So viel Trinkgeld sollte man im Urlaub geben

Andere Länder, andere Sitten: Das gilt auch beim Trinkgeld.
Man will auch im Urlaub nicht ins Fettnäpfchen treten und deshalb ist es sinnvoll, sich über die unterschiedlichen Regelungen beim Trinkgeld zu informieren.
Bei uns in Österreich ist es üblich, um die zehn Prozent Trinkgeld zu geben. „In vielen Ländern sind fünf bis zehn Prozent ebenfalls gängig. Trinkgeld wird jedoch nicht in allen Reiseländern erwartet“, berichtet Jürgen Wagner vom ÖAMTC Vorarlberg, wo es auch Reiseexperten und Länderinfos gibt.

X90026
Platzanweiser im Kino
Ist Trinkgeld in einem Land üblich, wird es nicht nur den Kellnern, sondern oft auch dem Service, den Kofferträgern und Taxifahrern gegeben. In Luxemburg erwarten Platzanweiser im Kino und Theater ebenfalls ein kleines, finanzielles Dankeschön.
Außerhalb des Euro-Raumes kann es passieren, dass die Fremdwährung in der Geldbörse einmal nicht für ein angemessenes Trinkgeld ausreicht. In diesem Fall kann auch auf Euro zurückgegriffen werden. Allerdings machen nur Geldscheine Sinn, Münzen können nicht umgetauscht werden.
Umfassende Informationen zum Thema Trinkgeld bietet die ÖAMTC-Länderinfo unter www.oeamtc.at/laenderinfo in der Kategorie Sitten und Gebräuche.

LUCA BRUNO/AP
Urlaubsländer
Italien und Kroatien: In den Lieblings-Urlaubsländern der Österreicher gelten rund fünf bis zehn Prozent Aufschlag als angemessenes Trinkgeld, sofern kein Gedeck eingerechnet wurde – andernfalls kann das Trinkgeld auch geringer ausfallen.
Spanien und Portugal: „In Restaurants lässt man fünf bis 15 Prozent des Betrages auf dem Tisch liegen“, erklärt Jürgen Wagner vom ÖAMTC Vorarlberg. „Jedoch sollten es keine kleinen Münzen sein, das wirkt besonders geizig.“ Beim Taxifahren gibt man ebenfalls rund zehn Prozent Trinkgeld.
Frankreich: Auch in Frankreich wird zuerst bezahlt und dann das Trinkgeld auf dem Tisch liegen gelassen. Trinkgeld wird als Gruppe gemeinsam gegeben und nicht einzeln von jedem Gast am Tisch. Meist wird der Gesamtbetrag durch die Zahl der Personen geteilt, um auszurechnen, wie hoch der Anteil am Trinkgeld für den einzelnen ist. Rund zehn Prozent sind angemessen. Trinkgeld ist iauch für Taxifahrer üblich.
Griechenland: Je nach Art des Restaurants wird entweder aufgerundet (zum Beispiel in Tavernen) oder ein Trinkgeld von fünf bis zehn Prozent gegeben, wenn das Trinkgeld nicht schon in der Rechnung enthalten ist. Im Taxi wird ebenfalls aufgerundet.
Türkei: „Hier gilt es als sehr unhöflich, kein Trinkgeld zu geben“, warnt Wagner. „Fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages sind in Restaurants üblich, im Taxi wird ebenfalls aufgerundet.“ In den Hotelrechnungen ist Bedienungsgeld bereits enthalten. Zimmermädchen und Kofferträger erwarten jedoch ein Trinkgeld.
Benelux: In Restaurants, Taxis und Hotels sind die Trinkgelder meist schon im Preis enthalten. „Guten Service kann man dennoch mit fünf bis zehn Prozent des Rechnungsbetrages belohnen“, empfiehlt Wagner. Taxifahrer in Luxemburg erwarten sogar 15 Prozent des Fahrpreises. Platzanweiser im Theater oder Kino bekommen ebnefalls ein kleines, finanzielles Dankeschön…
Skandinavien: In Finnland und Dänemark erwarten Kellner kein Trinkgeld. In Finnland ist es schon auf der Rechnung inkludiert. In Norwegen sind die Bedienung und Mehrwertsteuer bereits auf Hotel-, Restaurant- und Bar-Rechnungen enthalten, dennoch kann bei Zufriedenheit mit dem Service ein zusätzliches Trinkgeld von rund fünf Prozent gegeben werden. „In Schweden wiederum ist es üblich, aufzurunden“, erklärt Wagner.
Asien: „Trinkgeld ist im asiatischen Raum eher unüblich“, weiß Wagner. „In China kann es sogar als Beleidigung aufgefasst werden, wenn man Trinkgeld gibt.“ Thailand bildet in Asien allerdings eine Ausnahme, denn dort hat sich das monetäre Dankeschön bereits durchgesetzt. Aber auch in den Tourismuszentren wird maximal zehn Prozent gegeben oder der Betrag aufgerundet.
Vereinigte Arabische Emirate: Obwohl eine Service-Gebühr meist bereits in der Hotel- beziehungsweise Restaurantrechnung enthalten ist, erwarten Kellner bei gutem Service ein Trinkgeld in Höhe von zehn bis 15 Prozent.
USA und Kanada: 15 bis 20 Prozent sollte man einplanen. Selbst wenn bei der Rechnung ein Bedienzuschlag inkludiert ist, erwartet man Trinkgeld.
Australien, Neuseeland: In Neuseeland ist das Geben von Trinkgeld nicht üblich. „In Australien war dies ähnlich, inzwischen belohnt man guten Service nach eigenem Ermessen“, erklärt der ÖAMTC-Experte..