„Es ist zermürbend, man kann nur warten“

Vier Häuser in Hörbranz wurden evakuiert. Einziger Trost in dieser Situation sei der Zusammenhalt der Bevölkerung.
Seit Donnerstagnachmittag ist der Hang in Hörbranz einen Meter weiter gerutscht, die Schäden an Gebäuden und Straßen sind gestiegen. Deshalb wurden gestern vier Häuser geräumt. Zwei davon sind einem solch desolaten Zustand, dass sie nicht mehr betreten werden dürfen, außer es ist unaufschiebbar, wie der Hörbranzer Bürgermeister Andreas Kresser gegenüber der NEUE sagt. Er, die Feuerwehren Hörbranz, Lochau und Bregenz Stadt waren gestern den ganzen Tag vor Ort.
Die Bewohner der vier Häuser haben selbst eine Unterkunft gefunden. „Wir hätten ihnen auch geholfen. Es kamen Menschen auf uns zu und boten Hilfe für die Betroffenen an“, berichtet das Gemeindeoberhaupt. Es gebe in der Gemeinde eine „tolle Solidarität“, man halte zusammen. „Das ist ein Trost in dieser Situation. Ansonsten ist es zermürbend, man kann nichts machen, sondern nur beobachten.“
Wegen Regen verschärft
In der Nacht auf den 29. April war im Bereich Hochreute/Halbenstein ein Waldhang in Bewegung geraten. Bäume wurden geknickt, Geröll durch den Wald geschoben. Anrainer alarmierten die Polizei, weil Lärm aus dem Wald zu hören war. Wegen des Erdrutsches waren 39 Personen aus ihren Häusern vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Zwar konnten sie bald wieder zurückkehren, doch blieb der Hang seither kontinuierlich in Bewegung. Durch das anhaltende Regenwetter hat sich die Lage in den vergangenen Tagen weiter verschärft.