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Taxi -Streit: Keine Einigung am Runden Tisch

11.03.2023 • 09:00 Uhr
Kein Taxi weit und breit: Die Standplätze in der Bahnhofstiefgarage in Feldkirch sind meistens unbesetzt. <span class="copyright">Jörg Stadler</span>
Kein Taxi weit und breit: Die Standplätze in der Bahnhofstiefgarage in Feldkirch sind meistens unbesetzt. Jörg Stadler

Für einige Taxi-Unternehmer in Feldkirch bleibt die Tiefgarage am Bahnhof ein rotes Tuch. Sie wünschen sich oberirdische Standplätze.

Am Donnerstagabend trafen sich Taxiunternehmer, Vertreter der Stadt Feldkirch und der zuständigen Fachgruppe der Wirtschaftskammer sowie die Stadtpolizei zu einem Klärungsgespräch. Wie berichtet, boykottieren fünf von sieben Taxiunternehmen in Feldkirch die Stellplätze in der Tiefgarage der nigelnagelneuen „Bahnhofcity“. Sie bezeichnen die dortigen Arbeitsbedingungen als inakzeptabel und wünschen sich einen oberirdischen Taxistand. Neben der schlechten Luft bemängeln die Taxler unter anderem die unzureichende Beschilderung durch die ÖBB. Die Folge: In der Tiefgarage ist oft weit und breit kein Taxi zu sehen. Ein Umstand, der immer wieder zu Beschwerden führt.

„Wir werden auch künftig nicht in die Tiefgarage am Bahnhof Feldkirch fahren“

Jürgen Trippolt, Taxi-Unternehmer

Gespräch abgebrochen

Die aufbegehrenden Taxler, allen voran Jürgen Trippolt von Taxi Mücke, brachen das Gespräch am Donnerstagabend nach einer Stunde ab. „Es wird keinen oberirdischen Standplatz geben. Was sollen wir da weiterreden?“, wettert der Unternehmer, der vier Taxis betreibt. Wie geht es nun weiter? Er und seine Kollegen würden die Tiefgarage auch weiterhin nicht anfahren, sagt Trippolt. Man werde die Kunden wie gehabt an der Ecke neben der Tiefgarageneinfahrt aufnehmen bzw. abholen. Aufs Bahnhofsgeschäft angewiesen sei man nicht, so der Taxler.

Jürgen Trippolt von Taxi Mücke. <span class="copyright">Jörg Stadler</span>
Jürgen Trippolt von Taxi Mücke. Jörg Stadler

Ein oberirdischer Taxistand am Bahnhofsvorplatz, so wie es sich das Gros der Personenbeförderer in Feldkirch wünscht, kommt für die Vertreter der Stadt Feldkirch aus verschiedenen Gründen nicht in Frage.„Wir erwarten, dass sich mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 die tägliche Zahl der Linienbusse von 400 auf 600 erhöht. Der oberirdische Bereich soll dem öffentlichen Verkehr sowie den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sein“, sagt Stadtrat Thomas Spalt (FPÖ). Als weiteren Grund gibt er die bessere Erreichbarkeit der Bahnsteige an. Spalt weist einmal mehr darauf hin, dass man jüngst einige Verbesserungen vorgenommen habe. So könnten die Taxifahrer in der Tiefgarage eine Stunde lang gratis parken und für jede weitere Stunde die Hälfte der normalen Gebührenbezahlen.

„Wir haben einiges verbessert. Es wäre wünschenswert, wenn alle Taxi-Unternehmen die Standplätze benützen würden.“

Thomas Spalt, Verkehrsstadtrat

Überprüft wurden die von den Taxlern beanstandete Luft­hygiene und die Lichtverhältnisse. Die Werte seien optimal und auf dem allerneuesten genehmigungsrechtlichen Stand, hält Stadtbaumeister Gabor Mödlagl fest.

Thomas Spalt, der Verkehrsstadtrat Thomas Spalt (FPÖ). <span class="copyright">Alfare Georg Fotograf</span>
Thomas Spalt, der Verkehrsstadtrat Thomas Spalt (FPÖ). Alfare Georg Fotograf

Essenzielle Handyempfang

Der für Taxifahrer essenzielle Handyempfang lässt in der Anfang 2022 eröffneten allerdings noch immer auf sich warten. Zwar wurden bereits einige Vorarbeiten durchgeführt, der dazugehörige Router fehlt jedoch noch. Spalt zufolge sollen die Arbeiten noch im März abgeschlossen sein. Auch die Beschilderung werde noch verbessert, versichert der Stadtrat. Man sei dazu bereits mit der ÖBB in Kontakt.
Die Fachgruppe unterstützt die die unterirdische Variante. Obmann Bernhard Drexel bezeichnete die Taxler gegenüber der NEUE als „stur“. Die Taxiunternehmer wiederum sehen ihre Interessen vom Fachgruppenobmann nicht ausreichend vertreten. „Er vertritt nur seine eigenen Interessen“, sagt Trippolt. Drexels Unternehmen dürfe etwa mit dem Yoyo Rufbus den Bahnhof oberirdisch anfahren.

Bernhard Drexel, Fachgruppenobmann WKV.<span class="copyright"> Frederick sams</span>
Bernhard Drexel, Fachgruppenobmann WKV. Frederick sams