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Jugendlicher beraubte jungen Fahrgast im Zug

08.01.2024 • 18:04 Uhr
Um Airpods ging es bei dem Raub im Zug. <span class="copyright">REUTERS/Beck Diefenbach</span>
Um Airpods ging es bei dem Raub im Zug. REUTERS/Beck Diefenbach

Geldstrafe und bedingte Haftstrafe für 15-Jährigen wegen Raubes und Kinderpornografie. Noch kein Urteil gegen vier jugendliche Mitangeklagte.

Einem jugendlichen Fahrgast im Zug zwischen Feldkirch und Hohenems wurden im Juli 2023 unter Androhung von Schlägen Airpods im Wert von 190 Euro weggenommen. An dem Raub war nach Ansicht der Richter ein damals 14-jähriger Bulgare in untergeordneter Rolle beteiligt.

Mit Veröffentlichung gedroht.

Zudem hat der Fünfangeklagte nach den gerichtlichen Feststellungen pornografische Nacktfotos einer Zwölfjährigen auf seinem Handy besessen. Demnach hat er dem Mädchen mit der Veröffentlichung der Nacktfotos gedroht.

Schöffenprozess

Wegen Raubes, pornografischer Darstellung von Minderjährigen und versuchter Nötigung wurde der unbescholtene Fünfangeklagte am Montag in einem Schöffenprozess am Landesgericht Feldkirch zu einer bedingten, nicht zu verbüßenden Haftstrafe von sechs Monaten und einer unbedingten, dem Gericht zu bezahlenden Geldstrafe von 480 Euro (120 Tagessätze zu je 4 Euro) verurteilt. Der mittlerweile 15-jährige Jugendliche hat das Mädchen mit 200 Euro zu entschädigen und Bewährungshilfe in Anspruch zu nehmen.

Urteil ist rechtskräftig

Freigesprochen wurde der von Christian Steuerer verteidigte Bulgare vom Vorwurf, er sei am Betrug mit einem herausgelockten Essen im Wert von rund 30 Euro in einem Schnellimbissrestaurant beteiligt gewesen. Das Urteil des Schöffensenats unter dem Vorsitz von Richter Dietmar Nußbaumer ist rechtskräftig. Der Strafrahmen für den Jugendlichen belief sich auf null bis fünf Jahre Gefängnis. Die verhängte kombinierte Strafe entspricht acht Monaten Haft.

Der 14-jährige Bulgare war bei dem Raub im Zug in untergeordneter Rolle beteiligt. <span class="copyright">Symbolbild/Hartinger</span>
Der 14-jährige Bulgare war bei dem Raub im Zug in untergeordneter Rolle beteiligt. Symbolbild/Hartinger

Der Prozess gegen die vier anderen angeklagten Jugendlichen aus Syrien, Tschetschenien und dem Irak wurde auf März vertagt. Den Angeklagten im Alter zwischen 15 und 17 Jahren werden vor allem mehrere Raubtaten vorgeworfen, begangen in unterschiedlicher Besetzung an jugendlichen Opfern zwischen Februar und August 2023.

Bewaffneter, schwerer Raub

Gleich fünf Raubdelikte und andere Straftaten werden dem 15-jährigen Drittangeklagen zur Last gelegt, darunter ein bewaffneter, schwerer Raub. Der Syrer soll der Haupttäter beim Raub im Zug gewesen sein, für den am Montag der 15-jährige Bulgare verurteilt wurde. Zudem soll der syrische Staatsbürger zusammen mit Mittätern bei einem Einkaufszentrum in Bürs mit vorgehaltenem Messer einem Jugendlichen Geld abgenötigt haben. Dem Raubopfer wurde der Anklageschrift zufolge am selben Tag von derselben Gruppierung noch einmal Geld abgenötigt, im Zug unter Androhung von Schlägen.