Allgemein

Arbeitslosigkeit steigt weiter deutlich an

02.10.2023 • 17:54 Uhr
<span class="copyright">Hartinger</span>
Hartinger

Erfreulich ist für die AMS-Verantwortlichen aber ein Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen.

Die schwache Konjuktur wirkt sich negativ auf den heimischen Arbeitsmarkt aus. Das zeigen die aktuellen Zahlen des AMS, die am Montag veröffentlicht worden sind. Demnach waren in Vorarlberg Ende September 9235 Personen als arbeitslos vorgemerkt – um 450 Personen beziehungsweise 5,1 Prozent mehr als zum Vergleichszeitpunkt des Vorjahres. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich seit Jahresbeginn jedoch um 9,7 Prozent auf 1484 Personen reduziert.

“Zu erwarten”

Aus Sicht von AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter war es „zu erwarten“, dass die Arbeitslosenzahl aufgrund der Konjunkturentwicklung im Vergleich mit dem Vorjahr ansteigen wird. Besonders betroffen seien vom Anstieg jene Personen, welche nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. In dieser Gruppe waren Ende September 3647 Beschäftigungslose gemeldet – um 481 Menschen beziehungsweise 15,2 Prozent mehr als noch Ende September 2022.

AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. <span class="copyright">Hartinger</span>
AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. Hartinger

Die Integration der Betroffenen gestalte sich oft schwierig, da rund 65 Prozent von ihnen maximal einen Pflichtschulabschluss vorweisen könnten, erläuterte Bereuter. In vielen Fällen kämen zudem noch geringe Sprachkenntnisse dazu. Der Rückgang bei der Zahl jenen Arbeitslosen, die schon seit über einem Jahr auf Jobsuche sind, beurteilte der AMS-Geschäftsführer dagegen als erfreulich.

Flüchtlinge auf Arbeitssuche

Ein Mitgrund für die steigenden Arbeitslosenzahlen sei auch im verstärkten Zugang von arbeitssuchenden Konventionsflüchtlingen, subsidiär Schutzberechtigten und Vertriebenen aus der Ukraine begründet, berichtete der AMS-Landesgeschäftsführer. 812 Betroffene waren Ende September auf Jobsuche. Dies waren um 230 Personen (39,5 Prozent) mehr als noch vor einem Jahr.

Weniger offene Stellen

Der größte Arbeitslosen-Zuwachs nach Altersgruppen wurde im September bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 50 Jahre) verzeichnet. Die Anzahl der vorgemerkten Arbeitslosen hat sich in diesem Bereich um 440 Betroffene beziehungsweise 8,9 Prozent auf 5374 Personen erhöht. Dies entspricht 58,2 Prozent aller beim AMS Vorgemerkten. Die Konjunkturentwicklung wirkte sich jedoch nicht nur auf die Zahl der Arbeitslosen aus. Auch das Stellenangebot war davon betroffen. So gab es Ende September 5181 offene Stellen. Dies waren um 427 Stellen (7,6 Prozent) weniger als zum selben Zeitpunkt des Vorjahrs.

Nur Tirol rückläufig

Im Österreich-Vergleich liegt Vorarlberg mit einem Plus von 5,1 Prozent bei den Arbeitslosen unter dem Schnitt von 6,1 Prozent. Am Höchsten war der Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich. Dort waren im Jahresvergleich um 10,8 Prozent mehr Menschen auf Jobsuche. Einzig in Tirol war die Arbeitslosigkeit sogar leicht (-0,5 Prozent) rückläufig.