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Lungenkrebs häufigste Krebs-Todesursache bei Frauen

31.01.2024 • 00:00 Uhr
Todesursachen: Erstmals Lungenkrebs vor Brustkrebs bei Frauen <span class="copyright">Shutterstock</span>
Todesursachen: Erstmals Lungenkrebs vor Brustkrebs bei Frauen Shutterstock

Krebsstatistik 2021-2022: Bei Männern ebenfalls starker Anstieg verzeichnet, auch die Prostatakrebs-Fälle nehmen zu.

In Vorarlberg sind zuletzt erstmals mehr Frauen an Lungenkrebs verstorben als an Brustkrebs. Das geht aus der aktuellen Krebsstatistik 2021-2022 für Vorarlberg hervor. Bei den Männern fiel hingegen ein starker Anstieg an Prostatakrebs-Fällen auf, informierte Wolfgang Brozek vom Krebsregister Vorarlberg. Ebenfalls stark angewachsen ist die Zahl der männlichen Lungenkrebstoten. Lungenkrebs war damit die häufigste Krebs-Todesursache bei beiden Geschlechtern.

Im Jahresdurchschnitt erkrankten erstmals mehr als 2000 Personen an Krebs, nämlich 2004 (1090 Männer, 914 Frauen). Die durchschnittliche Anzahl an Todesfällen lag bei 813 (442 Männer, 371 Frauen).

Prostatakrebs bei Männern

Als häufigste Krebsarten wurden der Prostatakrebs bei den Männern und der Brustkrebs bei den Frauen registriert. Bei den Frauen entfiel ein knappes Drittel der Neuerkrankungen auf Brustkrebs, bei den Männern 30 Prozent auf ein Prostatakarzinom. 21 Prozent der Männer, die an Krebs starben, erlagen einem Lungenkrebsleiden, bei den Frauen waren es 18 Prozent. 17 Prozent der Krebspatientinnen starben an Brustkrebs, elf Prozent der Männer an Prostatakrebs.

Mehrere Gründe

Der Anstieg der jährlichen Krebsdiagnosen spiegle einerseits Auswirkungen der Covid-Pandemie wider, andererseits die Wirksamkeit von neuesten diagnostischen Verfahren. Darüber hinaus zeige die Statistik langfristige Effekte von Vorsorgemaßnahmen und unterstreiche die Wichtigkeit von Prävention, so Brozek. Als Beispiel nannte er das Rauchen als Risikofaktor für Lungenkrebs. Der starke Anstieg an Prostatakrebs-Fällen lasse sich einerseits auf den demografischen Wandel zurückführen. Andererseits sei in vielen Ländern in den letzten Jahren ein stetiger Anstieg der altersstandardisierten Neudiagnosen pro 100.000 Einwohnern zu beobachten, seit 2013 explizit in Österreich und seit 2015 in Vorarlberg“, so Brozek. Positiv sei die sinkende Sterblichkeit durch Prostatakrebs.

Langjähriges Register

Das Vorarlberger Krebsregister wird seit 1990 vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) Gesundheit geführt. Es ist eines der ältesten regionalen Krebsregister Österreichs.