadenlos verfolgt“. Außerdem müsste sich die Rothirschpopulation weiter verteilen, um Krankheitsübertragungen zu reduzieren. „Aber die Jägerschaft füttert Rothirsche wie besessen, vor allem, um sie im eigenen Revier zu halten und große kapitale Trophäenträger zu züchten.“ Dadurch kämen sehr viele Rothirsche an den Futterstellen zusammen und infizierten sich gegenseitig, vor allem durch ihren Kot.

Jägern werde immer wieder vorgeworfen, durch die Winterfütterung „den Wildbestand künstlich hoch zu halten, um mehr Abschüsse tätigen zu können“, heißt auch beim Dachverband „Jagd Österreich“. Es sei aber die bessere Alternative, die „Tiere sinnvoll jagdlich zu nutzen, statt sie im Winter in Rückzugsgebieten ohne ausreichende Nahrung qualvoll verhungern zu lassen“
Das Rotwild müsse in heimischen Breiten im Winter zugefüttert werden, weil die ursprünglichen Wanderungen in die Täler durch Bebauung und Landwirtschaft nicht mehr möglich seien. Die Zufütterung verhindere auch den Verbiss von Jungbäumen durch hungrige Rehe und Hirsche. Für die Landwirtschaftskammer wiederum „stellt sich die Frage, ob das Schalenwild auch heute noch ohne Hilfe des Menschen in der Kulturlandschaft überwintern kann.“