Endlich wieder Hennele unbeschwert genießen

Der Schwerpunkt der Frühjahrsmesse ist die Jugend. Die Junge Halle feiert das 25. Jubiläum. Das Wetter ist ideal – nicht zu kalt oder zu warm.
Schon bevor sich die Tore der „Schau!“, der Frühjahrsmesse, um 10 Uhr in Dornbirn öffnen, bildet sich davor eine Schlange an Wartenden. Unter ihnen ist wie jedes Jahr Helga Kempter. Die Bregenzerin möchte unter Leuten sein und sich informieren. Für die 81-Jährige ist die Messe seit Beginn an ein Pflichttermin.

Ebenso Beratung über neue Produkte wünscht sich Franz Weinhandel: „Ich möchte schauen, was es Neues gibt am Markt.“

Bei Walter und Patricia Ritsch muss ein neues Hochbeet her, schließlich ist das alte kaputt. Die Materialentscheidung ist am Donnerstagvormittag noch nicht endgültig gefällt: Holz oder doch Metall?

Die Gründe für den Besuch sind divers, die einen wollen stöbern oder einen Rabatt, die anderen einfach nur Zeit unter Leuten verbringen und andere ein Messehännele genießen. Auf Letzteres freut sich auch Landeshauptmann Markus Wallner, wie er bei der Eröffnungsrede erwähnt. Damit ist er nicht allein. Gegen Mittag bilanziert Albert Riess beim Stand im Außenbereich schon 200 verkaufte Hennele.

Vergangenes Jahr habe er 1000 Portionen verkauft. Für andere Geschmäcker gibt es auch ein Angebot an Streetfoodständen im Freien. Dort bruzelt und duftet es trotz Regenwetter.

Ideales Messewetter
Das Wetter ist laut Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann ideal: „Bei schönem Wetter geht man eher Wandern und weg.“ Sie erwartet trotz Inflation nach den Einschränkungen durch die Pandemie einen großen Andrang. Auch Wallner erwartet viele Besucher. „Es tut wohl nach den Jahren der Pandemie, dass wir zusammenkommen und eine große Messe feiern können“, freut er sich.

Die Standbetreiber sind ebenfalls positiv gestimmt. Manuela Krysl meint, dass die Nachfrage nach Whirlpools nach einer zähen Phase im Herbst wieder zugenommen hat.

Die Nachfrage einschätzen wollen die Verkäufer so früh noch nicht. „Es geht meistens erst am Sonntag richtig los“, so Stefan Metzler von Grillshop. Dann würden viele auf Rabatte hoffen. „Ich sage immer, die Messe ist erst am Sonntag um 18 Uhr vorbei“, so auch Walter Herskovits von Monolitz Grill. Der Eröffnungstag würde meist mit Pensionisten beginnen. Er kann schon am Donnerstagmittag auf einige Kundengespräche zurückblicken.

25 Jahre Junge Halle
Der Schwerpunkt liegt heuer im Rahmen des 25. Jubiläums der Jungen Halle bei der Jugend. In der Halle sind diverse Organisationen vertreten. Zulejha Druzanovic und Feyza Seker haben dort mehrere muslimische Speisen wie Baklava aufgebaut. „Essen verbindet Menschen“, so Druzanovic.

Ebenso Geschäftsführerin Monika Paterno von der Vorarlberger Jugendinfo aha ist in der Halle acht aufzufinden. „In den letzten 25 Jahren hat sich extrem viel getan, was die Herausforderungen und Technologien anbelangt“, blickt sie auf die Entwicklung der Anliegen der Jugend zurück.

Die Basisanliegen seien gleich geblieben, nämlich Fragen wie Zukunftsgestaltung, die Entwicklung raus aus dem Elternhaus, Beziehung, Jobsuche und Bildungswahl. Dazugekommen sei das Thema Klima. Bei der Messe sieht sie die Veränderung, dass früher das Informieren im Mittelpunkt stand und jetzt der Erlebnischarakter Priorität hat, wie etwa bei einem Quiz.

Frühjahrsmesse 2023
vom 30. März bis 2. April Die Frühjahrsmesse „Schau“ beginnt am Donnerstag, den 30. März und endet am darauffolgenden Sonntag, den 2. April. Geöffnet ist die Ausstellung von 10 bis 18 Uhr. Mit der Eintrittskarte kann man die öffentlichen Verkehrsmittel zur Messe kostenlos nutzen (vmobil.at/veranstaltertickets). Der Eintritt kostet für Erwachsene vor Ort 10 Euro, online vorab 9,50 Euro, ab 15.30 Uhr 5,50 Euro. Ermäßigte Karten kommen auf 8,50 Euro, der Eintritt für Kinder von 6 bis 14 kostet 5 Euro vor Ort beziehungsweise 4,50 Euro online. Bei Familienpassbesitzern zahlt nur ein Elternteil den Vollpreis, die übrigen Familienmitglieder zahlen nichts. Wer am Donnerstag zwischen 10 und 12 Uhr mit Rad, Bus oder Bahn anreist, kann die „Schau“ sogar gratis besuchen.