Beste Betreuungsquote in den Kindergärten

Beim Ausbau der Kinderbetreuung konnte sich Vorarlberg in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessern.
Vorarlberg hat sich in den letzten zehn Jahren bei der Betreuung von Unter-Dreijährigen schrittweise verbessert. Im Betreuungsjahr 2012/13 lag man unter den Bundesländern mit einer Quote von 19 Prozent noch an sechster Stelle.
Mittlerweile hat sich Vorarlberg mit 34,7 Prozent an die dritte Stelle vorgearbeitet und bietet damit in etwa so viel Betreuung für diese Altersgruppe, wie Wien vor zehn Jahren.
Bei den Drei- bis Fünfjährigen ist die Betreuungsrate bundesweit mit 91,1 Prozent sehr hoch. In Vorarlberg beträgt sie 95,6 Prozent. Die Zahlen der Statistik Austria geben aber keine Auskunft über Qualität und Umfang der Betreuungsangebote.
Gutes Betreuungsverhältnis
Bundesweit werden mittlerweile 59,4 Prozent der Zweijjährigen betreut. Auch 27,1 Prozent der Einjährigen besucht eine Kinderbetreuungseinrichtung. Bei noch jüngeren Kindern liegt die Quote bei lediglich zwei Prozent. Bei den Fünfjährigen sind es hingegen 99,1 Prozent.
In Vorarlberg werden knapp 19.600 Kinder unter sechs jahren in 481 Einrichtungen und 1240 Gruppen betreut. Sowohl was die Gruppengröße, als auch das Verhältnis von Betreuungspersonen zu Kindern betrifft, liegt Vorarlberg österreichweit an der Spitze (siehe Zahlenboxen). Schlusslicht ist jeweils Kärnten.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Datawrapper angezeigt.
Situation an den Schulen
Auch an den Schulen wurde in den vergangenen Jahren die Ganztagsbetreuung ausgebaut – auch wenn nur ein geringer Teil auf verschränkte Ganztagsklassen entfällt, in denen den Schülern ein tatsächliches Betreuungsumfeld und nicht nur eine Aufsicht geboten werden. Bei den Mittelschulen weist Vorarlberg mit 44 Prozent den höchsten Anteil an Schülern in ganztägigen Schulformen auf. An zweiter Stelle kommt Wien mit 34 Prozent, ganz hinten liegt Tirol mit 6,9 Prozent. Auffallend ist, dass es in Vorarlberg deutliche Unterschiede zwischen den beiden Bildungsregionen gibt. Im Norden sind es 51,6 Prozent der Mittelschüler, die eine Ganztagsschule besuchen – das ist der höchste Wert unter allen Bildungsregionen in Österreich –, im Süden sind es hingegen nur 34,5 Prozent. In den AHS ist die Betreuungsquote noch höher, hier besuchen in Vorarlberg im Schuljahr 2022/23 immerhin 90 Prozent der Schüler eine ganztägige Schulform.
Erschwert wird der Ausbau der Ganztagsschulen durch den Lehrermangel. Die Anwerbung von Quereinsteigern für den Lehrberuf gelingt an Bundesschulen in Vorarlberg jedoch deutlich schlechter als an Landesschulen. Bis zum 15. April wurden nur in 13 Fällen Quereinsteiger mit Studium und Berufspraxis im Zuge der Aktion „Klasse Job“ als Bundeslehrer zertifiziert, der österreichweit niedrigste Wert und nur halb so viele wie im Burgenland. Dafür wurden an den Landesschulen 146 Lehrer über Sonderverträge voll beschäftigt, gleich viele wie in Niederösterreich. Hinzu kamen noch einmal 275 in Teilzeit. Sonderverträge werden oft nicht fertig ausgebildeten Quereinsteigern angeboten, die nebenbei eine Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule absolvieren. Insgesamt arbeiten alleine in Vorarlberg zehn Prozent aller bundesweit mit solchen Verträgen beschäftigten Landeslehrer.