Installateur Hudelist: Sanierung gescheitert

Unter den Gläubigern gab es keine Mehrheit für einen 20-prozentigen Sanierungsplan für die Rankweiler Firma.
In Vorarlberg ist binnen weniger Wochen die nächste geplante Sanierung eines insolventen Unternehmens gescheitert. Auch wenn man daraus möglicherweise noch keinen Trend ablesen kann: Fakt ist, dass es nach den millionenschwer gescheiterten Sanierungsverfahren von myRobotcenter und Alge-innotex sowie den kleineren nicht möglichen Sanierungsverfahren von Hagen Personalservice GmbH & Co KG und Gipskarton-Verspachtlung Duyuslu jetzt das insolvente Rankweiler Installationsunternehmen Hudelist getroffen hat.
Wie berichtet wurde über die Hudelist Ihr Installateur GmbH Mitte Dezember 2022 auf eigenen Antrag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Geplant war eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren. Gemäß Insolvenzdatei wurde jedoch der Sanierungsplan Anfang März 2023 von den Gläubigern nicht angenommen. Jetzt ist aus dem Sanierungsverfahren ein Konkursverfahren geworden.
Kostensteigerungen
Nach Angaben von Regina Nesensohn vom KSV1870 Vorarlberg gibt es angemeldete Forderungen von etwas mehr als 1,4 Millionen Euro. Davon hat Masseverwalter Surena Ettefagh rund 814.000 Euro anerkannt und an die 620.000 Euro an Forderungen bestritten. Betroffen seien etwa 64 Gläubiger, davon an die 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein sehr großer Gläubiger sei das Finanzamt. In der Abstimmung sei die erforderliche Mehrheit der anwesenden Gläubiger (Kopf und Kapital) klar verfehlt worden, sagt Nesensohn.
Masseverwalter Surena Ettefagh erklärte im Gespräch, dass es keinen weiteren Antrag geben werde und man die Sanierung als gescheitert betrachten müsse. Es sei nun sein oberstes Ziel, das operative Geschäft von Hudelist samt Belegschaft in Bausch und Bogen an einen Abnehmer zu verkaufen. „Das bringt in der Regel für die Gläubiger das bessere Ergebnis als ein stückweiser Verkauf.“
Angesprochen auf die gefühlte Häufung von gescheiterten Sanierungsverfahren in Vorarlberg sagte Ettefagh, dass die wirtschaftlichen Gesamtumstände für Unternehmenssanierungen sicher schwieriger geworden seien. Gerade die Erfüllbarkeit eines Sanierungsplanes werde immer mehr zur Herausforderung. Dass jetzt sogar die Sanierung eines Installationsunternehmens scheiterte, wirke für Außenstehende verständlicherweise seltsam angesichts der unverändert massiven Nachfrage am Bau. Allerdings könne man Unternehmenssanierungen nicht immer direkt vergleichen und der Fall Hudelist sei „sehr spezifisch“, so Ettefagh.
Günther Bitschnau