Konkurs-Küchenstudio nun Fall für Strafjustiz

Hausdurchsuchungen in Rankweil und Dornbirn – Staatsanwaltschaft Feldkirch ermittelt wegen schweren Betrugs.
Die Insolvenzeröffnung der in Rankweil ansässigen Firma Machek GmbH und Co. KG, Vertriebspartner des oberösterreichischen Küchenherstellers DAN, hat im November für großes Aufsehen gesorgt. Für zahlreiche Kunden – einige hatten bereits Zehntausende Euro angezahlt – zerplatzte der Traum einer neuen Küche kurz vor Weihnachten.
Wie die NEUE aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, wird die Machek GmbH, die bis zur Konkurseröffnung das Küchenstudio „Art of Kitchen“ betrieb, nun ein Fall für die Strafjustiz. Am Mittwoch wurde sowohl in den Geschäftsräumlichkeiten in Rankweil als auch in der Privatwohnung der Firmeninhaber eine Hausdurchsuchung durchgeführt, um Unterlagen und Datenträger sicherzustellen. Mindestens zehn Polizeibeamte sollen im Einsatz gewesen sein.
Heinz Rusch, Sprecher der Staatsanwaltschaft Feldkirch, bestätigte auf Anfrage, dass ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren Betrugs eingeleitet worden sei. Nähere Details nannte der Sprecher nicht.
Mehr als 60 Kunden betroffen
Wie berichtet, soll der Geschäftsführer den Küchenhersteller DAN bereits Anfang November über die bevorstehende Insolvenz informiert haben. Bis zum tatsächlichen Insolvenzantrag am 20. November sollen dann allerdings noch mehrere Zehntausend Euro auf das Konto der Küchenstudio-Inhaber eingegangen sein. Gegenüber vol.at berichteten mehrere Kunden, dass ihnen noch kurz vor dem Konkurs das Geld aus der Tasche gezogen worden sei. Mehr als 60 Kunden sind vom Konkurs des Vorarlberger Küchenstudios betroffen.

Nicht gewinngedeckte Entnahmen
Im anhängigen Insolvenzverfahren steht am 12. Jänner die Berichtstagsatzung an, im Rahmen derer die Gläubiger und das Gericht über den aktuellen Stand der Dinge informiert werden. Bislang seien Forderungen im Ausmaß von rund 440.000 Euro angemeldet worden, sagt Masseverwalter Serkan Akman auf NEUE-Anfrage. „Diese Forderungen werden aktuell von mir geprüft. Die Verwertung der Konkursmasse habe ich bereits veranlasst.“ Einen wesentlichen Grund für die Insolvenz der Gesellschaft sieht der Feldkircher Rechtsanwalt „in nicht gewinngedeckten Entnahmen der beiden Kommanditisten“. Laut Konkursantrag belaufen sich diese Entnahmen auf über eine halbe Million Euro.